Hallo Frau Bleier,

ich habe gerade Ihr Haushalts-Survival-Buch gelesen. Leider bin ich ganz schön enttäuscht. Wir leben mit unseren Kindern in einem Mini-Haus und es herrscht das tägliche Chaos. Ihr Buch verspricht sehr viel, aber irgendwie hilft mir das alles nicht weiter.

Leider haben wir nicht den Luxus bzw. den Platz uns einen Trockner anzuschaffen. Nur eines unserer 4 Kinder hat ein eigenes Zimmer. Von daher ist der Tipp, nur 1x/Woche zu waschen toll für diejenigen, die einen Trockner zur Verfügung haben und tatsächlich an einem Tag 8 (!) Waschgänge durchbekommen. Fast niemand in unserem Freundes- und Bekanntenkreis hat einen Trockner. Und das hat auch andere Gründe als "die Wäsche soll nach Sonne und Wind riechen". Wenn ich darauf angewiesen bin, dass ich die Wäsche draußen trocknen MUSS, schaffe ich in Abhängigkeit der Wetterlage nicht mehr als 2 Waschgänge am Tag und bin somit wieder spätestens jeden zweiten Tag mit Wäsche beschäftigt.

Bei Ihrem Vorschlag mit dem Mehrfachkochen ist es ähnlich. Prima für alle, die eine oder vielleicht sogar zwei Gefriertruhen haben. Was machen aber diejenigen, die auch dafür einfach keinen Platz haben? Ich könnte mir die Truhe vielleicht draußen in die Nische bei den Mülltonnen stellen, aber... Was nützt es da, 5x Lasange zu kochen, aber keinen Platz zum Einfrieren zu haben?

Als ich den Titel des Buches gelesen habe, war ich hellauf begeistert und dachte, dass eeendlich jemand schlaue Tipps für Familien wie die unsere hat - glauben sie mir, in unserem Alltagschaos geht es wirklich ums nackte ÜBERLEBEN! Schade, dass ich keine von Ihren Hilfen anwenden kann...

Was machen Hausfrauen, die nicht ein Haus in der Größe und vielleicht auch der Ausstattung von Ihrem haben? Es wäre prima, wenn Sie für diese "Randgruppe" auch noch Tipps haben!

Vielleicht gibt es hier im Forum noch andere FHF in gleicher Situation und es kann ein Ideenspeicher entstehen und Tipps ausgetauscht werden.

Liebe Enttäuscht,
der Name gefällt mir nun nicht so dolle.
Ich mag das Buch.
Es gibt Gedankenanstöße,man muß und kann natürlich nicht alles 1:1 umsetzen.
Wir sind das Gegenteil von dir.Riesige Großfamilie.Ich wasche auch täglich,mal mit,mal ohne Trockner.
Aber die Ordnungs-und Aufräumtipps haben mir viel geholfen.Weißt du,ich bin ja als Problemlöser bekannt.
Du kannst doch deine Probleme mal benennen und dann versuchen wir zusammen,eine praktikable Lösung zu finden.
Das mache ich hier im großen Haus seit 19 Jahren und werde immer besser.
Probieren wirs mal aus,was meinst du?
LG,Martina

auch bei uns geht es ums nackte überleben zur zeit und mehr als schadensbegrenzung ist oft nicht drin.

auch unsere kinder müssen sich die zimmer teilen und es ist fraglich, ob jemals jedes sein eigenes zimmer haben wird.

auch wir haben nicht platz für unmengen eingefrorene pizzas und lasagnes und schon gar keinen platz für eine kühltruhe. davon mal abgesehen, dass ich tiefgefrorenes essen gar nicht mag.

ich kann nur einmal in der woche waschen und muss dann manchmal 7 oder 8 maschinen laufen lassen. ich sage dir, hasse es! mir wär es 1000 mal lieber ich könnte meine wäsche auf mehrere tage verteilen. aber auch dieses problem wird sich bis auf weiteres nicht lösen lassen.

aber mir geht es wie martina. es gab einiges in diesem buch, was mich zum nachdenken und überdenken angeregt hat.
dazu habe ich hier im forum eine menge nützlicher interessanter sachen gelesen und ausprobiert, für gut befunden oder wieder verworfen.

ich denke, dass sich sicher frauen gibt, die in ähnlichen lebensumständen leben wie du. frag doch mal in die runde, wer was wie macht mit bestimmten dingen.

Ich denke mal, es ist wie mit jedem Ratgeber so: Man kann nicht alles 1:1 umsetzen. Es muss auf die Familie und auf die Gegebenheiten zupassen (zb. hätte ich gerne die Wäsche im Wind mit Duft trocknen lassen, was aber in der Großstadt nicht geht und man muss sich an Speicher-oder Waschküchenbenutzungszeit halten)
Dennoch kann man aus jedem Ratgeber für sich einzelne Tipps rausholen und umsetzen und wenn es nur 1-2 Dinge sind, die dann besser laufen: Gut so Dann hat das Buch schon was genützt.

