nur dann hätte Josef seine Schwester oder Cousine heiraten müssen. Denn Abraham war sein Uropa. Und Abraham hatte nur Isaak als anerkannten Sohn. Und ob er eine Tochter von Esau hätte heiraten sollen, da bin ich mir nicht sicher.

Wo steht das konkret, liebe liv? Also wo VOR dem 5. Buch Mose?
Und - hatte der Josef das, diese Anweisung meine ich? Schriftlich gab es das noch nicht. Das was man von Gott wusste, war mündlich weitergegeben worden vom Abraham zu Jakob, der dann zu Josef. Und er konnte nur das weitergeben, was er selber wusste.
Und dann fällt mir noch Mose ein - der hat auch eine Heidin geheiratet. Jedenfalls wird nicht erwähnt, welchem Gott der Jethro diente. (Auch jüdische Ausleger halten sich hier zurück). Und das war vier Jahrhunderte später.

Ich vermute, für Josef galt seine besondere Situation. Er hatte keine spezielle Anweisung wie viele andere nach ihm, die die Gebote dann kannten und gelehrt wurden. Was Jakob ihm (damals, bevor er verschleppt wurde) über Gott erzählt hat, wissen wir nicht. Genug jedenfalls, dass Josef diesem Gott absolut vertraute. DAS ist das wichtigste.

Denkt sich
Anne

Annes Antwort ist klasse - besonders dieser Satz:

Und ganz ehrlich - ich staune immer wieder, auf welche Gedanken man kommen kann.
Und ich frage mich, welchen Nutzen (außer einem gewissen Unterhaltungswert) es hat, wenn man sich solche Fragen stellt.
Ist nicht böse gemeint, aber sämtliche Gedanken zu solchen Themen können ja nur auf Spekulationen beruhen.
Und im Nachhinein kann man sich natürlich vieles schön- und zurechtdenken, aber immer wieder komme ich für mich an den Punkt, dass es einfach keine Antworten gibt.

Das Alte Testament = das Bilderbuch Gottes! Das habe ich vor ca. 40 Jahren entdeckt und kam damals aus dem Staunen kaum heraus. Von Schön - und Zurechtdenken kann da keine Rede sein, liebe Esther.

Esther, ich glaube, ich verstehe, was du meinst.
Im Nachhinein und unter Beachtung der gerade passenden Textstellen kommt man zu vielen Ergebnissen, die 'passen'. Und die schön sind und genau so, wie wir uns das vorstellen...

Aber ich finde an all diesen Geschichten gerade spannend, dass die Protagonisten krumme Wege gehen, ihre Biografien nicht gradlinig sind. Dass sie schuldig werden, Gesetze nicht so ernst nehmen, schauen, dass sie trotz widriger Umstände irgendwie durchkommen. Und trotzdem lässt Gott sie nicht alleine. Und führt viele dieser krummen Wege zu gutem Ende. Allerdings muss man dazu bedenken, dass die Geschichten derjenigen, wo sich das 'gute Ende' für uns nicht so klar zeigt, eher nicht aufgeschrieben und weitergegeben wurden.
Aber ich bin mir sicher, das Gott mit IHNEN ALLEN geht. Genau wie mit uns auch. Ob eine Regelverletzung nun empörend und gegen Gottes Gesetz ist, oder ob sie nun gerade einmal richtig ist, um einen oder viele Menschen zu retten - das können wir nicht beurteilen. Das steht uns nicht zu, dazu sind wir zu klein.

Nicht missverstehen: Rein intellektuell finde ich solche Gedankenspiele total interessant und lasse mich gerne darauf ein. Schwierig wird's für mich nur dann, wenn wir davon ausgehen, dass wir die 'Lösung' haben. Die haben wir sicher meistens nicht. Aber das ist auch nicht schlimm. Denn egal, ob wir recht haben oder nicht, ob unser Weg krumm ist oder gerade, ich bin mir sicher, Gott ist mit uns. Und bestimmt lächelt er manchmal nachsichtig über unsere eifrigen Erklärungsversuche. Oder schüttelt traurig den Kopf, wenn wir vor lauter 'Wahrheit' die Barmherzigkeit gegenüber unseren Menschengeschwistern vergessen.

Uff, das war jetzt Buchstabenfees 'Mittwochspredigt'

Für mich ist auch klar, dass die Gesetze von Mose kommen bzw genauer Mose gegeben wurden.
Abraham bekam den Bund. Beschneidung war und ist ausdrücklich ein Zeichen dieses BUndes, aber die Gesetze bekam Abraham noch nicht.

Und Isaak nicht und Jakob nicht.

Interessant, dass Gott als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs bezeichnet wird.
Nicht als der Gott Mose, obwohl die ganzen Gesetze und auch die Besiedlung des gelobten Landes als Volk erst/dank mit Mose kamen.