Das sind ja dann gleich zwei Wunder, Jella.
Ich staune immer noch, dass die Wiedervereinigung möglich war,damit habe ich nie gerechnet udn konnte es erst mal kaum glauben. Ich sehe durchaus, dass es nach wie vor auch Trennung, Verletzung und Enttäuschung gibt -aber auch viel Neues, Gemeinsames. Eines meienr Kinder lebt in Erfurt -was für eine schöne Stadt, was für ein kultureller Reichtum. Wir haben so viel neues entdeckt in den letzten Jahren, der Osten ist so schön -und viele Menschen so freundlich!

Wir profitieren hier im ehemaligen innerdeutschen Sperrgebiet tagtäglich vom Fall der Mauer und fahren hin und her zwischen den Bundesländern, die früher zu zwei Staaten gehörten.
Mein Mann und ich führen seit über 30 Jahren eine glückliche Ost-West-Ehe und sagen immer, dass die Mauer wegen uns gefallen ist . Unsere Kinder fühlen sich beiden Teilen Deutschlands sehr verbunden und auch das macht uns glücklich.

Ein unvergesslicher Tag, der 9. November 1989, und eine einmalige Zeit, die Monate danach mit vielen Begegnungen! Ich bin immer noch so dankbar, dass es dann am 3. Oktober zur Wiedervereinigung kam.
Vor einiger Zeit waren mein Mann und ich im Austausch mit einer Verwandten, die klagte, wie viele Arbeitsplätze die "Ossis" damals geklaut hätten und dass sie sehr gern auf die Grenzöffnung verzichtet hätte! Mir blieb der Mund offenstehen...

Liebe Jella, was für eine tolle Geschichte und das auch noch bei Dresden ..das hat mich eben sehr berührt...

Ja, liebe Suse, was Du erzählst von den Menschen, denen die Arbeitsplätze "geklaut wurden", vielleicht haben sie das tatsächlich so erlebt...war aber hier im Osten auch so, dass viele ihre Arbeit verloren...bei mir war es dann sogar mein Studium, was nicht mehr galt...

@Jella,
magst du berichten, was dich dann so verändert hat?

@Helena
so habe ich mir meine Ost-West-Ehe auch eher vorgestellt. Wer von euch ist der Wessi, wer der Ossi?

@suse,
das mit den Arbeitsplätzen denke ich mir heute noch auch so. Haben in unserer Einrichtung mehrere inzwischen langjährige Kolleginnen, (die ich auch nicht missen mag), wo ich aber doch denke, "Ja, das waren diejenigen, die die Gunst der ersten Monate genutzt haben, um im Westen Arbeit zu finden. Gelungen und ich freue mich, wo es geklappt hat.

Stellt Euch vor, ich hab die Wende verschlafen. Wirklich und wahrhaftig! Mein Mann war viel unterwegs in Bibliotheken (Leipzig und Berlin) und der Uni (Rostock), und ich war mit unseren Mädchen (3 und 4Jahre alt) und unserem Burschen (strampelnd im Bauch) vollauf beschäftigt. Einen Fernseher hatten wir nicht, das Radio blieb aus. Ich lebte nur für den NAchwuchs - sehr jung, überaus glücklich und zufrieden!

Aber HEUTE sind wir rundherum dankbar für alle Entwicklungen. Pastorenkinder hatten es in der DDR nicht leicht, ein Studium war für sie unmöglich ( da sie ja nicht "...die Voraussetzungen zum Besuch der sozialistischen Oberschule erfüll(t)en ...", und somit auch nicht zur Uni kamen, Ausnahme: Theologie über Sonderreifeprüfung). Was wäre aus unseren Kindern geworden? Und nie, niemals wären wir ohne Wende zu unserer italienischen Schwiegertochter gekommen. Also: Gott sei Dank!

In einer der hiesigen Kirchen sprach eine Pastorin aus der früheren DDR. Mich hat das, was darüber in der Zeitung stand, sehr berührt.
Als die Mauer fiel, bekam das Kinderlied von Hella Heizmann "Stell dir vor, es würde Gummibärchen regnen....und die Mauer in Berlin wär weg..." eine WOW-Bedeutung.

Herzlichen Glückwunsch!

...und dies Jahr dachte ich an die vielen unsichtbaren Mauern, die grad in den letzten Jahren, auch unter Christen, entstanden sind.