Hallo,

weil mein Mann in unser Haus unbedingt eine Be- und Entlüftungsanlage einbauen will und ich nicht unbedingt so überzeugt davon bin, wollte ich mal fragen, ob jemand von Euch Erfahrung mit so etwas hat?

Liebe Grüße,
honey

Hallo,

so etwas haben wir in fast jedem Raum. Es ist rechteckig und in das Mauerwerk eingelassen. Das Material unsere Be- und Entlüftungsanlagen besteht aus einem Holzrahmen, der innen mit einem für sichtbares Licht transparenten mineralischem Material ausgefüllt ist. Der Rahmen ist an Scharnieren um eine der senkrechten Kanten drehbar gelagert, außerdem kann man ihn durch einen sinnvollen Mechanismus alternativ um die untere waagerechte Kante kippen.

Wenn ich mich nicht irre, wird diese Einrichtung meist "Fenster" genannt.

Mannomann

Ach, manno, Mann, Du sollst doch nicht Wasser auf meine Mühlen kippen, sondern mir helfen, zu verstehen, warum mein Mann das will...

Gibt es denn niemand, der gute Erfahrungen damit hat?

Liebe Grüße,
honey

Liebe honey,

echte Erfahrungen kann ich noch nicht liefern. Aber Freunde von uns haben gebaut, sind Anfang des Jahres eingezogen.

Sie hatten wirklich jahrelang davon geträumt und Fachbücher/-zeitschriften gelesen und Messen besucht, lange bevor sie überhaupt einen Bauplatz hatten.

Der Mann hat sich intensiv in das Thema Solarthermie, Geothermie, Holzheizung... eingearbeitet. Schlussendlich ist er zu dem Ergebnis gekommen, dass man mit einer solchen kontrollierten Lüftung bezüglich Preis und Leistung eine Menge erreicht, Bauschäden vorbeugt (Schimmel) und außerdem diese ganzen regenerativen Heizsysteme quatsch sind, so lange die halbe Heizenergie zum Fenster raus geht.

Offenbar geben ihm die Fachleute recht. Aber es ist wohl populärer, sich einen Kollektor aufs Dach zu bauen und die gewonnene Wärme wieder beim Lüften entweichen zu lassen. Durch eine kontrollierte Lüftung könnte man die Effizienz der Heizung deutlich erhöhen, denn die Wärmepumpe an dem Lüftungssystem braucht anscheinend wenig Energie.

Wie gesagt: ich kenne das alles nur aus zweiter Hand, wir haben uns vor vielen Monaten drüber unterhalten, als es darum ging, warum sie keine Kollektoren haben, wie fast alle Nachbarn. Sie meinten, sie hätten erst mal eine sehr gute Basis, und wenn das Geld wieder lockerer sei, könne man ja Kollektoren nachrüsten. Aber die umgekehrte Version, erst Kollektor und später mal Lüftung, sei ungleich komplizierter, wenn man eh neu baue.

Ich bin selbst gespannt, was sie so in 1 bis 2 Jahren dazu sagen werden!

Danke, Margret!
Mein Mann ist auch der absolute Fan von erneuerbaren Energien und zu der kontrollierten Be- und Entlüftung (mit Wärmerückgewinnung) kommt dann noch die Holzheizung, Solarenergie und Wärmedämmung.
Weil ich eher der konservative Typ bin, mit wenig Mut zu unkonventionellen, neuen Dingen und mein Mann das genaue Gegenteil, brauche ich manchmal etwas Ermutigung von außen...
Unsere Heizungsanlage hat er aber auch komplett selbst gebaut und ich brauchte viel Vertrauen, aber jetzt finde ich es echt gut so, wie wir es haben (zumindest, soweit ich das bis jetzt beurteilen kann).

Liebe Grüße,
honey

Liebe Honey,

also, wir haben vor vier Jahren gebaut und uns eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung selbst eingebaut. Dazu auch noch eine Zentralheizung mit Pellets, Kaminofen, Solaranlage und Regenwassernutzung.

Es ist wirklich faszinierend, im Winter die Wohnung mit der Lüftungsanlage zu belüften/beheizen. Wir haben ein Niedrigenergiehaus und müssten eigentlich alle paar Stunden die Wohnung lüften um gute Luft zu haben, was aber nicht möglich ist. Wir heizen ja nicht die Aussenluft! Und das ist der andere Grund - Wärmerückgewinnung. Mit der Wärme der abgesaugten Luft, wird die Frischluft die angesaugt wird erwärmt. Dadurch gehen nur 10% der Wärme verloren und das Haus ist gleich noch gelüftet.

Als wir eingezogen waren, hatte unsere Lüftung für 6 Wochen noch nicht funktioniert und weil wir wenig gelüftet hatten, waren immer Wasserränder an den Fenstern.

Das liegt daran, dass wir im schönen Süden leben, dort wo man sparsam ist. Ich hatte sehr wenig gelüftet und das hat sich auf unser Raumklima ausgewirkt. Nachdem dann die Lüftung in Betrieb war, hatten wir innerhalb von 24 Stunden mindestens 5 Liter Kondenswasser im Eimer. Die Luft ist seit diesem Zeitpunkt wirklich sehr gut. Ich wollte die Anlage nicht missen.

In der warmen Jahreszeit schalten wir die Anlage ab, da es ja keine Klimaanlage ist.

Ein Nachteil hat es natürlich und das ist der Preis. Es besteht aber die Möglichkeit, alles selbst mit Wickelfalzrohren zu legen. Dadurch kann man den Preis bestimmt um die Hälfte drücken.

Für weitere Fragen bin ich da...

Gruß
Klettermichel

Hallo Klettermichel,

habe Dir eine mail geschickt...

Liebe Grüße,
honey

Ich trau mich kaum zu antworten, weil ich gar nicht erklären kann, WAS wir da alles haben und WIE es funktioniert.
Auf jeden Fall ist unser Haus mit dieser kontrollierten Be- und Entlüftung gebaut. Nachrüsten scheint sehr kompliziert zu sein, weil überall in den Wänden und Decken Lüftungsrohre verlegt sind.
Die Vorteile für mich: kein Lüften, man läßt einfach die kalte Luft draußen; dank Pollenfilter auch viel weniger allergische Belastung (mein Mann hat Heuschnupfen); die Luft ist richtig "gut", also trotz offener Bauweise riecht es nicht im ganzen Haus nach Fisch oder Zwiebeln. Gerade nach dem Duschen oder Kochen drücke ich auf "Stoßlüftung", und dann wird (glaube ich) der gesamte Luftinhalt innerhalb kurzer Zeit (15 min ?) ausgetauscht. Ansonsten arbeitet das System mit einer anderen Zeitspanne.
Das sind natürlich nicht die vordringlichen Gründe, weswegen man soetwas macht, aber der Energieeinspareffekt ist wirklich da (sagt mein Mann).

Liebe Grüße
Marlene