Liebes Bücherblümchen,
ich weiß nicht, ob das Rechtens ist. Aber ich denke, es dürfte keine Probleme geben.
Der Artikel ist so sensationell, dass ihn jeder lesen sollte.
90 Minuten im Himmel
An einem kalten Januarmorgen fährt Pastor Don Piper in seinem Auto auf eine große Stahlbrücke zu. Starker Wind und Regenschauer peitschen gegen die Scheibe. Doch der Vater von drei Kindern ist ganz gelassen. Seine Gedanken kreisen um seine nächste Predigt zum Thema „Ich glaube an einen großen Gott!“.
Er ahnt noch nicht, dass die nächsten Sekunden dieser Predigt eine ganz neue Dimension geben werden: Auf der Brücke gerät ein LKW ins Schleudern. Keine Zeit auszuweichen. Der Laster kracht gegen Pipers kleinen roten PKW, quetscht ihn gegen das Brückengeländer und rollt schließlich über sein Dach hinweg. Es ist 11:45 h.
Wenig später fühlt ein Sanitäter den Puls des verunglückten Pastors. Kein Lebenszeichen. „Er muss sofort tot gewesen sein“, sagt er. Binnen einer schrecklichen Sekunde stirbt Don Piper.
Zu dieser Überzeugung kommen noch weitere erfahrene Mediziner, die später seinen Puls prüfen, während er im Wrack liegt. Sie legen eine Plane über das Auto und warten auf Spezialgeräte, mit denen sie das Opfer aus dem völlig verformten PKW schneiden können. Ganze 90 Minuten liegt er dort, bis ein anderer Pastor kommt und für ihn betet ...
Plötzlich im Himmel
„Nachdem ich gestorben war, flog ich nicht durch einen langen, dunklen Tunnel“, berichtete Don Piper später von seiner unglaublichen Reise. „Zeitgleich mit meinen letzten Erinnerungen an die Brücke und den Regen, umhüllte mich ein Licht voller Glanz, das jede irdische Vorstellungskraft übersteigt. Nur das. In meinem nächsten wachen Moment stand ich im Himmel. Freude pulsierte durch meinen Körper, als ich mich umschaute.“
Die Augenblicke in der Ewigkeit brennen sich für immer in Pipers Gedächtnis. Er erinnert sich an eine Menschenmenge von Freunden und Verwandten, die ihn empfängt. „Einige umarmen mich“, erklärt er. „Andere küssten meine Wangen oder drückten meine Hand. Noch nie habe ich mich so geliebt gefühlt.“ Wie jeder einzelne hierher gelangt war, schien irrelevant. Es blieb nur die Freude angekommen zu sein und diese Freude „wischte alle Fragen fort“. Zeit hatte keine Bedeutung mehr. „Warmes, strahlendes Licht umfing mich“, erzählt Piper weiter. „Während ich mich umschaute, konnte ich die schillernden, lebendigen Farben kaum fassen. Jede Nuance und jeder Ton überstieg alles, was ich bisher gesehen habe.“
Auch jede schlimme Erinnerung verblasst, beschreibt er. „Ich war mir nicht mehr bewusst, was ich hinter mir gelassen habe“, erinnert sich Piper. „Ich fühlte kein Bedauern, dass ich von meiner Familie oder von Besitztümern getrennt war. Es war, als ob Gott alles Negative und alle Sorgen aus meinem Bewusstsein gelöscht hatte“.
Die Menschen um ihn herum hatten „perfekte“ Körper und ein ansteckendes Lächeln. „Ich fühlte mich geliebt“, erzählte Piper. „Geliebter als ich mich je in meinem Leben gefühlt habe (...). Als sie mich anschauten, wusste ich, was die Bibel mit perfekter Liebe meint.“
„Ich war zu Hause“, erklärte er. „Ich war, wo ich immer hingehört habe. Hier war der Ort, an dem ich lieber sein wollte als an irgendeinem auf der Erde. Die Zeit stand still, und ich war einfach nur gegenwärtig im Himmel. Alle Sorgen, alle Ängste lösten sich auf. Ich hatte keinen Mangel, und ich fühlte mich perfekt.“
Piper erinnert sich auch an die himmlische Musik und die Gegenwart Gottes. Doch stand er Jesus nicht gegenüber. „Ich sah keine Lichtgestalt (...). Ich schaute nur durch das Tor und sehnte mich, das zu sehen, was mich dahinter erwarten würde.“ Warum hat er Gott nicht gesehen? „Ich kann mir das nur so erklären“, sagt Piper. „Wenn ich Gott tatsächlich gesehen hätte, hätte ich nie zurück gewollt. Ich glaube, wenn wir einmal in Gottes Gegenwart sind, wollen wir nie auf die Erde zurückkehren, weil im Vergleich zu ihm alles leer und sinnlos ist.“
Zurück auf die Erde
Während Pastor Piper vorm Himmelstor steht, versuchen Polizisten und andere Helfer, die Brücke von den Folgen des Unfalls zu räumen. Nach kurzer Zeit hat sich bereits ein langer Stau gebildet.
