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Anzahl Nachrichten: 35 - Seiten (4): 1 2 [3] 4
Autor: *Liv*
Erstellt: 05. Apr 2021 - 08:15
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Danke, liebe Anna, für diese Anregung! ♥
Und danke auch allen für die Gedanken und Auslegungen dazu.

Für mich hat das Wort unbedingten Bestand (Denn alle Schrift, ist von Gott eingegeben ...) - so wie es geschrieben ist, ist es geschehen.

Johannes war der Jünger, der ein besonderes Verhältnis zu Jesus hatte.
> Joh. 19, 26: Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, den er liebte, dabeistehen, ...
Deshalb war es für ihn - Johannes - unmöglich, nicht bei Jesus zu sein am Kreuz.

Dann hat das Wort "siehe" eine besondere Bedeutung in der Schrift.
(Hier kann man sich im Netz in verschiedenen Kommentaren dazu kundig machen.)
> Joh 19, 26-27: ... spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! 27 Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich.

Eine weitere Bedeutung bzw. Hinweis sehen wir darin, dass hier Jesus zu Maria (drittes Wort am Kreuz) nicht "Mutter", sondern "Frau" sagt.

Luthers Gedanken dazu:
„... Denn was der Herr hier am Kreuz tut und redet, soll man nicht ein­schränken auf wenige einzelne Personen. Er fasst mit seinem Werk und Worten die ganze Welt, besonders aber seine christliche Kirche. Darum müssen wir dieses Wort, obgleich Christus zu Maria und Johannes allein redet, auch einen allgemeinen Befehl sein lassen gegen alle Christen und die ganze Kirche, dass wir alle unter­einander (weil Christus am Kreuz hängt und uns alle durch seinen Tod von Sünde und Tod erlöst) sollen sein wie Mutter und Sohn, die einander herzlich lieb haben, und helfen und raten, womit sie können.

Eine politische Komponente schließe ich allerdings gänzlich aus, da Jesus bei seiner Gefangennahme deutlich machte, dass sein/unser Bürgerrecht im Himmel ist - und das wir nicht mit "Schwertern" (siehe Petrus) kämpfen sollen, denn:
Eph. 6, 12: ... unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen ⟨Mächte⟩ der Bosheit in der Himmelswelt.

Das fiel mir dazu ein.
Herzliche Grüße. ♥
Autor: necky
Erstellt: 05. Apr 2021 - 08:34
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Ich für mich nehme es auch einfach so, wie es in dem von Gott inspirierten Wort geschrieben ist. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass Mutter und Sohn (auch) geistlich gemeint sein könnte. Jesus war ja nicht nur ein Freund. die Eltern und Geschwister, Jünger (auch die -innen ) und Freunde „verloren“ ja sehr viel (ohne zu erahnen, was ihnen dadurch geschenkt wird)
Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 05. Apr 2021 - 10:24
Betreff: re: re: Johannes 19, 26-28
Ich kann mir nicht vorstellen, dass da nur ein Hinrichtungskommando und Soldaten waren. Nach meiner bisherigen Vorstellung waren solche Hinrichtungen ja auch 'Events', da gab's was zu gucken. Zumal ja auch der Weg zur Kreuzigung mit Schaulustigen gesäumt war.
Und im Endeffekt dürfte es den Juden und Soldaten grad egal gewesen sein, wer zuguckte und um Jesus weinte. Nach Ihrer Vorstellung war er da ja schon aus dem Weg geräumt.
wolkenschaf schrieb:
Sich zu einem politischen Verbrecher zu stellen, während die römischen Soldaten noch dort sind, wäre ganz bestimmt als Unterstützung ausgelegt worden. Petrus hat ja auch nicht umsonst Angst gehabt, als er Jesus verleugnete. Und da stand er noch nicht mal direkt neben Jesus.

Die Situation war eine andere - da war Jesus ja erst verhaftet und das Ergebnis der Verhandlungen (theoretisch) noch offen.
Benutzerbild Autor: wespe
Erstellt: 05. Apr 2021 - 10:39
Betreff: re: re: Johannes 19, 26-28
magga schrieb:

Allerdings ist die Frage, warum er seine Mutter Johannes anvertraut, wenn seine Brüder doch in der Pflicht gewesen wären, mir noch nie gekommen.
Wann sind denn seine Geschwister Christen geworden? War das nicht erst später?

