Ein Mittagessen für Handwerker ist hier auch unüblich.
Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Getränke biete ich immer an, wenn es länger dauert. Mit wäre das als Handwerker eher unangenehm, wenn ich beim Auftraggeber am Mittagstisch sitzen würde.

Kaffe /Tee / Kaltgetränke biete ich auch immer an - auf ein Mittagessen bin ich noch nie gekommen, aber es gab schon mal ein Stück Kuchen oder ein paar Kekse wenn ich gerade gebacken hatte

Hier auch so. Wenn sie länger da sind, gibt’s jeden Tag (je nach Menge natürlich) eine Kiste Wasser und Kaffee. Ab und zu mal Brezeln oder sowas.
Ansonsten habe ich auch das Gefühl, dass das Mont so üblich ist, ist schade! Ich muss da noch mehr drüber nachdenken.

Es ist auch ein Unterschied, ob der Handwerker nur kurz da ist, oder über Tage/ Wochen.
Unsere Putzfrau im Büro hat auch was vom Kuchen zb abbekommen. Und wenn nicht, weil es zb ein Arbeitsmeeting ist mit andren Veranstalter zb, wo es um Vertragsverlängerung oder so geht, dann fand ich das peinlich, dass wir „für uns“
bleiben mussten. Aber ein kaffee war immer drin. Leider haben wir gerade keine Putzfrau mehr.
Eine Aufmerksamkeit hat ja noch niemandem geschadet. Aber es muss im Verhältnis stehen. Kochen würde ich nicht. Bisher jedenfalls nicht.

Fazit:
Wir empfinden da ganz unterschiedlich.
Die Situationen sind kunterbunt.
Die Handwerker und Putzfrauen, das heisst, die Menschen, die uns ihre Arbeit gegen Lohn zur Verfügung stellen, sind auch unterschiedlich.
Es hatte ja auch niemand nach einer allgemein gültigen Regelung gefragt .
Ich finds schön, dass erzählt wird. Daraus kann man nämlich so manche gute Idee mitnehmen. Aber nicht alles, was für X passt, muss bei mir passen. Das ist aber nicht X´s Verantwortung und ich darf da meinen Mund halten

Handwerker dürfen bei uns mitessen, es ist ein Angebot, ebenso wie die Getränke und etwas zum Kaffee.
Manchmal sitzt auch noch jemand anders mit am Tisch, der Postler oder der Müllmann oder der Schulbusfahrer oder ...wer halt grade vorbeikommt. Unsre Situation ist vielleicht etwas anders, trotzdem:
Unsren Mitmenschen mit Respekt, Würde und auch Dankbarkeit zu begegnen, ist nie verkehrt.

Die meisten unserer Handwerker sind aus dem Ort und gehen zur Essenszeit nach Hause.
Trinkbares haben wir aber immer bereitgestellt und ich habe auch leckeren Kuchen gebacken, den sogar ein strenger Veganer/Rohköstler sehr lobte.
Also buk ich den Kuchen erneut - und fand später einen eingetrockneten Rest. Er wird satt gewesen sein oder ein schlechtes Gewissen gekriegt haben...
Der Leiter unserer Baustelle kam gerne zu uns rüber zum Schnacken und Kaffeetrinken, aber er hatte immer eigenes Essen dabei.
Mein Mann ist extrem großzügig, was Trinkgeld angeht, aber wenn die Arbeiten etappenweise erledigt werden, weil die Firma mehrere Baustellen gleichzeitig hat, müsste man, weil nicht immer dieselben kommen, jedes Mal, wenn jemand zum Arbeiten kommt, Trinkgelder spendieren. Das haben auch wir nicht gemacht.
"Unser" Elektriker freut sich, weil wir die Rechnungen immer umgehend bezahlen, was ganz im Gegenteil zu seinen Erfahrungen mit unserer Vorgängerin ist. Wegen deren mangelhafter Zahlungsmoral wollte er anfangs bei uns nicht tätig werden...

Dieses Thema erinnert mich sehr an unseren Wohnungsausbau in der DDR, da musste man seine Handwerker gut verpflegen, um überhaupt jemanden zu bekommen. Wir hatten mal einen Maurer da, der liebte üppiges Frühstück mit Schnitzel, Buletten und so und immer auch ein Bierchen. Leider wurden die Pausen immer ausgedehnter und die Arbeit dauerte somit sehr lange. Aber was hat man nicht alles gemacht!
Mein Mann ist ja auch Handwerker und in den meisten Fällen werden ihm Getränke angeboten, auch mal ein Stück Kuchen oder belegte Brötchen. Er hat auch Kunden, die ihn immer zum Mittagessen bitten, das ist aber eher die Ausnahme. Oft bekommt er aber durch Empfehlung neue Aufträge und das freut ihn am Meisten.

Liebe Dody21, an den Hausbau meiner Eltern zu DDR-Zeiten erinnere ich mich auch noch sehr gut, da wurden die Handwerker wie Könige behandelt und es wurde ohne Ende aufgefahren für sie. Man verzieh auch lange Pausen, Alkohol und schlechtes Benehmen. Tja...

Ich habe nun außer Essen und Trinken keine weiteren "Gaben" gegeben. Ein Gespräch beim Abschluss der Arbeiten mit dem Chef der Firma geht mir auch immer noch nach. Er hat sich sehr abfällig darüber geäußert, wie "dumm doch die Leute wären, dass sie meinten, sie könnten auch noch verhandeln mit ihm, solche Aufträge würde er dann gar nicht erst annehmen..." Sinngemäß brachte er zum Ausdruck, dass er quasi verlangen könnte, was er wölle, so rar wäre seine Zunft.

In der Familie wird bei den jungen Leuten auch viel über`s Häuser bauen geredet und dass Baufirmen eigentlich inzwischen fast unbezahlbar wären. Den "Dank" rechnen die Firmen quasi von vornherein mit ein. Naja, dann hab ich auch nichts falsch gemacht.

Ja, das ist natürlich ziemlich arrogant, da würde ich mich auch ärgern.
Aber schließlich haben ja seine Leute die Arbeit gemacht und du hast dich dafür bei denen durch gute Verpflegung bedankt, das ist doch eine schöne Anerkennung ihrer Leistung!
Hausbau wird bei meinen Kindern und deren Freunden auch gerade heiß diskutiert, das ist ja je nach Region fast unbezahlbar bzw. nur auf dem Land möglich.