Fromme Hausfrau - Artikel von Bianka - Family - Beiträge aus BBs Notizen 

Kann denn Sorge Sünde sein?

Kategorie: FHF BBs Notizen

 

Ist Jan einsam in seiner Schule? Ärgern ihn seine Klassenkameraden? Wird ihm auf der täglichen langen Fahrt übel? Kann er sein Lernniveau halten oder wird er die Schule wechseln müssen? Wie lange werden ihm seine Freunde von gegenüber noch treu bleiben? Wird er sich je verlieben? Wird er einsam sein, wenn er älter ist? Wird er je sprechen lernen? Wird er einen Beruf erlernen können? Wird er immer so schwerhörig bleiben oder kann ihm eine Operation helfen? Wird er immer bei uns wohnen oder kann er einmal selbstständig leben? Wird er jemals ohne mich zurechtkommen? Wird Bayern München Deutscher Meister bleiben oder wird das Leben ihn auch hier enttäuschen?
„Sorge dich nicht, Gott sorgt.
Sei nicht bekümmert! Gott kümmert sich.
Sei schwach! Gott wartet auf dich.
Er will dir Freude die Fülle geben.“
Dieser überaus weise und geistliche Kalenderspruch auf einem Familientimer stammt aus meiner Feder. Ich habe einen Abend lang darüber nachgedacht, daran herumgefeilt und meine ganze Lebenserfahrung hineingesteckt.
„Nicht unserer Hoffnungen werden wir uns einstmals zu schämen haben, sondern unserer ärmlichen und ängstlichen Hoffnungslosigkeit, die Gott nicht zutraut, die in falscher Demut nicht zugreift, wo Gottes Verheißungen gegeben sind.“ Das stammt von Dietrich Bonhoeffer, mein Leitmotiv für un-verschämtes Beten und große Erwartungen an Gott, das in meiner Bibel vorne drin klebt.
„Sorgen ist Sünde“ steht in meinem Timer unter „L“ wie „Lebensziele“. Das war eine ernste Erkenntnis, nachdem ich verstanden hatte, was Jesus Entscheidendes über die Sorge in der Bergpredigt gesagt hat. Nämlich: „Sorgt euch nicht! Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben auch nicht um einen Augenblick verlängern. Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen? Meint ihr, dass Gott euch vergessen würde? Vertraut ihr Gott so wenig? Hört auf, voller Sorgen zu denken ... Wollt ihr leben wie die Menschen, die Gott nicht kennen und sich nur mit diesen Dingen beschäftigen? Habt keine Angst vor der Zukunft! Gott wird auch morgen für euch sorgen.“
Was stattdessen rät uns Jesus? „Gebt nur Gott und seiner Sache den ersten Platz in eurem Leben, so wird er euch auch alles geben, was ihr nötig habt.“
Wenn ich zuerst „nach dem Reich Gottes trachte“, wie es Luther übersetzt, dann genügt mir das, was Gott mir gibt? Was ich dann immer noch nicht erhalte, war nicht nötig?
Sorgen ist nutzlose Zeitverschwendung. Sorgen ist Kleinglaube. Wer sich um morgen sorgt, verpasst das heute.
Weise Worte. Befreiung zum Greifen nah. Wann werde ich es endlich begreifen?