Wenn man die unverbundenen Verbots- und Gebotssätze durchzählt, kommt man weder in Ex 20, noch in Dtn 5 auf 10, sondern auf 13. Dazu muss man noch die Selbstvorstellung Gottes zu Beginn des Dekalogs in Ex 20,2 (Ich bin Jhwh, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Sklavenhause) und kommt insgesamt auf 14.
Im Bibeltext sind die 14 jedoch nirgends auf zehn Worte (Dekalog = Zehnwort) verteilt, so dass die Zählung der Gebote in jüdischen und christlichen Traditionen unterschiedlich ausfallen.

Stark vereinfacht bringt man die Varianten auf drei Grundmuster, so dass hinterher 10 rauskommen.

Entweder kürzt man am Anfang, in dem man Fremdgötter- und Bilderverbot zusammen zieht, oder das Bilderverbot als bereits im Fremdgötterverbot enthalten streicht,
oder die Selbstvorstellung Gottes als Präambel aus der Zählung heraus nimmt.
Je nachdem müssen die Verbote des Begehrens am Ende auf zwei verteilt werden, oder als eines zusammen gefasst.

Der Bischof Augustinus hat die Selbstvorstellung Gottes als PRäambel aus dem Dekalog gestrichen; Luther, als ehemaliger Augustinereremit streicht zusätzlich das Bilderverbot, weil es für ihn bereits im Fremdgötterverbot enthalten ist. Er versteht die kultische Verehrung von Bildern als Kehrseite eines Götzendienstes.

Ob's hilft?

LG Pfannkuchen

DANKE liebe Pfannkuchen, sehr gut erklärt:))
Bist du auch Relilehrerin? LG von note

Boah, muss man sowas im Reliunterricht lernen???

DAs ist ja schön, dass meine Erklärung nicht zu konfus klang:-)

Liebe Note,
ich bin keine Relilehrerin, sondern momentan Sekretärin in Teilzeit und (im hohen Alter ) auf dem Weg zum Abitur in der Abendschule.

Lg Pfannkuchen