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Alle Kategorien > Treffpunkte > Treffpunkt BST - Bibelstudium > Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
Anzahl Nachrichten: 98 - Seiten (10): 1 2 3 [4] 5 6 7 ... 10
Autor: Friede
Erstellt: 25. Jun 2015 - 08:30
Betreff: re: re: Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
Ein allgemeines herzliches Dankeschön fürs Echo!

Buchstabenfee schrieb:
Friede, ich bin gerade im Geiste noch halb im Islam-Thread, weil ich da gerade geschrieben habe. Und unter diesem Eindruck lesen sich diese Stellen wie die klare Aufforderung, wenn man fremd in ein Land kommt, sich nur nicht den dortigen Gepflogenheiten anzupassen, also als eine massive Aufforderung, sich nicht zu integrieren... Das muss ich jetzt mal noch für mich durchdenken....


Liebe Buchstabenfee (was für ein Name! )
Also, der Islam ist wirklich auch spannend, finde ich. Allerdings vermochte mich der Koran nie so zu faszinieren wie die Bibel, weshalb ich mich mit dem Koran nicht halb so gut auskenne wie mit der Bibel.
Wie ich die Bibel lese, so bin ich der Ansicht, dass es Gott eigentlich schon grundsätzlich darum ging / geht, sich fremden Gepflogenheiten anzupassen und sich zu integrieren, aber natürlich immer unter Einhaltung der Gebote und Rechtsvorschriften, die Gott am Sinai gab.
Allerdings ist das Land Kanaan in dieser Hinsicht etwas anders, weil es den Israeliten zu Eigentum werden sollte. Abraham war zu seiner Zeit noch Gast - oder ein Fremder - im Lande Kanaan, und als überaus angenehmer und ehrbarer Gast verhielt er sich auch, wie die Bibel belegt, obwohl Gott ihm verheissen hatte: "Dir und deinen Nachkommen gebe Ich ganz Kanaan, das Land, in dem du als Fremder weilst, für immer zu eigen, und Ich will ihnen Gott sein. ...Du aber halte Meinen Bund zwischen Mir und euch samt deinen Nachkommen." (1 Mo 17,8 + 9)

Meines Erachtens zeigt gerade auch die Geschichte Josefs in Ägypten, dass die im Exil lebenden Israeliten / Juden sich überall und unter allerlei - auch schwierigen - Umständen besonders gut zu integrierten vermochten, weil sie gerade unter Einhaltung der Gebote stets ihr Bestes zum Wohl des Gastlandes und deren Machthabern zu leisten und zu geben bereit waren. Nur so konnte sich Josef in Ägypten Achtung verschaffen beim Pharao. Auch Daniel verschaffte sich lt. Bibel auf diese Art Achtung, hohes Ansehen und letztlich Einfluss und Macht unter dem König Nebukadnezzar, König von Babel, indem Daniel dem König und seinem Reiche diente. Auch Esther ist ein tolles Beispiel dafür, dass sie sich mustergültig integrierte. Integration bedeutete aber in keinem Falle, dass die im Exil lebenden Juden ihren Bund mit Gott aufgegeben hätten; sie hielten sich - zwar möglichst ohne Aufsehen zu erregen - treu und vorbildlich an die Gebote Gottes und verschafften sich gerade dadurch Achtung bei den Hohen. Ja, sie dienten im besten und eigentlich wahrsten Sinne des Wortes ihren Herren und Beherrschern. Sie dienten dem König des Landes, in dem sie sich jeweils aufhielten, ungeachtet dessen, ob sie verschleppt wurden oder sich freiwillig dort aufhielten. Sie dienten im Idealfall sogar so treu, dass sie sich bei den Hohen des Landes einen Namen machten und sich Achtung bei Königen verschafften. Darum wurden sie lt. Bibel ja jeweils in eine Sonderstellung versetzt, die ihnen Macht einräumte und ihnen grosse Freiheit unter oder neben den jeweiligen Königen und Machthabern verschaffte.

