unsolidarisch finde ich das nicht, wenn man sich wie im beschriebenen Fall an der Kasse gegenseitig hilft. Sowas habe ich auch schon gemacht. Manchmal weiß man einfach warum derjenige der vor einem an der Kasse steht einen größeren Bedarf hat - die Kassiererinnen wissen das vielleicht auch, dürfen aber nicht anders.

Ausserdem kann ich die Flasche Öl von meinem Vordermann am Band ja logischerweise nur übernehmen, wenn ich gerade selbst keine kaufe, da ja jeder nur eine darf und somit ist es doch in keinster Weise unsolidarisch.

Ich würde niemanden dabei unterstützen, ein Solidaritätsgebot zu umgehen, indem ich die zweite Flasche für ihn kaufe. Auch eine Großfamilie braucht nicht zwei Flaschen Öl in der Woche und Esther könnte sich bei einem offensichtlich Mangel erst mal eine Flasche mit ihrer Mutter, für die sie mit einkauft, teilen, sodass eine andere Familie auch noch die Chance bekommt, Öl zu kaufen. So meine theoretischen Überlegungen dazu, was in dem Fall sozial gerecht wäre.

Es geht ja auch nicht immer um Öl. Wobei ein Großfamilienorganisator vlt. gerne bei gewissen Dingen einen kleinen Vorrat vorrätig hat.
In meinem Fall ging es um gelbe Säcke. Eine Bekannte war zusammen mit ihrem Enkel, vor mir an der Kasse, die Tochter wartete mit dem anderen Kind im Kinderwagen vorm Laden, von der Kasse aus sichtbar, und meine Bekannte bat um eine zweite Rolle gelbe Säcke für ihre Tochter. Die wurde ihr verweigert. Also ließ ich mir eine geben und reichte sie weiter. Sonst hätte die Tochter meiner Bekannten nochmal in den Laden gehen müssen, sich an der Kasse anstellen...um diese Rolle zu bekommen. Also gleiches Ergebnis, einfacherer Ablauf.

Das verstehe ich. Aber auch Kleinfamilien hätten vielleicht gerne wenigstens eine Flasche Öl. Wenn es momentan nicht viel gibt, muss die Großfamilie halt in der Woche drauf nochmal nach Öl schauen.

Das könnte dann zum neuen Hobby für alle, die für Großfamilien einkaufen, werden.

Jede sieht es aus ihrer Perspektive...manchmal wäre es gut, sich mal in die andere hineinzuversetzen.Falls jemand ganz dringend Öl braucht, hab ich noch eine Flasche im keller von vor dem Ukraunekrieg, als man einfach noch ganz spontan beim Sonderangebot zugreifen konnte.

Ich rein gar nicht, unsolidarisch fände ich, wenn meine Schwester, die regelmäßig für meine Mutter mit einkauft, im geschilderten Fall mit nur einer Flasche Öl abziehen müsste und meine Mutter, die aus Gesundheitsgründen nicht mehr einkaufen kann aber noch einen eigenen Haushalt führt und die gesamte Großfamilie bekocht, kein Öl bekäme. Das wäre absolut ungerecht und Diskriminierung von alten und behinderten Menschen. Dafür muss es kreative Lösungen in den Supermärkten geben. Und solche Einkaufsgemeinschaften gibt es ja viele...

Danke, Helena.
Es ist nicht unsolidarisch, für zwei Haushalte (die ja nicht direkt nebeneinander liegen) zwei Flaschen Öl zu kaufen.
Wer nur für sich selber zuständig ist, hat da gut reden.
Und um den Bogen zu anderen Lieblingsthemen zu schlagen - so ein Einkauf ist ja auch immer mit Fahrerei verbunden.

Und mit mehr Ansteckungsgefahr ist es auch verbunden, wenn man sich etliche Male in die Schlange stellen muss.

Man will doch das Risiko gering halten, gerade wenn man vielleicht auch für ältere Familienmitglieder einkauft. Da läuft man doch nicht extra von einem Laden zum anderen! Oder dreimal in denselben.

Denn es wird sicher nicht weniger Öl gekauft wenn man jemandem die Hilfe verweigert. Sondern es wird gleich viel gekauft indem der Käufer öfter in den Laden (oder mehrere) geht. Auch derjenige der nicht für die Großmutter einkauft und nur horten will.

Ich würde also ganz klar jederzeit für jemanden Öl mitnehmen der mich fragt. (Ich selbst verwende fast nie Öl.) So wenig Menschen in den Läden und so kurz wie möglich - das schadet nicht!