Es gibt ja in den drei synoptischen Evangelien die Geschichte von "Jesu wahren Verwandten", wo Jesus seine Mutter und seine Brüder abblitzen lässt und seine Jünger als seine wahren Verwandten bezeichnet. Und dazu passt auch ein Stück weit diese Szene: nicht die leibliche Verwandtschaft, sondern die Christusbeziehung stiftet die Verbindung.

Im Hinblick auf die jungfräuliche Geburt sind die leiblichen Verwandtschaftsverhältnisse Christi ja auch ein wenig speziell...
Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 05. Apr 2021 - 10:45
Betreff: re: re: re: Johannes 19, 26-28
wespe schrieb:
Es gibt ja in den drei synoptischen Evangelien die Geschichte von "Jesu wahren Verwandten", wo Jesus seine leibliche Familie abblitzen lässt und seine Jünger als seine wahren Verwandten bezeichnet. Und dazu passt auch ein Stück weit diese Szene: nicht die leibliche Verwandtschaft, sondern die Christusbeziehung stiftet die Verbindung.

Ja, diese Geschichte fiel mir in diesem Zusammenhang auch ein. Ich hatte nur keine Muse, sie jetzt rauszusuchen.
Benutzerbild Autor: verena
Erstellt: 05. Apr 2021 - 11:20
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
wolkenschaf schrieb:


Erst mal denke ich, ist das keine Szene, die sich so abgespielt hat. Die anderen drei Evangelien sind sich einig, dass keiner beim Kreuz war, außer Spötter und das Hinrichtungskommando. Also bestimmt nicht Johannes und Maria. Das wäre auch tödlich für die beiden gewesen.

Deshalb denke ich, dass diese Szene sich irgendwann davor oder auch erst nach der Auferstehung zugetragen hat.


Also wenn ich den Vers davor mitbetrachte, sehe ich, dass der Autor auch noch andere Frauen, die dabei waren, explizit mit ihren Namen erwähnt. Für mich ein deutliches Indiz, dass es sich tatsächlich so zugetragen hatte.


25 Bei dem Kreuz, an dem Jesus hing, standen seine Mutter und ihre Schwester, außerdem Maria, die Frau von Klopas, und Maria aus Magdala. 26 Als Jesus nun seine Mutter sah und neben ihr den Jünger, den er sehr lieb hatte, sagte er zu ihr: »Das ist jetzt dein Sohn!« 27 Und zu dem Jünger sagte er: »Sie ist jetzt deine Mutter.« Von da an nahm der Jünger sie zu sich in sein Haus.

Und auch ich glaube, dass die Evangelien Tatsachenberichte sind. Sie widersprechen sich nicht gegenseitig, sondern ergänzen sich.
Benutzerbild Autor: berglavendel
Erstellt: 05. Apr 2021 - 11:55
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Ich habe vorhin in meiner Studienbibel gelesen, dass Jesus, seine Mutter deshalb Johannes anvertraut hat, weil er sie nur jemand anvertrauen wollte der am Kreuz bei ihm blieb und das war nur sein Jünger Johannes und die Frauen. Seine leiblichen Geschwister waren nicht da.
Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 05. Apr 2021 - 12:03
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Wunderbare Erklärung.
Benutzerbild Autor: anna-wehra
Erstellt: 05. Apr 2021 - 14:22
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
wespe und berglavendel danke euch für die wertvollen Hinweise, das finde ich beides hilfreich
Benutzerbild Autor: carola
Erstellt: 05. Apr 2021 - 16:00
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Ich höre hier immer von unserem Pfarrer, dass die Personen, die vorallem im Neuen Testament mit Namen erwähnt werden, auch später dann tatsächlich zu den ersten Christen gehörten. Somit sind ja die Frauen am Kreuz auch unbedingt dabei. Und natürlich Johannes!
Die Erklärung von Berglavendel finde ich auch sehr schön und einleuchtend.
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