Mich würde mal interessieren, wie die "Etikette" bzgl. Geschenke zur Silberhochzeit etc. aussieht.

Der Anlass zur Frage ist dieser:

Meine Mutter erzählte mir letzens, dass sie zur Silberhochzeit von guten Bekannten (mehr oder weniger Freunden) eingeladen ist. Sie fragte nun meine Tante (auch eingeladen), "was man denn so gibt" als Geschenk. Es ging um ein Geldgeschenk; entweder bar in Karte oder als Geschenkgutschein.

Meine Tante meinte nun also, dass die Silberhochzeit in dem und dem Restaurant gefeiert wird, und das Gedeck pro Person koste da -- weiß nicht mehr; 30 oder 40 EURO bei so einem Anlass? Und dass "müsse man" dann auch so als Geschenk geben. Sozusagen, dass der Einladende das Gedeck "raus hat".

Aber hey... Das ist ganz schön viel Geld!! Ich meine, soviel hätte meine Mutter wohl in DM gegeben... ich glaube, sie dachte so an 25 EURO... Dazu muss ich sagen, dass meine Mutter finanziell sich ganz schön abstrampeln muss, wobei meine Tante nebst Familie sich finanziell deutlich besser stehen.

Mal im Ernst: Du wirst eingeladen, musst aber dein Essen im Restaurant selbst bezahlen?? Kriegst als Dreingabe vielleicht ein bisschen Tanzmusik geboten? Also das finde ich irgendwie schon seltsam. Oder...?

Wenn das so ist (dass man soviel an Geld schenkt -- mindestens!! - wie das Gedeck im Restaurant kostet -- dann muss meine Mutter wohl die meisten Einladungen abschlagen. Ich glaube, zu DM-Zeiten wären 50 DM schon ein üppiges Geschenk gewesen...

Wie seht ihr das? Ist das so die Richtschnur für Geschenke, oder war das bloß so ein Gerede?

hallo sometimes!
aaalso: bin zwar kein experte in diesen dingen aber ich weiss noch dass es bei unserer hochzeit aehnlich war, dass meine schwiegereltern von den meisten gaesten erwartet hatten, den wert des essens p.P zu schenken. (vielleicht haben eher die aelteren menschen diese einstellung) ich wuerd das glaub abhaengig machen davon, wie der schenkende finanziell da steht...ich kenn ja die verwandtschafts-verhaeltnisse nicht..aber anstelle deiner mutter wuerde ich geben, was sie als angemessen empfindet- entsprechend ihrer finanz. situation und ihrer inneren einstellung- ohne sich nen kopf darueber zu machen was "angemessen" ist!
hoffe es war nicht zu sehr kauderwelsch, weiss auch nicht, ob das jetzt wirklich geholfen hat
viele gruesse emmi

Liebe sometimes

Ich glaube, dass das bloss ein Gerede ist. Einladung ist Einladung, wer da Geldgeschenke in der Höhe der Auslagen erwartet ist selber schuld! Ich finde, deine Mutter ist da völlig frei und kann auch was anderes schenken als Geld.
Ich habe mal bei google.de die Begriffe "Knigge für Geschenke" eingeben. Da kam zB diese Seite zum Vorschein:
http://www.mdr.de/hier-ab-vier/rat_und_tat/3587.html

Liebe Grüsse
Carole

Auf den Silberhochzeiten in unserer Verwandschaft und Bekanntschaft ist das keineswegs so. Meist existieren Listen mit Geschenkwünschen, die man einsehen kann. Und dort gibt es in allen Preislagen was. Oft wird natürlich schon Geld gewünscht, für eine Reise oder eine größere Anschaffung. Da wird aber ein großes Sparschwein aufgestellt und jeder wirft ein was er für richtig hält, oft eben auch ganz ohne Karte, da weiß keiner was jemand gegeben hat.

Eigentlich sollte ein Geschenk doch Freude machen! Auch dem Gebenden! Irgendwie stimmt das doch so gar nicht mehr. Stellt Euch vor, man würde den Ober um Alufolie für die Reste bitten. Schließlich hat man ja sozusagen bezahlt.
Und was wäre, wenn, wie bei uns durchaus üblich, in der Gemeinde gefeiert wird, wo man auch als Gast vielleicht einen Salat oder Nachtisch zum Fest mitbringt?