Zurück zum Islam: Sehe ich das wohl richtig, dass Hagar (ägyptische Sklavin der Sara), die Mutter Ismaels, eigentlich die Stamm-Mutter der Araber ist? Gott sagt doch zu Abraham, der um den Segen für Ismael bittet: "Auch was Ismael angeht, erhöre Ich dich. Ja, Ich segne ihn, Ich lasse ihn fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und Ich mache ihn zu einem grossen Volk." (1 Mo 17,20).
Zu Hagar aber sagt Gott über ihren Sohn Ismael: "Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. Seine Hand gegen alle, die Hände aller gegen ihn! Allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht." (1 Mo 16,12)

Ich finde es bemerkenswert - sehr bemerkenswert, dass einerseits die 12 Stämme Israels entstanden, während doch Gott dem Ismael die 12 Fürsten versprach.
Darüber denke ich immer mal wieder nach, ob da der Bund mit Abraham von den Semiten (Juden) wirklich richtig verstanden worden ist? Oder blicke ich in dieser Sache (noch) nicht ganz durch... ?
Ich meine: die weltliche Macht - die Fürsten - stellt Ismael, während den Juden das Bindeband der Liebe zu Gott durch die Einhaltung des Bundes anheimgestellt ist, was Freiheit und Segen für alle Völker bewirkt. "Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie die Sterne am Himmel und gebe ihnen alle diese Länder. Mit deinen Nachkommen werden alle Völker der Erde sich segnen, weil Abraham auf Meinen Ruf gehört und weil er auf Meine Anordnungen, Gebote, Satzungen und Weisungen geachtet hat." (Verheissung Gottes an Isaak / 1 Mo 26,4 + 5)

Lg Friede
Autor: liv
Erstellt: 25. Jun 2015 - 08:55
Betreff: re: Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
Danke, toll geschrieben und sehr lehrreich!!!

Was mir "ins Auge springt" sind die Unterschiedlichkeiten zwischen Israel und den Arabern, die den Gehorsam für den wahren Einen Gott verlassen haben - und sich einem fremden Gott zuwendeten.

Siehe auch die Esau/Edom-Linie (grob gesagt).

Den Stammbaum der Araber kenne ich so:
Abraham - Hagar - Ismael - (Esau) - 12 Söhne(Fürsten) - Mahdi.
Mahdi ist der, auf den die Moslems warten - im Gegensatz zu den Christen, die auf Jesus Christus warten.
Autor: Friede
Erstellt: 25. Jun 2015 - 09:05
Betreff: re: re: Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
liv schrieb:

Moses selbst hat ja auch eine Kuschiterin zur Nebenfrau genommen (Numeri / 4 Mo 12,1)


Frede, war das eine Nebenfrau?
Ich dachte Zippora wäre seine "normale" Frau?
Liebe Grüße.


Liebe liv
Zippora war tatsächlich die rechtmässige Ehefrau Mosis. Zippora war eine Midianiterin, ihr Vater war der Priester von Midian. "Jitro, der Priester von Midian, der Schwiegervater des Mose, hörte, was Gott alles an Mose und seinem Volk Israel getan und wie der Herr Israel aus Ägypten herausgeführt hatte. Da nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, Zippora mit sich, die Frau des Mose - denn Mose hatte sie wieder zurückgeschickt -, und ihre beiden Söhne. ..." (2 Mo 18,1 - 3)
Das ist Zippora, die rechtmässige Frau Mosis!

Aber ich habe nicht von Zippora geschrieben, sondern von der Nebenfrau Mosis!!!
Sie ist erwähnt in 4 Mo 12: "Als sie (die Israeliten) in Hazerot waren, redeten Mirjam und Aaron über Mose wegen der kuschitischen Frau, die er sich genommen hatte. Moses hatte sich nämlich eine Kuschiterin zur Frau genommen."
Alles klar?

Lg Friede
Autor: liv
Erstellt: 25. Jun 2015 - 09:52
Betreff: re: Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
Ah, alles klar!
Im Eifer des Gefechtes verwechselte ich das. Danke. Ist aber auch spannend ... puh ...
Autor: Anne
Erstellt: 25. Jun 2015 - 12:49
Betreff: re: Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
Es gibt noch mehr Spekulationen:
Die Tochter des Priesters (Asenat), also Josefs Frau, hat aufgrund dessen, was der Josef getan hat (Träume gedeutet, Ägypten vor Hungersnot bewahrt, treu gewesen im Detail usw.) seinen Glauben angenommen.
Jedenfalls - und das fällt mir auf - sind die Kinder von den beiden (Ephraim und Manasse) je ein Volk der zwölf Stämme, sie bekamen einen Segen von Jakob und damit könnte Asenat "integriert" gewesen sein, eben auch diesen Gott angenommen haben. Ich vermute mal nicht, dass dieser clevere, vertrauende und besondere Josef irgendeine oberflächliche Priestertochtertussi zur Frau nahm, sie muss schon vom Geist und Kopf für ihn gepasst haben.

