Hallo,
ich würde gerne wissen, wer ein Pflegekind oder ein Adoptivkind in seine Familie geholt hat. Habe neulich auf der Seite www.adoption.de geschaut, und da wird alles so schwarz gemalt, finde ich. Wir machen uns hin und wieder mal Gedanken, ein Kind aufzunehmen. Würde gerne Gedankenanstöße aller Art über das Forum erhalten.
War ja neulich auch schon Thema auf der Pinnwand.
Liebe Grüße,
Anja

Hallo Anja,
wenn du oben rechts auf dieser Seite auf SUCHEN gehst und dann PFLEGEKINDER eingibst, kannst du schon einiges erfahren.
Womit ich nichts gegen einen weiteren Austausch über dieses Thema sagen will, denn auch ich finde es immer wieder sehr interessant!
Gruß Doris Vallée

Ich finde es toll von Euch ein Pflege/Adoptionskind aufzunehmen. Es geht nichts drüber, einem Kind eine "normale" Familie zu bieten, was sie in einem Heim nicht kennenlernen. Natürlich muss man bedenken, dass so ein Kind auch Unruhe und Altlasten mitbringt und es ist genau zu überdenken, wie man umgehen wird damit(sind andere-eigene Kinder da, ist die Ehe stabil für so eine Herausforderung etc...) Es gibt vom Jugendamt aber auch Gruppen, wo man sich austauschen kann. Dahin würde ich mich wenden. Es gibt viele positive als auch negative Erfahrungen, die man macht, aber ist es mit eigenen leiblichen Kindern nicht auch so? Du kannst mir auch privat mailen. Dann können wir uns hierüber austauschen. Leider komme ich nicht zum Profilanzeige,so dass ich dich anmailen kann. Habe damit immer Probleme. Vielleicht kommst Du aber dorthin und findest meine Email-Adresse.
Grüße Geli

40 jährige Familienfrau aus NRW

Liebe Anja,
obwohl unsere Situation nicht repräsentativ für die meisten adoptionswilligen Paare ist, will ich doch kurz über unsere Erfahrungen mit Adoptionen schreiben. Als wir uns vor fast 6 Jahren entschlossen, als Entwicklungshelfer nach Rumänien zu ziehen, war ungeklärt, warum unser Kinderwunsch seid drei Jahren unerfüllt blieb. Wir wußten nur, daß wir in Rumänien nicht diese Möglichkeiten der Medizin wie in Deutschland haben würden.
Und das war gut so, denn Gott hatte einen anderen Weg für uns: Im November vor drei Jahren erfuhren wir, daß wir als Ausländer in Rumänien lebend dort ein Kind adoptieren können. Schon Anfang Februar Bekamen wir unseren ersten Sohn Joshua mit 6 Wochen. Und weil alles so gut lief holten wir am 3. Januar knapp ein Jahr später unseren zweiten Sohn Samuel mit genau 8 Tagen aus der Klinik ab. Seitdem ist unser Leben sehr turbulent geworden! Unsere Kinder sind sehr unterschiedlich, der eine blond, der andere richtig südländisch. Da sie schon so früh in unsere Familie kamen, hatten wir keine ( naja, fast keine) Eingewöhnungsprobleme. Wir lieben sie sooooooo sehr und können uns nicht vorstellen, leibliche Kinder anders oder mehr zu lieben. Wir würden es immer wieder so machen! Der Schmerz über unsere Kinderlosigkeit ist weg, der Neid auf die dicken Bäuche anderer Frauen auch. Gott hat es gut gemacht für uns, es war Sein Weg für uns.
Das wünsche ich dir: Das du erkennst, was Gott für DICH will. Dann hast du Frieden, auch wenn es anders kommt, als du dir es jetzt denkst.
Liebe Grüße von Rondola

Wir haben ja 4 Pflegekinder gehabt,jetzt noch 3,eine ist schon erwachsen.Es gibt viele Probleme und beide Eltern müssen voll dahinter stehen.Unsere Kleinen schlafen bis heute nicht allein im Zimmer und so schlafen wir Eltern schon über 2 Jahre getrennt,einer bei den Kids.Sie bringen schlimme Erfahrungen mit,sonst wären sie keine Pflegekinder.Deshalb kann man sie auch nicht so wie die eigenen erziehen.Viel mehr Toleranz ist nötig.Und Nerven.Ich möchte nicht schwarz malen,aber es IST sehr schwer,der Alltag mit ihnen.Trotzdem lieben wir sie wie unsere und werden sie auch adoptieren.Aber das Leben ist ganz anders,auch die Freunde haben sich zum Teil geändert.Kannst ja auch mailen oder anrufen,denn soviel schreiben ,ist für mich nicht schön.Martina