Wenn zu einem Fest eingeladen wird, darf man gar keine Geschenke erwarten. Na klar, ich bringe auch immer was mit. Und zur Silberhochzeit ist es auch nicht nur ein Glas Marmelade, aber den Wert des Geschenkes möchte ich selbst bestimmen.

Einmal waren wir bei Nachbarn zum Geburtstag eingeladen. Ein anderer Nachbar hat ein Geschenk besorgt, und alle haben sich beteiligt. Da wollten wir nicht nein sagen und haben etwa das doppelte ausgegeben als wir wollten. Da habe ich gemerkt, dass so ein Gruppenzwang ganz schön da sein kann. Es ist peinlich nicht mit zu machen. Auch habe ich schon gefragt, was gewünscht wird und dann kamen recht teure Wünsche. Jetzt bin ich manchmal vorsichtiger und frage nicht: "was wünscht du dir?" sondern direkter: "Magst du gerne ein neues Buch oder lieber mal ein tolles Duschgel?"

Deine Mutter sollte nur das ausgeben, was sie kann und möchte, egal was andere davon halten. Darüber spricht doch auch keiner, oder?

Liebe Grüße, Jutta.



Bearbeitet von - Jutta. am 03/07/2005 00:03:46

Hallo emmi???

Diese blöde Einstellung kenne ich hier auch von den Älteren. Tiefe niedersächsische Provinz bzw. die andere Hälfte der Familie aus dem Lipperland... Da hat man einfach nicht aus dem Rahmen zu fallen.

Aber in der letzten Zeit gab es so einige Feiern. Und selbst bei den Eltern war es offensichtlich, dass sie sich über eine originelle Karte mit einem von Herzen kommenden Spruch und echt kleinem Geldbetrag sehr gefreut haben, und die 08/15-Karten, wo nur drin steht "...wünschen Euch Wilma und Erich" wurden aufgemacht, Schein raus, weg.

Da wurde auch hinterher nicht mehr drüber geredet, was ich fast befürchtet hatte. Es wurde wirklich nicht verglichen, obwohl meine Familie da sonst ziemlich bissig ist.

Ich finde, deine Mutter sollte keinesfalls mehr als 25,- Euro geben. Ich finde das total viel Geld.

Ich gebe zwar auch für eine große Feier mit warmem Essen und Mitternachtsbuffet mehr als für ein Kaffeetrinken, aber eigentlich sollte das nicht so sein. Oder?

Wat en Quatsch, kann ich da nur sagen!!!
Man kann nicht alle Gäste über einen Kamm scheren. Was bei dem einen 50 Euro sind (zb. eine Kleinigkeit) ist bei dem anderen ein Monatsbedarf an Essen und nicht möglich.

Ich persönlich habe noch nie auf den Wert eines Geschenkes geguckt und ganz ehrlich, war ich über ein liebevolles vielleicht sehr günstiges GEschenk , wo man sich Gedanken gemacht hat, was mich-uns erfreuen könnte,mehr erfreut als über einen Geldschein.

Da ich ja gerade meine Silberhochzeit hinter mir habe, muss ich sagen, dass oft "ältere" eine ganz komische Art haben, mit so einer Hochzeitsfeier (sei es Silber-Gold oder was auch immer für ein Jubiläum) umzugehen. Habe schon öfters jetzt von den älteren zu hören bekommen:
"Wer nicht feiert- wird auch nicht gratuliert".

Das ist ja dann so ähnlich. Wie du mir so ich dir. Gibt derjenige eine Feier, wird viel geschenkt. Wird keiner Feier gemacht(so wie bei uns) wird nicht nur nichts geschenkt (hätte ich zb. auch nie erwartet, dass ich ein Geschenk erhalte) sondern sogar gar nicht gratuliert (weder ne Karte oder ein Anruf.) DAs hat mich sehr verletzt.

Denen geht es letzendlich nicht darum, dem Paar weiterhin alles Gute zu wünschen und weiterhin Gottes Segen, sich mit ihm zu freuen über das Jubiläum etc. sondern nur um ein Austausch : Ich geb das und das (Geld- GEschenke...) und nehm das dafür (Feier für x Euro)
Furchtbar!!!!!!!!!!!!!!!!!

