Hallo liv, schön, dass du da bist!
Gerade studier ich an den kursiv geschriebenen Worten in deinem Beitrag rum: aktuelle Sündlosigkeit... ?

Was ist darunter zu verstehen?

Nachdenkliche Grüsse
von Friede

Aha.
Beim Erwägen merke ich zwei Fallen:
1. Ich glaube, ich bin sündenfrei, egal was ich tue...
2. Ich glaube ich bin ein Sünder, egal was ich tue...
Gott vergibt ja auf jeden Fall, wegen des Opfers JESU!
(Dabei wiegt man sich in "Sicherheit".)


Gott vergibt auf jeden Fall?
JESUS sagt, dass wir bitten sollen: "Erlass uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern erlassen haben. ...Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben." (Matth. 6,12 + 14)

"Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist." (Luk. 11,4)

Hier ist nicht einzig die Rede von (Glaubens-)Geschwistern, sondern von allen Menschen.
Sollte unsere JESUS-Nachfolge nicht hauptsächlich darin bestehen, Ihm beim Vergeben der Sünden nachzueifern? Darin bestand ja Sein Leben und Sein Opfer bis zum Tod am Kreuz.

"Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden." (Lukas 6,37)

"Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Mass, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: 'Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!' - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? Du Heuchler!" (Matth. 7,1 - 5)


"Leben wie JESUS gelebt hat", wäre sonach ganz gewiss die gegenseitige Vergebung aller Verfehlungen von Seiten der Menschen.

Ist das nicht der einzige Punkt, in dem wir JESUS wirklich glaubwürdig nachfolgen können? Alles andere, was JESUS tat, liegt doch eigentlich weit über unserem Horizont und jenseits unserer persönlichen Möglichkeiten...

Nachdenklich grüsst
Friede

...und liebe Mittwochsgrüsse an dich, liv

Sag mal, ab wann sind wir denn deiner Ansicht nach bei JESUS?

Danke für die lieben Grüße! Gerne einen Strauß davon an dich zurück.

Ich sag' jetzt mal im Sprachjargong - "Da kannste mal sehen!"
So einfach und selbstverständlich ist das also nicht mit der Sündenvergebung.


Jedenfalls sehe ich DAS auch als einen wichtigen Nachfolgebestandteil an.
Weil - es hat Folgen, wenn wir nicht vergeben.
Es macht unser Herz zur "Mördergrube" - und Jesus ist ein Herzensseher, Ihm wird man nichts vormachen können.

Ich denke, dass Jesus auch sieht, dass es uns bei bestimmten Anliegen sehr schwer fällt, zu vergeben. Vll weil es eine lebenseinschneidende Sache war, ein "Etwas", was uns tief geschadet hat ...
Und dennoch - wir dürfen lernen zu vergeben, bzw. wird ER die Last mit uns tragen und helfen.
Nichtvergeben hat eine so schlimme Konsequenz.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gelingt, wenn man es tun möchte, obwohl es einem eigentlich als unmöglich erscheint.
In mir wurde alles ruhig - und "diese Sache" bedrückt mich nicht mehr.

Nur eine Sache wird absolut nicht vergeben: die Sünde gegen den Heiligen Geist.

Und selbst das Vergeben schenkt ER uns noch, das Wollen und das Vollbringen.
Aber die Herzenshaltung, würde ich meinen, muss stimmen.
ER wird nichts gegen unseren Willen tun, oder? ...

Wenn wir das auf die Sündlosigkeit und "Leiblichkeit" beziehen, würde ich meinen
1. nach/bei der Entrückung
2. nach dem Tod (so wir ein Kind Gottes sind)

Geistig meine ich sind wir nach unserem JA zu Jesus (eingeschlossen Sündenbeknntnis/Buße) bei Jesus, bzw. ER in uns.

Liebe Friede, nochmals herzliche Grüße.

Liv, das erinnert mich an den Begriff "Wunden". Sündigen verwundet die Seele, habe ich im Laufe meines Lebens festgestellt. Auch bei mir sind teils tiefe "Wunden der Sünden" in die Seele eingekerbt.



Wie recht hast du damit! JESUS trägt uns samt unserer Last, wenn wir uns helfen lassen.
Mich interessiert, woran du konkret denkst, was die "schlimme Konsequenz" (?) anbelangt. Möchtest du mir da was näheres bestimmen?



Diese Art von Erfahrung finde ich sehr kostbar. Solange Wunden aus der Vergangenheit unsere Entscheidungen bestimmen, sind wir weder heil noch frei von den Wunden der Sünden.
Bei dir denke ich gerade jetzt an die bösen Erfahrungen, die du mit Muslimen hattest... Von ganzem Herzen wünsche ich dir, dass du auch bei diesen Narben Balsam und heilspendendes Öl spüren darfst. Neue, anders geartete, gute Erfahrungen könnten das bewirken...

Das nachfolgende von dir, liebe liv, finde ich sehr beachtenswert:


Ja, auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass Vergeben-können eine Gnade ist, die einem zufällt. Aber es ist genau, wie du schreibst: die Herzenshaltung muss zuvor stimmen, dann kann JESUS Seinen Geist der Vergebung und der Versöhnung schenken, bis wir davon überfliessen. "Denn Gott ist es, Der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt." [b] (Phil. 2,13)

Auch was deine Oder-Frage anbelangt, bin ich ganz und gar deiner Meinung; JESUS/Gott wird unseren freien Willen immer respektieren. Wenn wir uns verschliessen, weil es - für unser Empfinden (noch) zu fest schmerzt, dann kann und wird ER warten, bis wir reif sind für den notwendigen Schritt...

Auf deine zweipunktige Antwort auf meine letzte Frage möchte ich evtl. in einem späteren Beitrag zurückkommen. Jetzt muss ich weg. Auch im anderen Thread ist noch was offen.

Bis bald
Liebe Grüsse
Friede