Ich bin mal mit dem Auto um die Kurve gefahren, nicht schnell, da es eine eher enge Einfahrt zu einem Parkplatz war. Direkt in der Kurve saß, für mich nicht ersichtlich, ein kleiner Junge - weinend. Ich bin total erschrocken, dachte, ihm ist was passiert, halte an und frage, ob ich helfen kann - da schnauzt mich sein älterer Bruder?, der in der Nähe stand an, ich solle das Kind nicht belästigen!!! Ich war erschrocken und bin erstmal zum Parkplatz gefahren, dann bin ich aber zurück gelaufen und habe erstmal klar gestellt, dass ich niemanden belästigen wollte und nur schauen wollte, ob da jemand Hilfe braucht. Er hat das dann auch verstanden und nur gesagt, sein kleiner Bruder hat wieder mal einen Tobsuchtsanfall und will nicht mit ihm nach Hause gehen, da hat er ihn halt dort hocken lassen. Ich hätte ihn fast mit dem Auto erwischt!!! Seitdem bin ich ganz vorsichtig geworden, ein Kind anzusprechen, es kann einem sofort falsch ausgelegt werden. Find ich schlimm, weil ich mir schon wünschen würde, dass meinem Kind in Not geholfen werden würde... LG Hadassa

Ich wollte schon vor Tagen schreiben, dass ich es nicht so toll finde, wenn man die Tochter von Jutze gleich verurteilt und im Rückblick sagt man habe seine eigenen Kinder immer! im Blick gehabt.
Was die andere Frau betrifft, die lachte, als man sogar die Polizei rufen wollte, braucht man ja nicht darüber zu reden, das ist natürlich indiskutabel.
Aber ich bin auch in der Erziehungsphase und habe auch einen Vierjährigen, der nie hört, nur Risiken eingeht und oft auch nicht antwortet, wenn ich ihn rufe und suche. Nein, mir ist es nicht möglich in jeder Sekunde alle fünf Kinder im Blick zu haben. Ich erkläre ihnen Gefahren und muss auf ihre Mitarbeit und Gehorsam vertrauen.
Nun Kinder vergessen sich, das weiß ich auch, deshalb gucken ja auch bestenfalls die Geschwister nacheinander. Bei den drei Großen war auch alles großteils "easy", sie hatten Gefahrenbewusstsein und waren vorsichtig. Das alles trifft auf Nr.4 nicht zu. Kürzlich waren wir an einem Stausee auf der begehbaren, gesicherten Staubrücke. Ich ermahnte ihn unzählige Male , dennoch kletterte er zwischen Wand und Schutzgitter durch, bereit zum in die Tiefe rutschen. Ich hatte in dem Augenblick Gedanken, dass ich ihn nicht mehr schützen kann. Keine Warnungen, Ermahnungen, Erklärungen auf Augenhöhe nützen. Alles prallt an ihm ab und er macht Familienausflüge zur Zeit sehr schwer. Deshalb kann ich Jutzes Tochter gut verstehen, dass sie ihn beobachtend laufen ließ. Hätte ich vielleicht auch gemacht. Das wäre eine Lernsituation, keine seelische Grausamkeit. Aus Oma-Sicht sieht vieles anders aus,als wenn man ein Kind täglich hat und erziehen muss.
Ich muss aber sagen, dass es bei uns besser klappt, wenn ich allein mit allen Fünfen unterwegs bin. Sobald Papa mit ist, drehen sie irgendwie am Rad bzw. fordern Aufmerksamkeit.
Ich wäre froh, wenn meinem Kind in Not geholfen würde, sehe es aber trotzdem etwas mit Vorsicht, wenn Fremde intensiv mit einem Kind reden, was mehr als nette Floskeln sind und mein Kind es nicht zuerst angesprochen hat, was auch nur eines tun würde.

