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Anzahl Nachrichten: 35 - Seiten (4): 1 [2] 3 4
Benutzerbild Autor: wolkenschaf
Erstellt: 04. Apr 2021 - 20:10
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Auf die Tafel am Kreuz ließ Pilatus jedenfalls ein politisches Verbrechen schreiben: König der Juden.

Die religiöse Anklage der Gotteslästerung war ja auch schwer zu führen, es mussten falsche Zeugen her, die sich aber in Widersprüche verwickelten ...
Und selbst im Hohen Rat meinte man, es sei besser einer müsste sterben, als das ganze Volk. Man wollte keinen politischen Messias, denn der Hohe Rat kollaborierte mit der römischen Besatzung.

Jesu Einzug in Jerusalem war ein Abbild des Einzugs von Judas Maccabäus, des letzten Eroberers, der die Griechen aus der Stadt vertrieb - ein politischer Messias. ( Nur: Jesus kam am Esel, nicht am Schlachtross.)

Diese Aufständigkeit der Juden war es, warum Judäa als Pulverfass galt, besonders zum Passafest. Und dieser Einzug und das Austreiben der Händler aus dem Tempel, das waren schon recht politische Handlungen. Jesus hat sich da als Prophet verhalten.


Benutzerbild Autor: wolkenschaf
Erstellt: 04. Apr 2021 - 20:12
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Nachtrag: Das heißt natürlich nicht, dass es Jesus um politische Machtergreifung ging. Ihm ging es um das Reich Gottes.
Benutzerbild Autor: carola
Erstellt: 04. Apr 2021 - 20:59
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Ich lese jetzt mit Erstaunen und Interesse Eure Diskussion und Interpretation.
Warum sollte jetzt Johannes der Versorger von Maria sein? Jesus hatte doch Geschwister, vor allem Brüder. Davon berichtet die Bibel ja. Dann gelten die doch als die Versorger von Maria. Oder nicht?
Und ich dachte auch immer, dass Johannes, Maria und noch mehr Anhänger Jesu am Kreuz waren. Dass die anderen Evangelien davon nicht berichten, habe ich bisher noch gar nicht so wahrgenommen.
Das werde ich unbedingt nachlesen.
Immer wieder entdeckt man Neues in der Bibel, das finde ich faszinierend. Entweder durch wiederholtes Lesen oder durch Gespräche und Diskussionen.
Danke für diesen Thread, liebe Anna.
Benutzerbild Autor: magga
Erstellt: 04. Apr 2021 - 21:26
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Das sind alles sehr interessante Fragen...
Ein spannender Thread...

Werde mir heute Nacht mal weitere Gedanken machen.

Gute Nacht für heute.
Benutzerbild Autor: anna-wehra
Erstellt: 04. Apr 2021 - 21:27
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Viele interessante Gedanken , das finde ich immer spannend.

suse, mir geht es wie dir, ich habe keinen Zweifel an Gottes Wort und wenn es in den anderen Evangelien nicht steht, heißt das für mich zunächst nur, dass jeder Evangelist ja einen anderen Schwerpunkt hatte den er deutlich machen wollte. Darum sind die Evangelien ja auch nicht 1:1 identisch, sondern weichen voneinander ab. Darum kann ich nicht finden, dass die Tatsache, dass es bei Markus, Matthäus und Lukas nicht erwähnt wird bedeutet, dass es so nicht gewesen sein kann.

carola, ja soweit bekannt ist, dürfte Jesus Geschwister gehabt haben - warum er seine Mutter und Johannes nun so verbindet weiß ich nicht, aber ich denke es muss einen Grund gehabt haben, zumal für mich aus Vers 28 hervorgeht, dass dieser Schritt wichtig war für die Vollendung.....

wolkenschaf, ich kann mir auch vorstellen, dass es problematisch war, wenn man sich zu einem gestellt hat, der am Kreuz hing. Auch wenn ich deine Gedanken interessant finde denke ich, dass es so war, wie es bei Johannes beschrieben steht.
Benutzerbild Autor: suse52
Erstellt: 04. Apr 2021 - 22:05
Betreff: re: Johannes 19, 26-28

Da fällt mir ein, mein Mann und ich waren mal als Zeugen vor Gericht und hatten zu berichten, wie wir dies und jenes in einem Fall erlebt haben. Unsere Aussagen waren nicht ganz identisch und so war ich erstaunt, dass der Staatsanwalt uns in seinem Plädoyer als glaubwürdige Zeugen hervorhob.
Benutzerbild Autor: königstochter
Erstellt: 04. Apr 2021 - 22:05
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Sehr interessante Gedanken hier... muß die Stelle morgen mal nachlesen und drüber nachdenken.
Vielen Dank für die Anregung, anna-wehra
Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 04. Apr 2021 - 22:55
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
'Hoffnung für Alle' formuliert es so:
28 Jesus wusste, dass nun sein Auftrag erfüllt war.
Doch die Vorhersage der Heiligen Schrift sollte voll und ganz in Erfüllung gehen, darum sagte er:
»Ich habe Durst!«

Und so würde ich es auch verstehen.
Benutzerbild Autor: Murmeltier
Erstellt: 05. Apr 2021 - 05:39
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Ich frage mich, warum man an der Glaubwürdigkeit der Johannes- Überlieferung zweifeln sollte.
(Ich weiß, es gibt Theologen, die das gern machen- aber das kirchliche Zeugnis über die Jahrhunderte spricht eine andere Sprache).
Die kirchliche Tradition sagt, daß Johannes, dessen Evangelium das ist, eine ganze Menge berichtet, die er als Augenzeuge erlebt hat- und die eben von den anderen Berichterstattern nicht erwähnt wurden.
Und deshalb können wir natürlich diesen Bericht als glaubwürdig annehmen und diese Aussagen zu uns sprechen lassen.
Ich finde es auch beeindruckend, daß sich Jesus dort so liebevoll seiner Mutter annimmt.
Benutzerbild Autor: magga
Erstellt: 05. Apr 2021 - 08:03
Betreff: re: Johannes 19, 26-28
Ich finde es auch verwirrend, wenn Dinge, die in der Bibel beschrieben oder erzählt werden, „nicht stimmen können“ oder „so nicht stattgefunden haben können“ aus welchen Gründen auch immer.
Wo fängt das an, wo hört das auf? Was bleibt dann noch übrig?

Ich bin sehr dafür, nach der „am wahrscheinlichsten zugrunde liegenden Aussage“ zu suchen, wenn der wörtliche Text keinen Sinn ergibt,( z.B. 1. Tim. 2,15)
Aber das sehe ich hier nicht so in dieser Erzählung von der Kreuzigung.
Allerdings ist die Frage, warum er seine Mutter Johannes anvertraut, wenn seine Brüder doch in der Pflicht gewesen wären, mir noch nie gekommen.
Wann sind denn seine Geschwister Christen geworden? War das nicht erst später?


Noch eine Frage zu der Tafel über dem Kreuz: was hätte pilatus denn sonst schreiben können? Soweit ich weiß, durften die Römer doch nur wegen römischer Straftaten kreuzigen. Die jüdische Todesstrafe ist die Steinigung. Er brauchte als Alibi ein „römisches Urteil“ , wirklich vorgeworfen hat er Jesus das nicht.
Und dass da nur Spötter zum Kreuz durften und die anderen Zuschauer nicht, habe ich noch nie rausgelesen.
Ich finde es spannend, immer wieder neues in der Bibel zu entdecken.


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