Friede schrieb:
Mich interessieren eure Gedanken rund um Matthäus 18,18:
"Amen, Ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein."
Für mich sind diese Worte ein großes Rätsel. Schon in meiner Konfirmandenzeit hat mich diese Thema beschäftigt und auch beunruhigt.
In diesem Zusammenhang heißt es ja auch (Kap. 16,19) "Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben..."
Warum macht sich der allmächtige Gott hier abhängig von uns Menschen? Ist es nicht unsere Hoffnung, dass wir im Himmel er"löst" sein werden von allem, was uns hier oft bindet und unfrei macht?
Als Parallstelle ist dazu Johannes 20,23 genannt: "Welchen ihr die Sünden erlassen werdet, denen sind sie erlassen und welchen ihr sie anrechnen werdet, denen sind sie angerechnet."
Kann das sein, dass Vergebung in menschliches Ermessen gelegt wird? Wie können wir uns dann noch sicher sein dass wir Vergebung erlangen?
Diese Worte sind ja explizit von Christus an seine Apostel gerichtet, teilweise (Matth. 16) auch exklusiv an Petrus, den Fels, auf den Christus seine Kirche bauen will.
In Luthers Katechismus steht dazu: "Eine unerhörte Vollmacht hat Christus seiner Gemeinde, die ihn bekennt, gegeben: das Wort der Lossprechung (Absolution).......Dabei sind die Zeugen selbst ebenso der Gnade Gottes bedürftig. Was ihnen Vollmacht gibt, ist allein der Auftrag des Herrn, der ihnen sein Wort in den Mund legt. Was für eine Verantwortung! Was für ein seliger Dienst!"
Ich glaube dass wir heute in unserer "wortreichen" Welt, in der sich so vieles relativiert hat und das Sündenverständnis ein völlig anderes ist als damals, gar nicht mehr so richtig in der Lage sind diese Worte zu verstehen und umzusetzen.