Liebe Bianka,
danke, dass du geantwortet hast.
Vielleicht kannst du den Artikel hier irgendwo einstellen???
Für mich ist es bezeichnend, dass du daruf viele empörte Briefe erhalten hast. Eben, weil ich mitbekomen habe, wie viele christliche Eltern auf der Suche nach Hilfe zu den unter der Hand verteilten Broschüren gekommen sind, die eine schnelle Lösung verheißen (unbedigter Gehorsam auf´s Kommandowort mit drohender Strafe), habe ich mir zwei davon mal versorgen lassen. Gibt mindestens noch eins, was ich nicht kenne. Man bekommt sie natürlich in keiner Buchhandlung, die werden nur unter der Hand weiterverkauft. Ich wollte mal schauen, was und wie da genau aufgezeigt wird. Ich hatte mal einen "älteren Junggesellen" da, der sich nur aus dem Grund Kinder wünschte um zu beweißen, dass diese Methode funktioniert.Der verteilt auch eines der Bücher. Leider war mein Mann nicht da.
Liebe susan und Annie-Lou,
einen eigenen Stil im Umgang mit den uns anvertrauten Kindern zu finden ist ein lebendiger Prozeß mit einer Grundhaltung, der in dem von mir zitierten Satz von Bianka in ihrer Sicht zu Gott widergespiegelt wird.
Wir als Großfamilie auf engem Raum sind dankbar für jeden Impuls, den wir im Laufe der Jahre für die Beziehung zu unseren Kindern bekommen haben. Große AHA-ERlebnisse hatten wir, als wir viel über die unterschiedlichen Persönlichkeitsprofile gelehrt bekommen haben. Es ist normal verschieden zu sein, auch wenn mein Kind total anders denkt und fühlt und handelt, als ich es tun würde. Viel zu schnell wird in "richtig oder falsch" eingeordnet. Außerdem gehören Konflikte selbstverständlich dazu, wenn Menschen zusammenleben. Unser Standartsatz dazu ist: "Konflikte sind normal. Die Frage ist,wie gehen wir damit um?." Aus diesem Gund sind wir bereichert über Input zur kreativen Lösung von Konflikten.
Schaut einfach nach guten Impulsen, die euer Herz ansprechen - auch wenn man manchmal durcheinander sein kann. (So wie ich bei der Vorbereitung.)
Liebe gogi,
wir haben auch eine 17-Jährige daheim. Wahrscheilich liegt es mit an den Predigten, unter denen die Jugendlichen sizen, aber unsere Erfahrung ist, dass eine Predigt langweilig und was weiß ich was sein kann, so dass nachher der Frust größer als die Hilfe ist. Wenn ich selbst die Verkündigung vom letzten Sonntag noch gar nicht verarbeitet habe, gehe ich auch nicht schon wieder hin (ich habe den sonntäglichen selbstverständlichen Gottesdienstbesuch praktisch mit der Muttermilch verinnerlicht) und bin jetzt so frei, mich lieber in Ruhe in meinen Sessel zu setzen und zu lesen, zu schreiben, nachzudenken, mit Gott zu reden oder auch nichts zu tun. Das gestehe ich meinen Kindern auch zu. Nur die Jüngste geht immer und jeden Sonntag treu mit ihrem Papa mi, weil sie will.
Das soll jetzt keine kontroverse Sicht gegen eure Handhabung sein, gogi. Viel mehr eine allgemeine Zusammenfassung unseres Hauptanliegens:
Viel wichtiger ist uns, dass sie Gott in ihrem Leben ERleben, erfahren und deshalb nehmen wir uns unendlich viel Zeit zum Reden mit ihnen. Mich berührt es sehen, wie jedes Kind seinen individuellen Weg mit Gott geht. Uns sind keine noch so guten religiösen Regeln und Normen wichtig. Unser Wunsch für unsere Kinder ist, dass sie Gott den Vater als ihren Papa erfahren, der sie liebt und wertschätzt, weil sie sie sind. Aber eine Garantie, dass sie diese Erfahrungen machen, können wir nicht geben. Ich kenne Eltern, die um die Beziehung zu ihren Kindern ringen, die keine "Machterziehung" praktizierten und die dann ihre völlig eigenen Wege gehen. Sehr schmerzhaft für die Eltern. Mich berührt es zu sehen, wie sie dennoch dran bleiben und Wege suchen, ihren großen Kindern zu begegnen. Jenseits von Gehorsamsbüchern.