Danke, jedida. Mir ging es auch so beim Lesen. Ich bin auch mitten in der Familienphase.
Es ist schwierig, eine Situation zu beurteilen, wenn man nur einen klitzekleinen Ausschnitt miterlebt oder gar, wie hier, nur erzählt bekommt.
Was ich mir unter Müttern /Frauen sehr viel mehr wünsche, ist ein wertschätzender Umgang statt Vergleichen und aufeinander rumhacken. Wieviel besser ginge es uns im Alltag, wenn die Frau, die im Alsi hinter mir an der Kasse ein positives Wort über mich oder meine Kinder hätte. Oder wenn ich auf dem Spielplatz nicht vergleiche, was meine Kinder besser können, sondern gutes Verhalten anderer Kinder positiv anmerke. Hörbar für die Mama.
Ich übe mich darin seit einiger Zeit und ich stelle immer wieder fest, dass ein kleiner Satz Tage von einzelnen Menschen retten kann. Die Sonne in den Gesichtern aufleuchten lässt.
Wir müssen nicht die Welt retten, aber ich kann in meiner kleinen Welt einen Unterschied machen.
Sehr sehr sehr bemerke ich den Unterschied übrigens im Umgang mit meiner Schwägerin. Da lässt es sich ja noch viel intensiver üben.
Ich möchte jeder Mutter unterstellen, dass sie grundsätzlich ihr Bestes gibt und dass sie die Expertin für ihr Kind ist.
Die wenigsten wollen ihren Kindern bewusst schaden. Ich auch nicht. Und doch bin ich manchmal ungerecht und impulsiv. Das hat, außer mit meinem Typ, auch mit meiner Geschichte zu tun. Und da waren Päckchen dabei, die ich niemand wünsche, mich aber geprägt haben. Und auch wenn ich einen weiten heilsamen Weg gehen durfte und sich schon vieles verändert hat, so werden die Spuren wohl bleiben. In dieser Welt zumindest. Und das ist such gut so, denn es hilft mir, andere Nöte zu verstehen. Das, was mich am meisten verletzt, sind Kommentare über mein Leben, die gemacht werden, ohne mich und meine Voraussetzungen zu kennen. Ich gebe mein Bestes. Das ist im einen Fall super und im anderen Fall leider nur mangelhaft. So wie bei allen Eltern im Übrigen.
Am meisten Veränderung hat übrigens Ermutigung gebracht. So gut wie nie hilfreich war es, übergriffige Erziehungstipps zu bekommen.
In diesem Sinne: wir sind alle Kinder Gottes und dürfen uns darin üben, groß voneinander zu denken. Statt uns gegenseitig klein zu machen, um selbst größer zu wirken.

Flora und Jedida: Gefällt mir!

Hier gibt es notinseln.das ist eine Initiative hier.ein Aufkleber an der Tür markiert Läden in xenen kinder bei bedarf hilfe bekommen.

Meine 14jaehrige hat mak fast einen Polizeieinsatz verursacht. ich war unterwegs.die große war zum zukunftstag etwas entfernt in einem Betrieb.xie Ansage war: geh mit niemandem mit.sie rief meine Eltern an sie wäre da und da die waren 400 km entfernt echt in Aufregung. Es gubg nicht um die keute wi sie war sondern generell.sie hat es verstanden.

Generell schliesse ich mich flora an wir sollten barmherziger miteinander sein.und unfehlbar ist nur einer!!!

Flora, das hast du schön geschrieben! Den Menschen Wertschätzung und Ermutigung entgegenbringen ist so hilfreich und oft schwer. Ein großartiges Lernfeld! Du hast so recht, nichts nützt weniger als ungebetene Ratschläge, von Menschen, die nicht in der eigenen Situation stecken.
Ich bekomme gerade meine Lektion. Mein Patenkind, jetzt schon älter und reifer
, war sehr ähnlich zu meinem Wirbelwind jetzt. Damals kannte ich dieses Verhalten nicht und konnte die Gefühle und Gedanken seiner Mutter nicht nachvollziehen. Nun kann ich es! Sie wiederum führt mir jetzt vor Augen, was aus so einer " unbequemen" Persönlichkeit einmal werden kann, wie viel Potential in ihm steckt. Ich bin für Ehrlichkeit unter Müttern!
Ich bin auch oft ungerecht und explosiv .
Deine Ermutigungsidee gefällt mir!

Mooooment, als seelische Grausamkeit habe ich bezeichnet, was die Frau am Kaufhaus mit ihrem Kind gemacht hat! Es war nicht jutzes Tochter gemeint.

Oma-Sicht .... schön und gut, aber der geht immerhin auch eine Erziehung von und mit vier Kindern innerhalb 8 Jahren voraus.

Liebe Suse, dann kam das falsch rüber, entschuldige bitte.
Liebe Nachbarin, das spricht dir doch auch keiner ab, dennoch vergisst man vieles und wird milder. Das bestätigt mir meine Mutter.
Mein Sohn erzählte mir heute, dass er vor x Jahren, in einer ähnlichen Situation, da und da Theater im Auto gemacht hatte, ich konnte mich null erinnern. Er ist erst 7, wie viel mehr werde ich da in ... Jahren an unschönen Dingen vergessen haben? Der Mensch neigt dazu Negatives zu vergessen.
Das und die Milde meinte ich mit Oma-Sicht, überhaupt nichts Abwertendes.

Oma-Sicht ist sehr gut!!! Die Kinderzeit in gold gerahmt und verziert. Das ist soooo wichtig. Auch für uns Mütter. Wir brauchen die Omas, die uns erinnern, wie schön die Kinderzeit ist. Wenn bei mir alles flirrt mit meinem Quartett, vergesse ich das manchmal im Alltag. Da tut es mir unendlich gut, wenn meine Schwiegermutter erzählt, wie sehr sie es liebt, mit ihren Enkeln umzugehen etc.

Letztens hatte ich ein Baby im Arm. Für mich war die Babyzeit wunderwunderschön. Und oft sehne ich mich zurück. Ja und als ich dann das Baby im Arm hatte, hab ich gemerkt, wie kompliziert das war, trotz dem Schönen, weil die Babys ja kein Display auf der Stirn haben usw.
Ich hatte das wirklich vergessen. Die Babyzeit völlig verklärt und in den Alltagssituationen, die mich grade so herausfordern als das non plus ultra gefühlt. Und mein Jüngstes ist 3,5 Jahre alt...