Aber den Vorschlag von Martina würd ich annehmen

Liebe enttäuscht, ich finde es super Klasse und mutig von dir, dir einfach von der Seele zu schreiben, worüber du anders denkst als die Autorinnen im Buch. Genau dadurch entsteht doch sowas wie ein "eigener Weg" und man kann schauen - das bin ich und das auf gar keinen Fall!

Habe das Buch schon vor Jahren gelesen, als ich noch weitaus intensiver "Haushalt-und Familienpflege" betrieb als heute. Mir hat es gezeigt - es geht auch noch anderen Frauen so, dass sie mit ihrem Chaos kämpfen und nach Wegen suchen, es zu lichten. Wobei ich es immer als Mann-Frau-Familiending sehe und niemals nur als "Problem der Frau", denn schließlich wohnen ja - bei uns - 5 Leute in dem Haus und nicht nur eine. Ich glaube das war auch eine der wenigen Sachen, die ich für mich aus dem Buch gelernt habe - es gibt einen Plan und alle machen mit. In den Jahren wurde das immer ein bisschen besser und heute sind wir auf dem Stand des "gehobenen Chaos" angekommen. ;-)

Ich mach dir Mut, dich hier auszutauschen, das hat mir wirklich geholfen . Und bei den vielen verschiedenen Frauen und Situationen findest du garantiert immer eine, die dich total gut verstehen kann .

Liebe Grüße und einen schönen Tag dir
Helena

Also ich konnte auch nicht alles aus dem Buch umsetzen. Wobei es schon toll wäre, ein Wäsche-Zimmer zu haben.
Ich hab den Platz nicht, unsere Waschmaschine und der Trockner stehen übereinander in einem winzigen Raum.
Da ich aber vom Typ her mehr so der "Hauruck-Mensch" bin, habe ich schon immer eher viel an einem Tag gewaschen, um einfach ein paar Tage Pause dazwischen zu haben. Entweder kann die Wäsche am WE draußen trocknen oder in einer Nische irgendwo. Ich kann bei Sonnenschein keine Wäsche in den Trockner stecken, da hab ich einfach ein schlechtes Gewissen bei.

Auch einfrieren kann ich nicht, da ich nur einen winzigen Gefrierschrank habe.

Was mir allerdings geholfen hat, sind die Pläne (weiß gar nicht, ob ich die Ideen alle aus diesem Buch habe): Essenspläne für die Woche und danach den Einkaufszettel schreiben, Putzpläne, Aufgaben verteilen an alle,...
Ja, manchmal geht es nur ums Überleben!

Inzwischen lichten sich die Mitglieder unseres Haushaltes und die Wäscheberge sind nicht mehr so groß. Dafür wird auch die Mithilfe weniger, meine berufliche Arbeitszeit ist gestiegen und die Kräfte werden auch nicht mehr, wenn man auf die 50 zugeht.

Entspannt und immer sauber ist es in meinem Haushalt noch lange nicht....

liebe enttäuscht,
wenn diese zwei Kapitel nicht hilfreich waren, würde ich mich an Ihrer Stelle auf die Kapitel Planen und Familienmithilfe konzentrieren. Ich gratuliere Ihnen dazu, dass Sie ein Minihaus haben (ich wohne selbst in einem) und eine Familie, beides hat großes Potential.
Der Anspruch des Buches besteht nicht darin, alle Probleme lösen zu können, die beim Haushalten entstehen, sondern Anregungen zu geben, wenig hilfreiche Gewohnheiten zu überdenken und sich Ideen rauszupicken, die passen könnten.
Birgit Schilling und ich schreiben darüber, was uns geholfen hat und es ist heute noch so: Wenn ich mich an das halte, was ich für mich als hilfreich erkannt habe, läuft es immer noch besser als wenn ich die Dinge laufen lasse Gerade geht es haushaltsmäßig bei mir auch oft ums Überleben…
Mir hat es in der dichten Familienphase geholfen mir grundlegend Gedanken über Haushalt zu machen und vieles neu zu strukturieren. Das wollte ich in dem Buch teilen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute,
Bianka Bleier

uns hat es großen Spaß gemacht, kritisch auf unsere Haushalte zu blicken und zu optimieren was das Zeug hergab, wir haben vermutlich am allermeisten davon profitiert, aber das ist glaube ich normal - der der das Thema im Hauskreis hat, hat es am intensivsten durchgekaut. nur zum Beispiel