Fromme Hausfrau - Foren & mehr - Foren 



Wenn Sie noch keinen registrierten Zugang zum Forum haben,
können Sie sich hier in wenigen Schritten anmelden.

Jetzt registrieren!



Alle Kategorien > Treffpunkte > Treffpunkt BST - Bibelstudium > Echo zu den Tageslosungen
Anzahl Nachrichten: 224 - Seiten (23): 1 ... 20 21 [22] 23
Autor: Friede
Erstellt: 09. Okt 2023 - 08:40
Betreff: re: Echo zu den Tageslosungen
rund um Luther's Zeiten lese man die Geschichte des Waldes in Mitteleuropa (hier der Link)

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Waldes_in_Mitteleuropa

und einige Ausschnitte daraus (Zitat):

"... Ab 1100 setzte die zweite große Rodungsperiode ein. Menschliche Besiedlungen drangen nun auch in entlegenere Täler der Mittelgebirge vor. Waldflächen wurden bis 1300 gerodet bzw. landwirtschaftlich so intensiv genutzt, dass sie ihren Waldcharakter verloren. Am Ende des 14. Jahrhunderts hatte sich ein Verhältnis zwischen Kultur- und Waldfläche gebildet, das ungefähr dem heutigen entspricht.

Brennholz und Aschenbrennerei
...In der mittelalterlichen Brennholznutzung lassen sich zwei Arten unterscheiden – siedlungsnah (vor allem Feuerholz für den Hausbrand) und siedlungsfern. Eine Reihe vorindustrieller Produktionen benötigten Holzfeuer als Energiequelle oder Rohstoff, nämlich Köhlerei, Glashütten, Salinen und Bergwerke nebst den angeschlossenen Hammerwerken. Teilweise wurde das Holz auch von Aschenbrennern einfach verbrannt, um Pottasche zu gewinnen, die einzige Kaliumquelle für die mittelalterlichen Gewerbe.

Die Köhlerei wurde in allen Waldungen betrieben, wobei man in siedlungsnäheren Wäldern stärker auf Brandschutz achtete und auch nur minderwertiges Holz verwendete. In siedlungsfernen Wäldern entfielen diese Beschränkungen jedoch. Meist folgte die Köhlerei kleinen Flüssen und Bächen, die zum Transport der Kohle genutzt wurden. Im Mittelalter wurden ausschließlich Erdmeiler zur Produktion verwendet.

Glas wurde im Mittelalter sehr geschätzt und war entsprechend wertvoll. An Waldglashütten waren oft kleine Siedlungen gebunden, in denen die Familien der Glasbläser wohnten. Glashütten zeichneten sich durch einen besonders großen Holzverbrauch aus und werden in zeitgenössischen Berichten oft als „holzfressendes Gewerbe“ bezeichnet. Glashütten erforderten auch Köhlereien und Aschenbrenner, die wichtige Grundstoffe für die Glasherstellung lieferten. Dabei wurden 90 % des verbrauchten Holzes für Pottasche, den wichtigsten Grundstoff der Glasherstellung, benötigt, die übrigen 10 % für die eigentliche Glasschmelze.

Im späten Mittelalter gingen die meisten Salzvorkommen in den Besitz der Landesfürsten über. Damit begann ein hemmungsloser Abbau dieses wichtigen Wirtschaftsgutes. Für diesen Abbau waren große Holzmengen vonnöten, sowohl für den Stollenbau als auch für die Sudpfannen der Salinen. Letztere verbrauchten den größeren Holzanteil. Wie verheerend sich die Salzgewinnung für einige Landschaften auswirkte, zeigt das Beispiel der Stadt Lüneburg. Vor dem Salzfund von dichten Wäldern umschlossen, wurden im Verlaufe der Salzgewinnung sämtliche Waldungen gerodet. Zurück blieb eine Landschaft, die durch weitere Bodennutzung (Plaggenwirtschaft) auf das Äußerste zerstört wurde.

Der Bergbau setzte drei natürliche Gegebenheiten voraus; zum ersten natürlich das Vorkommen von Erzen, zum zweiten große Waldungen, aus denen Grubenholz und Holz zur Kohleproduktion gewonnen werden konnte, und zum dritten musste Wasserkraft in Form von Bächen und Flüssen vorhanden sein. Die Verhüttung erfolgte in der Nähe der Schürforte. Für den Harz wird Bergbau bereits im 10. Jahrhundert erwähnt. Da der Bergbau große Holzmengen erforderte, machte man sich frühzeitig Gedanken über eine geregelte Nutzung. Schon zum Ausgang des Mittelalters fanden erste Taxationen von Wäldern für die bergbauliche Nutzung statt. Wälder in Bergbaugebieten genossen einen besonderen Status. Ihre vorrangige Verwendung für die Erzgewinnung wurde früh festgelegt.