Es grüßt Euch alle herzlichst - Geli

hallo geli! nein, ich habe den thread nicht eroeffnet...es war schon sometimes! aber irgendwie ist die anzeige a bisserl verkehrt und mein beitrag erscheint rechts in einer leiste aber ohne meine angaben.....weiss auch nicht was da los ist!
viele gruesse emmi

Hi emmi,
ich sehe dass sometimes den Thread eröffnet hat und habe nicht an dich geschrieben.
Magret hat Liebe Emmi??? geschrieben. Irgendwie sind wir wohl alle sehr abgelenkt durch diesen rechten Balken hier. Hat ihn jemand noch in anderen Threads entdeckt? Ist ja komisch...

Es grüßt Euch alle herzlichst - Geli

Danke für eure Antworten!

Übrigens, so eine komische Art Beiträge darzustellen habe ich jetzt schon ein paar Mal hier gesehen -- seltsam. Und wo ich jetzt auf Antworten geklickt habe, ist emmis Beitrag in meinem mit drin - teilweise! Seltsam...

Na, jedenfalls... Wie gesagt, meine Mutter muss sich finanziell schon strecken. Dabei ist sie aber mit der großzügigste Mensch, den ich kenne! Sie gibt gern und mit Freude, und sie träumt von einem Lottogewinn -- um ihre Lieben mal so richtig großzügig beschenken zu können, und um christlichen Werken mal eine große Spende überweisen zu können!!

Ja, Niedersachsen, und -- Provinz, na ja, ländlich halt. Da stehe ich aber zu! Diese Art von "man schenkt soviel, wie das Essen im Restaurant kostet" ist mir aber doch sehr neu. Das war das erste Mal, dass ich davon gehört habe!

Ich frage mich gerade, ob das nicht mit der "neuen" Feiermentalität zu tun hat... Ich kannte immer nur Hochzeit, Silberhochzeit, Goldene Hochzeit. Alles, was höher hinauf ging als Goldene Hochzeit wurde kaum groß gefeiert - wer erreicht denn schon die Gnadenhochzeit oder Kronjuwelenhochzeit, und wenn, ist das Jubelpaar oft nicht mehr rüstig genug für eine große Feier.

Dann kamen die ganzen "neumodischen" Sachen dazu, wie Petersilienhochzeit und so... erst wurden nur "runde" Geburtstage groß gefeiert; dann die Fünfer noch dazu -- ich glaube, "man" ist jetzt inzwischen bei zwei-einhalber... Einer aus der Clique fängt an, und dann "muss" man nachziehen, um nicht als geizig oder als Nassauer dazustehen. Wer auf eine Feier geht und selbst nie eine ausrichtet... so ungefähr.

Das Pastorenehepaar am Ort hat zur Silberhochzeit "nur" einen Sektempfang gegeben. Das Datum fiel in die Karwoche; da fanden sie es unpassend, groß zu feiern.
Faule Ausrede, hieß es bei manchen im Dorf - die sind nur zu geizig!!
Aber das bleibt doch jedem selber überlassen, wie und ob er feiert - oder?

Kein Wunder, dass da das Geld knapp wird, wenn man alle Feste feiern will - und groß noch dazu! - wie sie fallen (und wenn sie nicht fallen wollen, dann werden sie geschubst...) Aber die Kosten auf die Gäste umzulegen, das ist, finde ich, keine Art. Ich kenne eine Frau, die ihren 50. Geburtstag groß, aber richtig groß, gefeiert hat. Dafür hat sie dann einen Kredit aufgenommen, an dem sie ein paar Jahre abgezahlt hat. Sie wollte es einfach so -- noch waren alle ihre Lieben gesund und rüstig; und wer weiß, ob das bei der nächsten Gelegenheit (oder wenn sie dann das Geld gehabt hätte) noch der Fall gewesen wäre. So wollte sie ihre Verwandten und Freunde an ihrem Ehrentag um sich haben - pfeif' auf's Geld; daran denken wir jetzt nicht - und zahlte fröhlichen Herzens und voller schöner Erinnerungen den Kredit ab.

Das "wie du mir, so ich dir" kenne ich aber auch; von anderen Gelegenheiten. So wie: Meiers haben zur Konfirmation (oder auch Hochzeit) unserer Tochter den und den Betrag geschenkt, und wenn die Sandra Meier jetzt Konfirmation oder Hochzeit hat, dann geben wir das auch (ggf. etwas mehr, wegen Inflationsrate und so). Das ist doch auch nur ein Hin- und Herschieben von Geld -- einfacher wäre es, jeder behält seins...

Na ja. Ich danke euch für eure Antworten, und ich werd's meiner Mutter so weitersagen.