Ein allgemeines herzliches Dankeschön fürs Echo!
Liebe Buchstabenfee (was für ein Name! )
Also, der Islam ist wirklich auch spannend, finde ich. Allerdings vermochte mich der Koran nie so zu faszinieren wie die Bibel, weshalb ich mich mit dem Koran nicht halb so gut auskenne wie mit der Bibel.
Wie ich die Bibel lese, so bin ich der Ansicht, dass es Gott eigentlich schon grundsätzlich darum ging / geht, sich fremden Gepflogenheiten anzupassen und sich zu integrieren, aber natürlich immer unter Einhaltung der Gebote und Rechtsvorschriften, die Gott am Sinai gab.
Allerdings ist das Land Kanaan in dieser Hinsicht etwas anders, weil es den Israeliten zu Eigentum werden sollte. Abraham war zu seiner Zeit noch Gast - oder ein Fremder - im Lande Kanaan, und als überaus angenehmer und ehrbarer Gast verhielt er sich auch, wie die Bibel belegt, obwohl Gott ihm verheissen hatte: "Dir und deinen Nachkommen gebe Ich ganz Kanaan, das Land, in dem du als Fremder weilst, für immer zu eigen, und Ich will ihnen Gott sein. ...Du aber halte Meinen Bund zwischen Mir und euch samt deinen Nachkommen." (1 Mo 17,8 + 9)
Meines Erachtens zeigt gerade auch die Geschichte Josefs in Ägypten, dass die im Exil lebenden Israeliten / Juden sich überall und unter allerlei - auch schwierigen - Umständen besonders gut zu integrierten vermochten, weil sie gerade unter Einhaltung der Gebote stets ihr Bestes zum Wohl des Gastlandes und deren Machthabern zu leisten und zu geben bereit waren. Nur so konnte sich Josef in Ägypten Achtung verschaffen beim Pharao. Auch Daniel verschaffte sich lt. Bibel auf diese Art Achtung, hohes Ansehen und letztlich Einfluss und Macht unter dem König Nebukadnezzar, König von Babel, indem Daniel dem König und seinem Reiche diente. Auch Esther ist ein tolles Beispiel dafür, dass sie sich mustergültig integrierte. Integration bedeutete aber in keinem Falle, dass die im Exil lebenden Juden ihren Bund mit Gott aufgegeben hätten; sie hielten sich - zwar möglichst ohne Aufsehen zu erregen - treu und vorbildlich an die Gebote Gottes und verschafften sich gerade dadurch Achtung bei den Hohen. Ja, sie dienten im besten und eigentlich wahrsten Sinne des Wortes ihren Herren und Beherrschern. Sie dienten dem König des Landes, in dem sie sich jeweils aufhielten, ungeachtet dessen, ob sie verschleppt wurden oder sich freiwillig dort aufhielten. Sie dienten im Idealfall sogar so treu, dass sie sich bei den Hohen des Landes einen Namen machten und sich Achtung bei Königen verschafften. Darum wurden sie lt. Bibel ja jeweils in eine Sonderstellung versetzt, die ihnen Macht einräumte und ihnen grosse Freiheit unter oder neben den jeweiligen Königen und Machthabern verschaffte.
Zurück zum Islam: Sehe ich das wohl richtig, dass Hagar (ägyptische Sklavin der Sara), die Mutter Ismaels, eigentlich die Stamm-Mutter der Araber ist? Gott sagt doch zu Abraham, der um den Segen für Ismael bittet: "Auch was Ismael angeht, erhöre Ich dich. Ja, Ich segne ihn, Ich lasse ihn fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und Ich mache ihn zu einem grossen Volk." (1 Mo 17,20).
Zu Hagar aber sagt Gott über ihren Sohn Ismael: "Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. Seine Hand gegen alle, die Hände aller gegen ihn! Allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht." (1 Mo 16,12)
Ich finde es bemerkenswert - sehr bemerkenswert, dass einerseits die 12 Stämme Israels entstanden, während doch Gott dem Ismael die 12 Fürsten versprach.
Darüber denke ich immer mal wieder nach, ob da der Bund mit Abraham von den Semiten (Juden) wirklich richtig verstanden worden ist? Oder blicke ich in dieser Sache (noch) nicht ganz durch... ?
Ich meine: die weltliche Macht - die Fürsten - stellt Ismael, während den Juden das Bindeband der Liebe zu Gott durch die Einhaltung des Bundes anheimgestellt ist, was Freiheit und Segen für alle Völker bewirkt. "Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie die Sterne am Himmel und gebe ihnen alle diese Länder. Mit deinen Nachkommen werden alle Völker der Erde sich segnen, weil Abraham auf Meinen Ruf gehört und weil er auf Meine Anordnungen, Gebote, Satzungen und Weisungen geachtet hat." (Verheissung Gottes an Isaak / 1 Mo 26,4 + 5)
Lg Friede
Buchstabenfee schrieb:
Friede, ich bin gerade im Geiste noch halb im Islam-Thread, weil ich da gerade geschrieben habe. Und unter diesem Eindruck lesen sich diese Stellen wie die klare Aufforderung, wenn man fremd in ein Land kommt, sich nur nicht den dortigen Gepflogenheiten anzupassen, also als eine massive Aufforderung, sich nicht zu integrieren... Das muss ich jetzt mal noch für mich durchdenken....