Nutzholz und Flößerei
Bau- und Konstruktionsholz wurde schon früh aus verschiedenen Teilen Europas importiert. Beliebte Hölzer wie Eiche und Nadelhölzer wurden beurkundet seit dem 13. Jahrhundert über Flüsse und Ostsee geflößt. Eine besondere Stellung hatte die Eibe, die wegen ihrer hervorragenden Eigenschaften (Biegefestigkeit) bei den Waffenherstellern sehr beliebt war. Zur Herstellung von Bögen (englischer Langbogen) wurden in Österreich ganze Eibenbestände gerodet. Die Baumart war bei den Fuhrleuten verhasst, da ihre Zugtiere durch den Genuss der Früchte starben. Entlang der Transportwege wurde die Eibe von ihnen systematisch bekämpft. Übernutzung und systematische Bekämpfung haben zur Folge, dass Eiben heute nur noch in buschförmigen Phänotypen vorkommen.

Folgen des Raubbaus
Vor allem durch die Brennholznutzung wurden in beträchtlichem Maße viele geschlossene Waldgesellschaften zerstört. Auch entlegenste Waldgebiete wurden genutzt. Zurück blieb eine Landschaft, deren Störungen noch heute erkennbar sind, so an kahlen Bergrücken, Heidelandschaften und an der Baumartenverteilung in den mitteleuropäischen Wäldern. Überdies kam es aufgrund verschwindender und sich nicht regenerierender Wälder zur Erosion des (auch Agrar-)Bodens, woraufhin Felder wie auch Siedlungen aufgegeben werden mussten. Besonders in Kriegszeiten waren Versorgungskrisen die Folge.
Angesichts der verheerenden Folgen des Raubbaus am Wald wurden von Landesherren amtliche Nutzungsregelungen erlassen. Ein Beispiel ist die Hohenlohische Forstordnung aus dem Jahr 1579.

Frühe Neuzeit
Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde die Bevölkerung Mitteleuropas langfristig dezimiert (in weiten Teilen Deutschlands wurden die Bevölkerungszahlen von 1600 erst nach 200 Jahren wieder erreicht). In der Folge erholten sich die Wälder. Auch verlassene Landstriche mit vormals landwirtschaftlicher Nutzung verwaldeten.

Andererseits wurden stets große Mengen Brennholz in Privathaushalten und in der frühen industriellen Produktion benötigt, zum Beispiel bei der Herstellung von Glas, in der Gerberei oder im Bergbau beim Grubenausbau (Abstützen der Stollen gegen Einsturz). Eine Holznot wurde seit dem 16. Jahrhundert und bis ins frühe 19. Jahrhundert regelmäßig beklagt oder befürchtet. Im Schwarzwald wurden riesige Mengen Holz zu Flößen gebunden und in die Niederlande exportiert, wo das Holz für den Schiffbau verwendet wurde. Bedingt durch die feudalen Strukturen im Mittelalter waren die Besitzverhältnisse über Jahrhunderte oft unklar, was zum Raubbau beitrug.

Im Zeitraum zwischen 1750 und 1850 befand sich der Wald im schlechtesten Zustand. Um 1800 waren in Deutschland kaum noch geschlossene Wälder vorhanden (siehe Entwaldung). Zeitgenössische Darstellungen sprechen teilweise von wüstenähnlichen Landschaften. Holz war zeitweise so knapp, dass zur Winterzeit Zaunpfähle, Treppen und sonstige Gegenstände aus Holz verbrannt wurden. (Zitatende)


Persönliche Anmerkung:
Wir leben heute bewusster und umweltverträglicher als zu Luther's Zeiten, und der Raubbau hielt an bis vor 200 Jahren. Wir haben gewiss heute bessere Luft und im Verhältnis weniger Gifte im Wasser, obwohl sich die Weltbevölkerung seit 1850 versechstfacht hat. Gott und unserem Herrn, VATER und Erlöser JESUS Christus sei Dank, Der rechtzeitig den Geist der Wissenschaft und der rechten Erkenntnis über uns ausgoss und uns Menschen guten Willen gab und gibt, so dass Sein Segen mit uns ist.
Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 09. Okt 2023 - 10:05
Betreff: re: Echo zu den Tageslosungen
Abgesehen von dem (für mich) etwas irritierenden Fazit wäre dieser Beitrag sicher besser in einem der zahlreichen Umweltschutz-Threads aufgehoben.
Autor: Friede
Erstellt: 09. Okt 2023 - 11:47
Betreff: re: re: Echo zu den Tageslosungen
esther h. schrieb:
Abgesehen von dem (für mich) etwas irritierenden Fazit wäre dieser Beitrag sicher besser in einem der zahlreichen Umweltschutz-Threads aufgehoben.


berglavendel und Hummelchen haben zuvor in diesem Thread nach der Luftqualität zu Luther's Zeiten gefragt bzw. sich geäussert. Deshalb ist m.E. dieser Beitrag hier richtig, zumal beide sich auf die Tageslosung bezogen, konkret auf das Gebet Luther's um Reinigung der Luft.
Benutzerbild Autor: wolkenschaf
Erstellt: 09. Okt 2023 - 16:02
Betreff: re: Echo zu den Tageslosungen
Danke Friede, das ist sehr informativ. Auch dein Fazit finde ICH nicht irritierend, sondern angemessen.
Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 28. Dez 2023 - 08:52
Betreff: re: Echo zu den Tageslosungen
Ich stelle mal die Aussagen von Martin Luther aus der heutigen Losung in den Raum:

