Ah, Lydia, du hast gleichzeitig mit mir geschrieben,
Deine Gedanken sind echt interessant!

Wie kann ich in ständiger Gemeinschaft mit Gott leben?

Ich versuche das schon, und doch habe ich nicht das Gefühl, dass ich Jesus auch nur annähernd ähnlich bin. Was mache ich anders oder falsch?

Ich weiß, dass es hier keine einzig richtige Antwort gibt. Aber ich würde gerne ein Bild aus vielen kleinen Ideen malen. Vielleicht aus Erfahrungen oder Gedanken, die Ihr Euch schon lange macht, aus Beispielen oder Erlebnissen.

Ich würde mich Lydias Gedanken anschließen. Die scheinen mir am plausibelsten zu sein und mir am nächsten.

Ständige Gemeinschaft mit Gott? Immer "online" mit IHM. Zu wissen, ER ist da, immer ansprechbar. Es ist eine Herzensbeziehung. So erlebe ich es wenigstens.

Und auf Gefühle lege ich, was meinen Glauben angeht, nur untergeordnet wert. Denn meine Gefühle ändern sich. Aber das Fundament meines Glaubens, die Bibel, bleibt, ebenso wie der HERR selber.

Das was Jesus getan hat,war ständig "Online"mit seinem Vater zu sein und IHN groß zu machen.Das sollen wir auch.Aber Jesus weiß das wir nicht perfekt sind ,wir leben in der Welt.Alles was wir wissen müssen hat ER uns gesagt in seinem Wort.Deshalb müssen wir wissen was dort steht.Jesus hatte auch Versuchungen in der Wüste.Er hat dem Teufel mit dem Wort Gottes geantwortet(es steht geschrieben)Das wir uns nun überall einen Kopf machen sollen glaube ich auch nicht, weil es sonst ja Gesetzeswerke wie bei den Juden wären.Aber Jesus sagt zur Freiheit hat ER uns berufen werdet nicht der Menschen Sklaven.Wenn wir wirklich mit dem Herrn leben und IHN lieb haben dann tun wir viele dinge einfach nicht mehr weil wir wissen das es Gott nicht gefällt.Sollten wir hinfallen dann dürfen wir aufstehen, Krone richten, weitergehen.Im übrigen ist Sünde= Sünde.Ich denke nicht das Gott da Unterschiede macht.Joyce Meyer hat mal einen schönen Satz gesagt."Ich bin nicht mehr da wo ich mal war,aber auch noch nicht dort wo ich mal hin will"Wir sind alle auf dem Weg.Lass dir vom Herrn selbst sagen was es für dich persönlich heißt.LG Jade

Noch ein paar unsortierte Gedanken auf den bisherigen Haufen dazu:

Ich persönlich empfinde die Aufforderung 'Wie Jesus' zu leben, als absolut unmöglich, hochmütig, anmaßend.. Mir fällt gerade kein Wort ein. 'Leben wie die Jünger' - okay, das von mir aus. Das kann ich versuchen. Aber niemals kann ich 'Wie Jesus' sein. Und ich glaube auch nicht, dass ich das muss.

Und sündlos geht schon gleich gar nicht. Dudlerin du hast es irgendwo auch geschrieben: Mit jedem Kleidungsstück, das ich kaufe, versündige ich mich, wenn man es genau nimmt, an einem Mitmenschen. Ich bin für mich mal zu der Erkenntnis gekommen, dass genau das die 'Erbsünde' ist - ich kann in diesem Leben gar nicht anders, als immer wieder mal auf Kosten meiner Mitmenschen zu leben. Ich kann nicht jedem gerecht werden.

Und auch die Sache mit dem 'nicht lügen' ist in echt schon ganz schön schwer und fängt gerne an der Kirchentür, an der Gemeindesaaltür an: Sage ich allen, mit denen ich dort rede, meine ehrliche Meinung? Höflichkeit ist eigentlich Lüge und damit Sünde. Aber was ist mit der Barmherzigkeit. 'Ja, das ist ein schönes Kleid' - während ich den Fetzen grauslich finde: Da mache ich mich entweder der Lüge schuldig oder der Unbarmherzigkeit gegenüber einer Frau, die sich offensichtlich wohl fühlt in diesem Teil...

Aber umi auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen: Ich kann nicht leben WIE Jesus und ich glaube auch nicht, dass ich es soll. Aber ich kann und soll MIT ihm leben.

Liebe Jade, das unterstreiche ich gern. Danke.
Ich möchte gern noch hierauf weisen:
"Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? ...Verherrlicht also Gott in eurem Leib!" (1 Kor. 19 + 20)
Da Gott/Jesus (in diesem Fall durch Paulus) uns dies aufs Herz gelegt hat, bin ich der Meinung, das -wie es Jade auch schrieb- ein "Onlinesein" mit Jesus gibt. (In allem was ich tu', ist Jesus gegenwärtig.)
Das heißt nicht, dass wir ohne Sünde sind, aber wie ich schon auf Seite 1 schrieb, durch die Kindschaft sind wir wie der Vater geworden: reingewaschen und ohne Sünde (wir stehen im Buch des Lebens!) - trotz dass wir sündigen (müssen).

Danke für Eure Gedanken!
Und doch steht da im 1. Johannesbrief, dass wir leben sollen wie Jesus gelebt hat.

Wenn Jesus heute leben würde - sagen wir in Deutschland - wie würdet Ihr Euch das vorstellen?
Wie sähe sein Leben aus? Wär Jesus Politiker?, wäre er Anarchist? Greenpeaceaktivist?
Wie würde er mit seinen Mitmenschen umgehen?, Wen würde er heilen, wen nicht? Wie würde er sich in Deiner Gemeinde verhalten?...

Ich finde diese Fragen spannend

Ja, Liv, ich glaube, dass ist wirklich ein entscheidender Punkt! Wir sind frei von Sünde - durch seine Gnade.
Online sein, heißt also, sich immer wieder auf diese Gnade zu besinnen, sie immer neu in Anspruch zu nehmen.
Danke für Eure Gedanken, den nehme ich heute in den Tag mit!
Dudlerin