Dann fällt mir noch ein, dass es (wie ihr schon geschrieben habt) ja nicht grundsätzlich darum ging, keine fremden Frauen/Männer zu heiraten, sondern darum, keine fremden Götter einzuschleusen. Diese sind lt. Bibel tot (von ihrer Wirkung her) und würden das Volk ablenken von Gott mit all ihrem Kult und der Unreinheit (mit Folgen wie Krankheiten, fehlende soziale Strukturen usw.)

Wenn man Josefs Ehe vom ZIEL her sieht, sind Sondersituationen kein Problem.

Aber wie ihr schon sagtet - das alles sind Spekulationen - nicht wirklich wichtig bei all der Not auf der Welt.
Autor: liv
Erstellt: 25. Jun 2015 - 13:34
Betreff: re: Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
Danke, liebe Anne.
Ein wichtiger Aspekt, den du anführst.

Du schreibst am Schluss: nicht wirklich wichtig bei all der Not auf der Welt.

Ich glaube, dass es das doch ist, was du (und andere) aufgeführt hast.
Gerade die Ordnung, die Gott wollte, führt doch dazu, dass alles gut im Miteinander ablaufen kann und somit Kriege und Streit verhindert wird. In den Geschichten, dem Ablauf der Weltgeschichte, zeigen uns ja die positiven oder negativen Beispiele, wohin etwas führt.

Dieses Durcheinander heute kommt nur davon, dass wesentliche Fixpunkte einfach nicht beachtet werden oder wurden - genauer gesagt: vom Ungehorsam der Menschheit Gott gegenüber.

Aber zuerst geht es ja darum, Gott zu verherrlichen, das Geschenk seines Sohnes anzunehmen und eben nur dem EINEN Gott zu dienen mit Dank und Lob. Dankbar auch dafür zu sein, dass wir bei IHM eine wirkliche Rundumversorgung haben, damit es uns gut geht ...

LG.
Autor: Friede
Erstellt: 25. Jun 2015 - 15:14
Betreff: re: Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
[i]
liv schrieb:

Was mir "ins Auge springt" sind die Unterschiedlichkeiten zwischen Israel und den Arabern, die den Gehorsam für den wahren Einen Gott verlassen haben - und sich einem fremden Gott zuwendeten.


Liebe liv
Mich interessiert, woran du da konkret denkst, wenn du von "Unterschiedlichkeiten zwischen dem Volk Israel und den Arabern" schreibst? Bin gespannt, falls du da ein wenig konkret werden möchtest.


liv schrieb:


Siehe auch die Esau/Edom-Linie (grob gesagt).


Ich verstehe nicht ganz! Was wolltest du damit sagen?
Welche Bedeutung kam / kommt deiner Meinung nach Esau/Edom in der Geschichte der Gläubigen zu?

liv schrieb:

Den Stammbaum der Araber kenne ich so:
Abraham - Hagar - Ismael - (Esau) - 12 Söhne(Fürsten) - Mahdi.
Mahdi ist der, auf den die Moslems warten - im Gegensatz zu den Christen, die auf Jesus Christus warten.


Liebe liv, ich weiss nicht, ob das wirklich "im Gegensatz" zu den Christen steht... ?
Bei der Erwähnung Mahdis fällt mir Kyrus ein (Die Ankündigung der Befreiung durch Kyrus --> Kyrus, das Werkzeug Jahwes / Jesaja 44,24 - 48,22).
Ich denke, es gibt einen Grund, weshalb es im Jesaja vier Lieder vom Gottesknecht gibt. Alle vier Lieder beziehen wir Christen für gewöhnlich voll auf JESUS, wie Er vor 2000 Jahren da war und für uns gestorben ist. Aber wenn man genau liest, so müssten wir doch eigentlich zugestehen, dass man JESUS damals eigentlich nicht wirklich bei den Ruchlosen* ein Grab gab, sondern, Josef aus Arimathäa und Nikodemus "...nahmen den Leichnam JESU und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. An dem Ort, wo man Ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie JEUS dort bei." (Johannes 19,40 - 42)

Oder begrub man die Ruchlosen nach der jüdischen Sitte in Leinen gewickelt in einem neuen Grab, zuvor gesalbt mit "...einer Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund." ??? (siehe Johannes 19,39 b)
Wie denkst du / was denken andere darüber?