Alle Kreaturen schreien uns an, dass wir Gott dankbar sein sollen. Wenn wir Augen und Ohren hätten, könnten wir sehen und hören, wie das Korn uns anredet: sei fröhlich in Gott, iss und trink, brauche mich und diene deinem Nächsten! Und wenn ich nicht taub wäre, so müsst ich hören, wie die Kühe sprechen bei ihrem Ausgang und Eingang: freut euch, wir bringen Butter und Käs, esset, trinket und gebet anderen! So sprechen die Hühner: wir wollen Eier legen. So hör ich auch die Säue mit Freuden grunzen, weil sie Braten und Wurst bringen. So sprechen alle Kreaturen mit uns. Und jedermann sollte denken: ich wills brauchen, was Gott gegeben hat, und anderen davon geben.
Martin Luther

Autor: Friede
Erstellt: 28. Dez 2023 - 10:47
Betreff: re: re: Echo zu den Tageslosungen
Die heutige Tageslosung (Ps. 104,14) ist aus dem Loblied auf die Erneuerung der Schöpfung genommen; der ganze Psalm beschreibt, was geschieht, wenn die Nacht auf Erden zu Ende geht, weil die Sonne der Sonnen über uns aufgeht:
"Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid; Du spannst den Himmel aus (auf Erden) wie ein Zelt." (Vers 2) Man beachte dazu auch den aktuellen Wochenspruch und Tageslosung vom 24.12.

Dass sich dieser ganze Psalm unbedingt auf die Erneuerung der Schöpfung infolge des Näherkommens JESU bezieht - also auf Seine aktuelle Wiederkunft -, das steht im Vers 4 Ps. 104; der Hebräerbrief beruft sich explizit im selben Zusammenhang auf die Wiederkunft JESU:

"Du machst die Winde zu Boten und lodernde Feuer zu Deinen Dienern."
(Ps 104,4)

Hebr 1,6 + 7:
"Wenn Gott aber den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt, sagt Er von den Engeln:
Alle Engel sollen sich vor Ihm niederwerfen; Er macht Seine Engel zu Winden und Seine Diener zu Feuerflammen." (Hebr 1,6 + 7)

Wenn wir nun heute aus Ps. 104 den 14. Vers von Gott zugesagt bekommen, so bezieht sich der Psalmist auf den HEUTE anbrechenden TAG auf Erden und lobt Gott für die Erneuerung der Schöpfung, die im Zuge des Näherkommens JESU teils geschehen ist und fortschreitend weiter geschieht:

14) "Du lässt Gras sprossen für die Tiere und Gewächse für den Bedarf der Menschen, dass Brot aus der Erde hervorgeht,
15) und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Antlitz von Öl erglänzt, und damit das Brot das Herz des Menschen stärkt."

(siehe dazu auch der neue Bund nach Hosea 3,23 - 25)

Autor: Friede
Erstellt: 28. Dez 2023 - 13:43
Betreff: re: Echo zu den Tageslosungen
Korrektur zum letzten Satz in Klammern am Ende des obigen Beitrages:
Die Bibelstelle zum neuen Bund ist Hosea 2,20,23 + 24

Hosea 2,20,23 + 24:
"Ich schliesse für Israel an jenem Tag einen Bund mit den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels und mit allem, was auf dem Erdboden kriecht.
An jenem Tag - Spruch des Herrn - will Ich erhören: Ich will den Himmel erhören und der Himmel wird die Erde erhören, und die Erde erhört das Korn, den Wein und das Öl und diese erhören Jesreel."


Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 24. Jan 2024 - 09:40
Betreff: re: Echo zu den Tageslosungen
Der Nachsatz zu den heutigen Losungen:

Ja, die Welt ist dunkel. Nur ja die Ohren nicht hängen lassen! Nie!
Denn es wird regiert, nicht nur in Moskau oder in Washington oder in Peking,
aber von ganz oben, vom Himmel her.
Karl Barth am Vorabend seines Todes


Benutzerbild Autor: Sydänmaa
Erstellt: 24. Jan 2024 - 11:24
Betreff: re: Echo zu den Tageslosungen
Hat mich auch sehr angesprochen, auch der heutige Bethlehemtext.
Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 01. Feb 2024 - 10:34
Betreff: re: Echo zu den Tageslosungen
Heute steht unter den Losungen:

Wenn wir doch wüssten, was wir sagen sollen, wenn uns die Menschen nach dir fragen.
Schenk uns doch Klarheit, gib uns doch Antwort, hilf uns dich und dein Wort zu verstehen.
Otmar Schulz


Anzahl Nachrichten: 224 - Seiten (23): 1 ... 20 21 [22] 23
Sie müssen sich anmelden, um in dieser Konferenz eine Nachricht zu schreiben.