Fromme Hausfrau - Interviews mit Bianka 



Offen gesagt - Interview von Neues Leben

Kategorie: FHF Interviews

 

Eine Ihrer schönsten Erinnerungen an Ihre Kindheit?
Meine Oma kochte in einem kirchlichen Freizeithof im Schwarzwald und nahm mich oft mit in den Ferien. Die zeitlosen Stunden, als ich am Bach mit Rindenschiffchen spielte, der warme Duft der Tannennadeln, das Rauschen des Wassers, die karierte Bettwäsche, die Milch vom Bauer, meine Oma, die jodelte ...

Wann und womit sind Sie das letzte Mal so richtig überrascht worden?
Dass mein Mann immer noch eifersüchtig ist.

Welche Personen in Ihrem Leben waren/sind Ihre Vorbilder (und warum)?
Meine Oma, die bei uns im Haus wohnte (weil sie immer fröhlich war, gerne half und viel betete, ohne viel Aufsehens darum zu machen), meine Tante, die in einem afrikanischen Kloster Nonne ist und mir half, zum Glauben zu finden, mein Mann im Umgang mit Kindern, Adrian Plass in seinem Umgang mit Gott.

Zur Familie Gottes gehören, bedeutet mir...
Geborgenheit, ein Stück Himmel auf Erden, einen gleichen Nenner haben mit wildfremden gläubigen Menschen, in Gemeinschaft dem heiligen Geist Gelegenheiten geben, Stärkung in Glaubenskrisen.

An was hängen Sie besonders?
Ich hänge an Menschen (meinem Mann, jedem einzelnen Kind auf besondere Weise, an meinen Eltern, an guten Freunden). Und an unserem Wohnwagen, weil er mir ein Stück Freiheit ermöglicht.

Wenn Sie sich in ein Tier verwandelt könnten ...

Ein Pferd, ich glaube, es wäre ein Pferd, ich liebe diese mystisch wirkenden, sanften, riesigen, weichen, starken, geduldigen, eifrigen Tiere. Seit 25 Jahren wünsche ich mir, reiten zu lernen, seit einem halben Jahr tue ich es endlich und versuche dabei immer, mich in dieses Tier hineinzuversetzen, das sich mir unterordnet, obwohl es stärker ist als ich. Ich liebe es, sie in in der Herde zu sehen.

Meine Glaubensgeschwister sind ...
Wegbegleiter, ganz praktische Helfer, Fürbitter für mich in Not, Familienmitglieder in meinem wirklichen Zuhause, Herausforderung, Charakterprüfung ...

Welche Charakterzüge, die Sie nicht besitzen, hätten Sie gerne?
Geduld, Besonnenheit, Tapferkeit.

"Zu Hause" - was bedeutet das für Sie?
Einerseits meine Menschen, die ich liebe und meine Geschwister, die mich akzeptieren und andererseits der Platz, wo ich kreativ sein kann, an den ich mich zurückziehen, auftanken und mich gehen lassen kann, wo ich die Tür hinter mir zuziehen, mich von der Außenwelt abgrenzen und mein Gleichgewicht wiederfinden kann.

Ich folge Jesus, weil ...
er mich liebt, wie ich bin (keine Ahnung, warum) und er mir hilft, so zu werden, wie ich sein kann. Und ich liebe seine Leidenschaft. Das Leben mit Jesus ist ein haarsträubendes Abenteuer von kosmischem Ausmaß. Da wo er ist, ist er ganz und gar. In seinen Begegnungen mit einzelnen Menschen, in seinem Reden über Reich Gottes, in seinem Heilen und Vergeben, in seinem Beten und Ringen, in seinem Sterben und Auferstehen.

Welches Buch oder welchen Film lieben Sie besonders?

"Gesprengte Mauern" von Adrian Plass, ich lese es zum vierten Mal, ein Andachtsbuch meines Lieblingsautors mit vierzig Andachten für die Passionszeit. Hier begegne ich mir selbst in meinen Ängsten und Schwächen, den Jüngern als einem Haufen verängstigter Männer mit seltsam unheiligen Eigenschaften, wie ich sie habe oder kenne und - Jesus. Ich begegne darin Jesus so persönlich, dass ich dabei manchmal weinend auf die Knie sinke. Dicht neben Adrians humoristischer Seite leben wie bei mir seine Ängste, Sorgen, Verschrobenheiten, seine Zweifel und Anfragen an Gott und sein ehrliches Bemühen um Authentizität. Ein tief berührendes und erschreckend ehrliches Buch, das mir hilft, ehrlich vor Gott zu sein.

Wenn Sie nur noch eine Woche zu leben hätten, würden Sie ...
... am Meer entlang reiten, wandern in den Bergen am Lago Maggiore, Zeit mit meiner Familie und meinen besten Freunden verbringen, Verheißungen in der Bibel lesen, allein sein mit Gott.

Sie sollen Ihr bisheriges Leben beurteilen?
Je ne regrette rien - Gott hat es so gut mit mir gemeint, ich bin überreich beschenkt!

Mit welcher biblischen Figur können Sie sich identifizieren?

Mit Petrus, ich kann ihn so gut verstehen.

Krisen sind ...
... die schmerzhaftesten Zeiten meines Lebens, die ich mir nie gewünscht habe, von denen ich hoffe, dass sie nie wieder kommen werden und an denen ich am meisten gewachsen bin.

Sie kommen in den Himmel: Was soll Gott über Sie sagen können?

Komische Frage. Na ja, vielleicht: Sie hat ihre Familie wirklich gern gehabt, sie hat meine Schöpfung geliebt, sie hat mich ehrlich gesucht, mir ihr Herz geöffnet und versucht, meinen Willen zu erfüllen.