Meine "Erfahrungen" zu diesem Thema resultieren aus dem Umgang
mit meinen eigenen Kindern und dem Erleben meiner zwei kleinen
Neffen und aus Gesprächen mit Freunden mit eigenen oder aufgenommen
Kindern.
Ob selbst geboren oder aufgenommen - es gibt meiner Meinung nach
KEINE Garantie für einen "Erziehungserfolg".Ich kenne jedenfalls
von mir das Seufzen:"Wenn ich das vorher gewußt hätte" genauso wie
ein genießen einer harmonischen Tagessituation.(Tip:Ich kaufte bei
Ebay das Buch "Die Hermanns kommen" und seit drei Abenden lauschen
alle vier Kinder und der Papa begeistert und vergnügt meinem Vorlesen.)

Zu den aufgenommen Kindern stellt sich mir die Frage:Was wäre aus
diesen Kindern geworden,wenn sie nicht in eine Familie hineingekommen wären,wenn sich niemand die Nächte um die Ohren geschlagen
hätte und Kraft,Zeit und Liebe investiert?

Liebe "Rondola - Schwester"-
ich kann mir unsere Großfamilie überhaupt nicht ohne eure zwei
tollen Burschen vorstellen.Schön,dass sie dazugehören können!!!

Hallo,
auch wir sind der Meinung, das wir von Gott den Auftrag haben um uns mehr Kinder zu kümmern, als die eigenen.
Wir konnten schon sehr gute Erfahrungen mit Tageskindern machen , doch auch dort waren 2 sehr anstrengende Kinder dabei, an denen wir letztendlich gewachsen sind. Unsere größte Herausforderung war unser Pflegesohn. Er war vom 7. bis 10. Lebensjahr bei uns. Leider konnte er bei uns nicht heimisch werden, die Mutter vertröstete von einem auf den anderen Termin. Erzieherisch war sehr wenig zu erreichen- letztendlich übernahm er so massiv die Führerrolle über den eigenen gleichaltrigen Sohn, dass wir um dessen Zukunft bangen mussten. Wir bekamen nach2,5 Jahren eine tolle Supervisorin zur Seite und sie empfahl dringend einen Klinikaufenthalt für den Pflegesohn. Doch die Mutter sträubte sich,und so mussten wir den Kampf aufgeben. Der Junge ging zunächst zurück zur Mutter, hatte jetzt wieder alle Chancen für ein neues Leben- er wollte auch immer zu ihr zurück, doch jetzt steht er erneut vor einem Scherbenhaufen und muß wieder weg. Ein tragisches Schicksal, das im Kleinkindalter begründet liegt.
Doch wir halten noch Kontakt zu ihm, und können für ihn beten.
Wir sind auch weiterhin offen für Gottes Plan mit uns. Wir würden uns über einen Säugling oder Kleinkind , als Pflegekind sehr freuen. Im Moment kümmere ich mich um die vier eigenen und 6 Tageskindern, die zu unterschiedlichsten Zeiten bei uns sind.
Ihr könnt euch auch bei mehreren Jugendämtern bewerben.
Gottes Segen, Ruth

Hallo Swinde,

hole das Thema für dich nach vorne. Da sind einige Beiträge dabei, die dich interessieren könnten.

Gruß April

Hallo,muß mich noch einmal melden.
Innerhalb von 4 Tagen bekamen wir ein neues 2 Jähriges Vollzeitkind, wir wußten wirklich nur den Vornamen.
Innerhalb von 4 Wochen hat sich die Lage aber sehr erschreckend zugespitzt. Die Mutter möchte ihr Kind zurück oder es in eine andere Pflegefamilie geben, dabei habe ich echt mein bestes gegeben. ich kann nur noch beten. Wünsch mir sehr ,dass der Kleine süße Kerl bleibt.
Liebe Grüße Ruth