Ich bin ja aus der ehemaligen DDR aus Mecklenburg und wohnte zwischen meinem 21.und 29. Lebensjahr in Hessen,hatte dann mit fast 24 auch einen Hessen geheiratet. Und es war schwierig. Da waren so viele Vorurteile und Missverständnisse.Ich hatte den Vorteil, dass man bei mir denken konnte ich käme aus dem Lübecker Raum, für die Sachsen war es natürlich viel schwerer. Auch unsere Ehe lief von Anfang an schief. Daran war auch die Ost-West-Problematik nicht ganz unschuldig. Wir hatten eine ganz unterschiedliche Geschichte,ein ganz anderes Bildungssystem, einen anderen kulturellen Hintergrund.Und ein ganz anderes Selbstbewusstsein.Das muss nicht generell so sein, aber ich habe die Westdeutschen als viel selbstbewusster erlebt.Und dann kam im Kontakt mit anderen Muttis auch schnell zutage,dass ich zwar großzügig in meine Wohnung einlud,sie aber nie in ihre getreu dem Motto"My home is my castle".Eine andere Mutter nutzte mich als kostenlosen Babysitter aus.Über Monate passte ich täglich 5-7 Std. auf ihren Sohn auf, gab ihm Essen mit u.s.w., sie gab mir dafür keinen Pfennig ,sondern nur gebrauchte Klamotten. Und kritisierte meine Erziehung. Die war auch ganz konträr, was sicher auch damit zu tun hatte.
Doch das war zwischen 1990 und 1998. 1998 zog ich nach Sachsen und fühlte mich gleich heimisch.Ich erlebte die Sachsen als ausgesprochen gastfreundlich. Mein Mann ist ja auch Sachse und für ihn war es jetzt ganz schwer in Mecklenburg heimisch zu werden, weil die Mentalität eine andere ist. Was ihm hilft ist die gleiche Geschichte und Kultur. Was will ich damit sagen? Ich denke es ist immer sehr schwer in ein anderes Bundesland zu ziehen und mit steigendem Lebensalter noch problematischer. Und es ist superschwer mit über 50 einen neuen Freundeskreis zu finden.Ich wünsche deiner Freundin, daß sie sich gut einlebt. <3liche Nelagrüße