Liv, könnte Mahdi und Christus nicht identisch sein? Hat Gott nicht viele Gesichter?

Liebe, sehr nachdenkliche Grüsse
von Friede

*)
"Bei den Ruchlosen gab man ihm sein Grab, bei den Verbrechern seine Ruhestätte, obwohl er kein Unrecht getan hat und kein trügerisches Wort in seinem Mund war. ...
Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen. Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis." (Jesaja 53,9 + 10b + 11)

Auf JESUS, wie Er vor 2000 Jahren da war, treffen diese Verse doch irgendwie nicht zu, oder doch?
Autor: liv
Erstellt: 25. Jun 2015 - 15:24
Betreff: re: Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
Liebe Frede, vergleichen wir den Koran mit der Bibel wird es doch mehr als deutlich was die Unterschiedlichkeit ausmacht, oder?
Der Gott des Islams hat keinen Sohn (ergo keine Erlösungsmöglichkeit) - allein das ist schon ein spezieller Fakt, der genügen würde. Aber es gibt noch so viele Unterschiede, die ich aber jetzt nicht aufzählen möchte (steht auch alles schon hier irgendwo im Forum unter verschiedenen Threads ), das würde den Rahmen sprengen.

Zu Esau - dieser wandte sich den Edomitern zu, die als Hauptgott den Qaus verehrten, also dem Schöpfergott abtrünnig waren.
Vll. kann Friede oder Anne noch etwas dazu schreiben.

Mahdi und Christus sind unmöglich ein und derselbe.
Siehe Koranerklärung.

Liebe Grüße
Autor: liv
Erstellt: 25. Jun 2015 - 15:36
Betreff: re: Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
Ich weiß jetzt nicht recht, was du mit Kyros und dem Grab und den Ruchlosen meinst in dieser Beziehung ... ?
Autor: Anne
Erstellt: 25. Jun 2015 - 16:25
Betreff: re: Warum heiratete Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters?
Wir sind zwar wieder völlig off topic, aber...

Zu der Jesajastelle die oben von dir, Friede, angeführt wurde, ergeben sich in alten Texten bzw. Urtext, je nach Stelle, andere Übersetzungen als die der neueren Bibelübersetzungen, die z.T. einen anderen Grundlagentext haben und Stellen z.T. auch anders auslegen. Hier bei den angeführten Jesajastellen würden die Übersetzungen dann folgermaßen lauten (und damit wäre das "Grab bei den Ruchlosen" eindeutig geklärt:)

Jesaja 53,9 (Grab bei den Ruchlosen)
Und man bestimmte sein Grab bei Gottlosen, aber bei einem Reichen [war er] in seinem Tod, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Mund gewesen war. (Schlachter und Elberfelder, die grundsätzlich wortgenauer übersetzen).

Vermutlich wäre der Körper von Jesus (sowie die der beiden Mitgekreuzigten) vermodert auf Golgatha - das war ein Ort der Gesetzeslosen. In Josefs Grab war er dann im Tod - also sind beide Zeiten und Orte geklärt. Finde ich interessant!

Jesaja 53,10 gibt es folgende Übersetzungsmöglichkeit vom Urtext her:
"Er lies den erstarken, der sein Leben als Schuldopfer eingesetzt hat"

Jesaja 53,11 kann sowohl "Licht" als auch "Frucht" übersetzt werden. Wobei Frucht hier keine Kinder sind.

Durch andere Textgrundlagen und vor allem anderen Auslegungensrichtungen (betrifft Wörte, die mehrere Bedeutungen haben) kann natürlich ein anderer Sinn verstanden werden.
Und es bedeutet, dass es wohl doch auf Jesus zutrifft.

Das bleibt spannend
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