Liebe Buchstabenfee (was für ein Name! )
Also, der Islam ist wirklich auch spannend, finde ich. Allerdings vermochte mich der Koran nie so zu faszinieren wie die Bibel, weshalb ich mich mit dem Koran nicht halb so gut auskenne wie mit der Bibel.
Wie ich die Bibel lese, so bin ich der Ansicht, dass es Gott eigentlich schon grundsätzlich darum ging / geht, sich fremden Gepflogenheiten anzupassen und sich zu integrieren, aber natürlich immer unter Einhaltung der Gebote und Rechtsvorschriften, die Gott am Sinai gab.
Allerdings ist das Land Kanaan in dieser Hinsicht etwas anders, weil es den Israeliten zu Eigentum werden sollte. Abraham war zu seiner Zeit noch Gast - oder ein Fremder - im Lande Kanaan, und als überaus angenehmer und ehrbarer Gast verhielt er sich auch, wie die Bibel belegt, obwohl Gott ihm verheissen hatte: "Dir und deinen Nachkommen gebe Ich ganz Kanaan, das Land, in dem du als Fremder weilst, für immer zu eigen, und Ich will ihnen Gott sein. ...Du aber halte Meinen Bund zwischen Mir und euch samt deinen Nachkommen." (1 Mo 17,8 + 9)
Meines Erachtens zeigt gerade auch die Geschichte Josefs in Ägypten, dass die im Exil lebenden Israeliten / Juden sich überall und unter allerlei - auch schwierigen - Umständen besonders gut zu integrierten vermochten, weil sie gerade unter Einhaltung der Gebote stets ihr Bestes zum Wohl des Gastlandes und deren Machthabern zu leisten und zu geben bereit waren. Nur so konnte sich Josef in Ägypten Achtung verschaffen beim Pharao. Auch Daniel verschaffte sich lt. Bibel auf diese Art Achtung, hohes Ansehen und letztlich Einfluss und Macht unter dem König Nebukadnezzar, König von Babel, indem Daniel dem König und seinem Reiche diente. Auch Esther ist ein tolles Beispiel dafür, dass sie sich mustergültig integrierte. Integration bedeutete aber in keinem Falle, dass die im Exil lebenden Juden ihren Bund mit Gott aufgegeben hätten; sie hielten sich - zwar möglichst ohne Aufsehen zu erregen - treu und vorbildlich an die Gebote Gottes und verschafften sich gerade dadurch Achtung bei den Hohen. Ja, sie dienten im besten und eigentlich wahrsten Sinne des Wortes ihren Herren und Beherrschern. Sie dienten dem König des Landes, in dem sie sich jeweils aufhielten, ungeachtet dessen, ob sie verschleppt wurden oder sich freiwillig dort aufhielten. Sie dienten im Idealfall sogar so treu, dass sie sich bei den Hohen des Landes einen Namen machten und sich Achtung bei Königen verschafften. Darum wurden sie lt. Bibel ja jeweils in eine Sonderstellung versetzt, die ihnen Macht einräumte und ihnen grosse Freiheit unter oder neben den jeweiligen Königen und Machthabern verschaffte.
Zurück zum Islam: Sehe ich das wohl richtig, dass Hagar (ägyptische Sklavin der Sara), die Mutter Ismaels, eigentlich die Stamm-Mutter der Araber ist? Gott sagt doch zu Abraham, der um den Segen für Ismael bittet: "Auch was Ismael angeht, erhöre Ich dich. Ja, Ich segne ihn, Ich lasse ihn fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und Ich mache ihn zu einem grossen Volk." (1 Mo 17,20).
Zu Hagar aber sagt Gott über ihren Sohn Ismael: "Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. Seine Hand gegen alle, die Hände aller gegen ihn! Allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht." (1 Mo 16,12)
Ich finde es bemerkenswert - sehr bemerkenswert, dass einerseits die 12 Stämme Israels entstanden, während doch Gott dem Ismael die 12 Fürsten versprach.
Darüber denke ich immer mal wieder nach, ob da der Bund mit Abraham von den Semiten (Juden) wirklich richtig verstanden worden ist? Oder blicke ich in dieser Sache (noch) nicht ganz durch... ?
Ich meine: die weltliche Macht - die Fürsten - stellt Ismael, während den Juden das Bindeband der Liebe zu Gott durch die Einhaltung des Bundes anheimgestellt ist, was Freiheit und Segen für alle Völker bewirkt. "Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie die Sterne am Himmel und gebe ihnen alle diese Länder. Mit deinen Nachkommen werden alle Völker der Erde sich segnen, weil Abraham auf Meinen Ruf gehört und weil er auf Meine Anordnungen, Gebote, Satzungen und Weisungen geachtet hat." (Verheissung Gottes an Isaak / 1 Mo 26,4 + 5)
Lg Friede