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Im Gebirge, dort in den Felsenklüften drüben,
sieht man Adlerjungen das Fliegen üben.
Ein Kreischen und Flattern, ein Schreien und Machen,
scharfe Adleraugen, die alles bewachen.

Die Adlerjungen breiten die Flügel aus
und fliegen vom Nest hinein und hinaus.
Nur ein kleiner Adler traut sich nicht,
ist auf das Fliegen gar nicht erpicht.

Ängstliche Adleraugen blicken die Mutter an.
Geschehnis, das ich erst später fassen kann.
Sie stößt das Junge aus dem Nest,
ob sie es jetzt wohl sterben lässt?

Freier Fall in die Tiefe, das Tier schreit gequält,
Sturzflug der Mutter, die den Fall aufhält.
Auf Adelers Flügeln wird das Junge getragen,
immer und immer wieder muss er es wagen.
Dann freier Flug, die Schwingen gebreitet,
majestätischer Flug in des Himmels Weiten.
Glückliches Kreischen, ein Tragen vom Wind
geschubstes, geliebtes Adlerkind.
Möchte "das Loslassen" wie die Adlermutter wagen,
fühl' mich doch selbst bewacht und getragen.

©by rainbowskin 02/02