meine Tochter hat mir gestern von einem Zoobesuch erzählt.
Mein Enkel (ca.4J aber für sein Alter sehr klein) ist im Zoo vorausgelaufen, sodass er seine Mama nicht mehr sehen konnte. Meine Tochter hatte ihn aber im Blick und wollte nur mal wissen was er jetzt macht. der Kleine hat mehrere Erwachsene angesprochen, dass er seine Mama sucht. Niemand hat ihm geholfen 2 erwachsene Männer haben sich sogar darüber lustig gemacht
ich bin einfach nur entsetzt!!! wo leben wir denn, dass man einen kleinen Jungen nicht mal hilft und sich sogar noch lustig darüber macht

Ich bin auch entsetzt, jutze. Wenn ich kleine Kinder allein in der Gegend sehe, halte ich erstmal Ausschau, ob jemand Erwachsenes dazu gehört. Meist kommt auch jemand. In Kaufhäusern, Supermärkten habe ich aber auch schon dafür gesorgt, dass ein Ausruf gemacht wurde, weil sich zunächst kein Erwachsener fand.

Mein Sohn ist mal mit 1 Jahr im Spielzeugladen verschütt gegangen. Einfach weg. Ich musste Richtung automatischer Tür stehen bleiben, damit er nicht rauslaufen konnte und niemand wollte mir helfen. Die Verkäuferinnen meinten, ich sei selbst Schuld Nur eine half mir, die fand ihn dann IN einem Regal sitzend und vergnügt spielend.
Generell war mein Sohn ein klassischer Abgänger. Ich habe mehrmals Blut und Wasser geschwitzt und war um jeden Helfer dankbar. Ist aber nicht selbstverständlich, dass jemand hilft.

das ist ja völlig daneben!!

Ich bin aber auch entsetzt darüber, dass deine Tochter ihren 4-Jährigen seine Mama suchen und Erwachsene ansprechen lässt, nur um mal zu sehen, was er so macht.

Wir wissen natürlich nie, wie Leute gerade ticken. Ich habe es auch schon erlebt, als ich in der Bahn oder beim Einkaufen Kinder freundlich ansprach (was inzwischen nicht mehr vorkommt), dass ich von den Eltern bitterböse Blicke erntete.

Jeder, der kleine Kinder anspricht, ist in den Augen vieler schon ein potentieller Entführer, Kinderschänder oder sonstwas. Ich halte mich deshalb, was Kinder betrifft, absolut zurück und reagiere nur noch auf sie, wenn ich die Eltern persönlich kenne und sie mich.

Das Kind hat doch die Erwachsenen angesprochen, nicht umgekehrt. Würdest du dich da auch einfach wortlos abwenden?? Das kann ich nicht glauben, Helena.

Es tut mir wirklich weh, mir vorzustellen, dass die Mutter ihr Kind dieser Situation bewusst ausgesetzt hat!

Nein, wenn das Kind mich ansprechen würde und es deutlich sichtbar alleine unterwegs wäre, dann natürlich nicht. Aber wie gesagt, ich bin da sehr vorsichtig geworden.

Den "Test" dieser Mama kann ich so auch nicht nachvollziehen aber ich weiß, dass Eltern manchmal sehr unterschiedliche Ideen haben, was ihre Kinder betrifft.

Suse52 so ähnlich ging es mir im ersten Moment auch: einem Kind dieser Angst -aus erziehungstechnischen Gründen?!- aussetzen?!?! Hm, gehe aber davon aus, dass sich jeder überlegt, was und warum er es tut.

Ich habe einmal hier in meiner Stadt auf der Hauptshoppingstrasse erlebt, dass ein ca. 3 Jahre alter Junge vor einem Kaufhaus stand und weinte. Es waren schon zwei Erwachsene da, die das Kind beobachteten, ich ging hin und fragte wo denn seine Mama sei und ob er sie verloren hätte. Das Kind antwortete nicht, weinte weiter. Ich habe mit anderen 2-3 Menschen darauf gewartet, dass die Mama evt. auftauchen würde. Dann habe wir einen Sicherheitsmenschen angesprochen, der doch bitte im Kaufhaus die Mama ausrufen lassen sollte. Er verschwand und wir warteten. Ich habe dem Kind immer wieder versucht gut zuzureden und er keine Angst habene bräuchte. Er höörte dann auf zu weinen, sprach aber weiterhin nicht (was o.k. ist) Nach so 10-15 Minuten kam der Sicherheitsmensch wieder aus dem Kaufhaus und sagte, dass sie in den nächsten 10 Minuten die Polizei anrufen würden. Da trat eine Frau aus dem "Zuschauerkreis" heraus und sprach das Kind an: Na, willst Du jetzt endlich mit der Mama mitgehen, bevor die Leute die Polizei holen?!" Dabei grinste sie breit und fand es alles sooo lustig. Wir fühlten uns alle vera..... SORRY. Sie hat die ganze Zeit zugesehen, wie wir uns um das Wohl des Kindes sorgten. Sie hat sich nicht mal bedankt, dass wir uns um ihr Kind kümmerten, von dem wir dachten, dass es verloren gegangen wäre.

Da bleibt ein ganz übler Nachgeschmack und ich habe kurz überlegt, ob ich mich nochmal um ein "verloren gegangenes Kind" bemühe. (Naja, sehr sehr wahrscheinlich schon - ohne Frage)

Das nenne ich seelische Grausamkeit.