In der Diskussion über die Koranverteilung der Salafisten kamen wir über den Umgang im Islam mit dem Koran auf unsere Achtung vor dem Wort Gottes zu sprechen.

Was ist euch da wichtig, grade auch im Kontakt mit Andersgläubigen , aber auch im privaten Bereich?

Schwierig zu beantworten, ohne mit Platitüden aufzuwarten. Ich versuch's trotzdem mal.

Für mich steht die Bibel an erster Stelle. D. h. für mich, dass ich mich bemühe, jeden Tag darin zu lesen, weil ich dadurch Wegweisung für mein Leben bekomme. Nicht immer schaffe ich es. Manchmal höre ich die Bibel auch als MP3. Hier bin ich noch auf der Suche nach einer guten Version. Die, die ich habe, wirkt oft einschläfernd und abschreckend. Ein Traum wäre für mich die Große Hörbibel, die auch beim ERF verwendet wird. Aber die kostet 99 €.

Für mich ist es wichtig, mir auch den Urtext anzuschauen. Das eröffnet mir oft ganz neue Horizonte, und das begeistert mich.
Wichtig ist mir auch, meine Gedanken, die ich zu einem Text habe, nach Möglichkeit aufzuschreiben, weil ich ein vergesslicher Mensch bin. Und wenn ich etwas aufgeschrieben habe, kann ich es mir besser merken. Und außerdem kann ich immer mal wieder nachspickeln, wenn ich vergessen habe, was ich am Morgen las.

Shalom
Franziska

Danke,liebe Franziska!

Ach, was mir noch kommt: Ich finde es wichtig, dass man sich nicht über die Bibel stellt, sondern drunter. D. h. nicht ich beurteile, wo die Bibel recht hat und wo nicht bzw. was heute noch als "Wort Gottes" zu gelten hat und was nicht, sondern ich lasse die Bibel mich beurteilen.

Dazu passt auch noch ein Spruch, der m. W. von Spurgeon stammt: "Wer die Bibel liest um Fehler darin zu finden, wird bald gewahren, dass die Bibel Fehler bei ihm findet." Das kann natürlich nicht jeder aushalten. Und deshalb muss man die Bibel "beurteilen".

Shalom
Franziska

Hallo Franziska,

wie sieht das aus "den Urtext anschauen" - mit was für Quellen arbeitest Du da ?

HG
Augen-Frau

Ich habe eine Biblia Hebraica Stuttgartensia (Tenach, also AT) und eine hebr. Bibel (AT & NT). Griechisch kann ich leider nicht. Dann habe ich noch ein hebr. NT, dessen Hebr. aber nicht sooo besonders ist.

Die Losungen in Ursprache wünsche ich mir seit Jahren zu Weihnachten/Geb. Und da ich kein Griechisch kann, schlage ich das in meiner o. G. hebr. Bibel im NT nach. Das ist meine tägliche Hebräischübung. Oft sehe ich, dass ich manches anders übersetzt hätte, als es übersetzt wurde. Im NT kann ich das nicht nachprüfen, da verlasse ich mich auf die Elberfelder. Aber ab und zu schlage ich gerne auch in anderen Übersetzungen nach um einen Überblick zu bekommen.

Shalom
Franziska

Ich finde es wichtig die Worte in der Bibel nicht zu verändern, sondern im Glauben anzunehmen. Darauf zu hören, zu hoffen und sich gegebenenfalls auch danach zu richten.