In Gottes Rosengarten leben
Manchmal wünsche ich mir
ich lebte auf einer grünen Wiese voller Krokusse,
mit weichem Moos, auf dem es sich gut liegen lässt.
Doch dann
stehe ich auf steinigem Weg
mit Ästen in denen ich mich verfange.
Was will ich denn?
Wiese?
Weg?
Auf einer Wiese sein heißt rasten
Auf dem Weg sein heißt vorankommen.
Vorankommen ohne Weg - unmöglich
Aber zwischendurch ankommen an einer Wiese - schön.
Dann weitergehen.
Ankommen.
Wo ankommen?
In Gottes Rosengarten ankommen.
Der liegt am Ende des Weges.
Und er öffnet sich mir an dem Tag wo ich begann mit ihm zu gehen.
Den hat er mir versprochen, den Rosengarten.
Er ist bei mir im Rosengarten!
Segnungen - duftende Blumen, schöne Farben, edle Blüten.
Leiden - wenn ich sie anfasse, mich an den Dornen stoße oder daran hängenbleibe, unbedacht, im Vorbeigehen.
Rosenblüte und Dornen, sie gehören zusammen,
beides ist die Rose.
Segnung und Leid,
beides ist drin in Gottes Rosengarten.
Die Frage ist:
was sehe ich vor meinem Auge,
wenn ich "Rosengarten" höre?
Sehe ich nur Blüten, herrliche Farben?
Und weiß einfach, tieferliegend, da sind die Dornen?
Oder denke ich bei "Rosengarten" wirklich nur an Dornen?
Herr,
schenk mir,
dass ich die herrlichen Blüten sehe,
sie nie aus dem Blick verliere,
auch wenn ich mich wieder verletzt habe
an einer Dorne, die plötzlich da war...
und dass ich akzeptiere
und lerne
dass Dornen eben
dazugehören.
Du machst es recht, Herr,
und du weißt das Warum und Wozu.
Bleib bei mir,
in deinem Rosengarten.
Amen.