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Anzahl Nachrichten: 6 - Seiten (1): [1]
Autor:
Erstellt: 21. Mai 2003 - 20:44
Betreff: Wem diene ich?
Hallo, ihr Lieben!
In meinem Beruf (Mediengestalterin) arbeite ich daran, ein Programm der Kreisvolkshochschule zu gestalten. Dabei kommen mir etliche Esoterik-Kurse buchstäblich unter die Finger, heißt: ich muss Yoga-Kurse, u.ä. am Computer an die richtige Stelle platzieren, Textformate vergeben, Korrekturen eingeben etc. Wem diene ich mit meiner Arbeit dadurch?
Gott?
Der Gegenseite?
Irgendwo im Römerbrief steht eine Stelle, in der es heißt, dass wir unsere Glieder nicht in den Dienst der Sünde/des Bösen stellen sollen.
Tue ich das damit?
Ich bin fest davon überzeugt, dass Yoga und andere von fernöstlichen Philosophien durchsetzte Übungen und Lebensbewältigungspläne eine Tür zum Bösen sein können und man nichts Gutes verpasst, wenn man sich damit nicht befasst (das reimt sich sogar =) ).
Da mein Chef auch Christ ist, muss ich diese Kurse nicht setzen (so heißt meine Arbeit offiziell), ich suche die Texte heraus und lege sie meiner Kollegin auf den Tisch, die diese Dinge bearbeitet . Sie ist auch Christin, und manchmal denke ich, dass ich ihr diese "dunklen Kurse" zumute, mit denen ich nichts zu tun haben will, und dass das nicht gerade liebevoll ist.
Kurz und gut: ich denke, dass alle Menschen, die diese Kurse besuchen, sich eine (zusätzliche) Last aufladen und ich möchte nicht durch meine Arbeit (auch kein kleines Bisschen) daran beteiligt sein. Also, meine Fragen:
Wenn ich sie - wie auch immer – bearbeite, bin ich dann Gott ungehorsam? In Bezug auf die potenziellen Kursbesucher und in Bezug auf mich?
Mich würde wirklich ganz brennend (!!!!!!!!) interessieren, was ihr dazu denkt!

Liebe Grüße von
Timke


Autor:
Erstellt: 21. Mai 2003 - 22:45
Betreff: Wem diene ich?
Hallo Timke,
wäre es denn nicht möglich, diese Esoterischen Kurse ganz aus dem Programm zu nehmen? Mir wäre es auch nicht wohl bei der Sache.



Autor:
Erstellt: 21. Mai 2003 - 22:57
Betreff: Wem diene ich?
Hey, wenn dein Chef und deine Kollegin Christen sind, gibt es da nicht die Möglichkeit zu einem guten Gespräch? Ich finde, es wäre wichtig, dass du deine Bedenken äußerst, denn man kann nicht zwei Herren dienen. Wäre doch toll, wenn diese Kurse gar nicht mehr mit eurer Firma zu tun hätten. Nur Mut!
Ulrike



Bearbeitet von - 7 orgelpfeifen am 21/05/2003 22:57:55
Autor:
Erstellt: 23. Mai 2003 - 07:30
Betreff: Wem diene ich?
Hallo Timke,

ich habe ganz ganz lange über meine Antwort hier an Dich nachgedacht. Das hat mich gestern den ganzen Tag beschäftigt. Und ich finde es auch klasse, wenn sich jemand so mit seiner Arbeit auseinandersetzt statt einfach "zu machen".

Prinzipiell sehe ich es genauso wie Du. Viel zu viele Menschen haben heute leider keinen Bezug mehr zu Jesus und wollen sich auch nicht mehr auf ihn einlassen. Und darum flüchten sie sich dann in diesen ganzen esoterischen Kram, weil sie eben merken, dass es so ganz ohne Halt doch nicht geht. Und das möchte ich auch nicht unterstützen. Das ist die eine Seite.

Auf der anderen Seite kann man Yoga natürlich auch als eine Art der Entspannung sehen, ohne sich mit dem Hintergrund zu befassen. Einfach nur als körperliche Übung sehen. Genauso ist es mit Tai-Chi. Ich muß mich ja nicht mit dem Buddhismus befassen, sondern kann auch einfach die Möglichkeit nutzen, durch diese Art Übungen meine innere Mitte zu finden. (Hab ich noch nicht probiert, keine Ahnung, obs klappt...

Und dann frag ich mich auch, wie weit es geht mit unserer Toleranz gegenüber anderen Religionen. Das ist ein ganz ganz schwieriges Thema, gerade für mich, weil ich leider leider nicht so tolerant bin wie ich es gern wäre . Kann ich, weil ich es selber ablehne, andere davon abhalten?

Wie steht ihr dazu?

Autor:
Erstellt: 23. Mai 2003 - 14:11
Betreff: Wem diene ich?
Ich habe tatsächlich auch lange darüber nachgedacht.
Die Firma ist ja offenbar nur "Dienstleister" für die Drucksachen der VHS. Da kann man ja nicht das Programm beeinflussen wollen.
Und in der Regel kann eine Firma es sich schlecht leisten, einen so regelmäßigen Großauftrag zu vergraulen.

Ich habe früher als "Neuchristin", der von allen Seiten Angst gemacht wurde, ernsthaft überlegt, ob ich denn Kurse bei einer VHS belegen kann, wenn die an anderer Stelle auch Voodoo-Kurse anbietet.
Heute denke ich:"Natürlich kann ich." Ich frage mich viel mehr: Warum gibt es nicht ein paar wirklich begabte Christen, die einen "Alpha-Kurs" über die VHS anbieten? Es gibt seitenweise Kurse über alle möglichen Religionen. Nur das Christentum ist höchstens beim "Bildungsurlaub Romanische Baudenkmäler" vertreten.

Die VHS ist ein Spiegel der Wünsche des Volkes, und da könnten wir ansetzen. Vielleicht erzeugt Angebot auch Nachfrage?

Benutzerbild Autor: kukuwaja
Erstellt: 23. Mai 2003 - 15:18
Betreff: Wem diene ich?
Zum Thema Toleranz gegenüber anderen Religionen: Toleranz ist ja so modern geworden und gilt allgemein als Tugend. Aber ich finde, aufgrund der Bibel ist gegenüber Nicht-Christen nicht gerade Toleranz gefragt.
"Geht und macht zu Jüngern alle Völker" heißt es ja. Und "Niemand kommt zum Vater denn durch mich". Ich finde daher Toleranz gegenüber Nicht-Christen diesen gegenüber nicht besonders sinnvoll.

Andererseits, wenn jemand einen Esotherikkurs besucht, weil er auf der Suche ist, wird er dort nicht das finden, was er sucht. Von daher ist er vielleicht eine Zeitlang beschäftigt, aber mit Sicherheit weiterhin auf der Suche. Deshalb finde ich diese Kurse nicht wirklich bekämpfenswert, viel wichtiger ist, dass die Leute erkennen, dass das Christentum die Antwort auf ihre Fragen ist. Und das sollte unser Problem sein, wie wir das den Leuten klarmachen. Da sind unsere Energien glaube ich sinnvoller eingesetzt, als gegen irgendwelche Kurse vorzugehen, was Leute vielleicht höchstens noch neugierig macht oder zumindest eine Kontra-Reaktion hervorruft.
Vielleicht kann man ja z.B. in den dortigen Räumlichkeiten christliches Infomaterial auslegen oder, wie es Margret schon vorgeschlagen hat, Referenten für christliche Veranstaltungen gewinnen?

Gruß, Kukuwaja

Anzahl Nachrichten: 6 - Seiten (1): [1]
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