Um 13:15 h prüfen andere Sanitäter nochmals den Puls bei Don Piper. Kein Herzschalg. Beim Anblick der Leiche hatten sie auch nichts anderes erwartet. Alles ist übersät von Blut und Glas. An Augen, Ohren und Mund des Toten sind starke Blutspuren zu sehen. Pipers Beine klemmen in der Armatur; das Lenkrad war mit aller Wucht gegen seinen Oberkörper gestoßen - trotz Sicherheitsgurt. „Verblutet!“, mein ein Sanitäter.
In der langen Autoschlange stehen auch Pastor Rick Onerecker uns seine Frau. Irgendwann entschließen sie sich, nach vorn zur Unfallstelle zu gehen.
„Ich bin Pastor“, spricht Rick einen Polizisten an. „Kann ich irgendjemandem helfen? Oder für jemanden beten?“ Der Polizist schüttelt den Kopf. „Die Insassen der beiden Autos, die nur gestreift wurden“, sagt er, während er in eine Richtung zeigt, „sind ein wenig geschockt, aber es geht ihnen gut. Sprechen Sie ruhig mit ihnen, wenn Sie mögen.“ „Was ist mit dem anderen Fahrzeug? Das mit der Plane da drüben?“, fragt Pastor Onerecker. „Der Mann in dem roten Auto ist tot“, bekommt er als Antwort.
„Dann sprach Gott zu meinem Herzen“, berichtet Pastor Onerecker später. „Du musst für den Mann im roten Auto beten!“ Dieser Gedanke schockt einen traditionellen Baptisten wie Pastor Onerecker, ein durch und durch konservativer Christ. „Für Tote zu beten geht völlig gegen meine Theologie!“, erklärte er. „Ich dachte nur: ‚Das kann ich nicht machen! Wie kann ich da rüber gehen und beten? Der Mann ist tot‘“
Der starke Regen wich einem leisen Nieseln. Doch Rick Onerecker nimmt seine Umgebung nicht mehr richtig wahr. Er starrt den Polizisten an und sagt etwas, von dem er weiß, dass es eigentlich keinen Sinn macht. Aber Gott spricht so deutlich zu seinem Herzen, dass er keinen Zweifel hat, was er tun soll. Gott drängt ihn, für einen toten Mann zu beten! So absurd die Situation auch scheint, Rick weiß, dass es der Heilige Geist ist, der zu ihm spricht.
„Ich würde gern für den Mann im roten Auto beten“, sagt er schließlich zu dem Polizisten. „Wie ich schon sagte: Der Mann ist tot“, antwortet dieser. „Ich weiß, das klingt komisch, aber ich möchte trotzdem für ihn beten.“
Der Polizist schaut ihn eine lange Zeit an, bis er endlich sagt: „Na gut, wenn es das ist, was Sie wollen, dann machen Sie’s halt. Aber ich sage Ihnen: Das ist ein schrecklicher Anblick! Er ist tot, und es sieht wirklich schlimm aus unter dieser Plane. Überall Blut und Glas, und der Körper ist verstümmelt und zerfleischt.“ „Ich war Sanitäter in Vietnam“, antwortet Rick. „Der Anblick von Blut schockt mich nicht.“
Mit diesen Worten läuft er auf das rote Auto zu. Er kriecht auf die Rückbank, ohne die Plane zu entfernen. Zur Sicherheit fühlt er am Hals nach dem Puls, kann aber nichts spüren. Dann legt er seine Hand auf Dons rechte Schulter und beginnt zu beten. „Ich kannte den Mann nicht, wusste nicht, ob er Christ ist“, berichtet Rick. „Ich wusste nur, Gott wollte, dass ich für ihn bete.“ Der Pastor betet leidenschaftlich, muss zwischendrin sogar weinen. Plötzlich hat er den Impuls, geistliche Lieder zu singen. Dann betet er wieder. Er hat den Eindruck, er solle vor allem wegen der inneren Verletzungen beten und um Heilung bitten, damit der Mann von Gehirnschäden, inneren Blutungen und Organschäden befreit würde.
Der Tote singt
Die Situation wirkt von außen sehr befremdlich. Auch Rick fühlt sich eigenartig. Er weiß, der Mann ist tot. Er selbst kann keinen Puls feststellen! Und trotzdem betet er das wohl eifrigste und feurigste Gebet seines Lebens. Nach einiger Zeit des Singens und Betens stimmt Rick ein weiteres Lied an: „Welch ein Freund ist unser Jesus.“ Und dann geschieht das Unglaubliche! Plötzlich stimmt der tote Mann leise mit ein!
Pastor Onerecker stockt der Atem! So schnell er kann kriecht er aus dem Autowrack und rennt zum nächsten Sanitäter: „Der Mann lebt! Er ist nicht tot! Er lebt!“ Wer würde ihm das nur glauben? Ein Pastor betet für einen Mann, der vor eineinhalb Stunden gestorben ist, und dann schießt er über die Straße und schreit: „Der Mann ist zurück ins Leben gekommen!“ Der Sanitäter starrt ihn ungläubig an. „Er lebt!“, sagt Rick noch einmal. „Der tote Mann hat angefangen, mit mir zu singen!“ Diese Worte scheinen keinen Sinn zu ergeben, und trotzdem ruft Onerecker sie immer wieder: „Er singt! Er lebt!“ „Ach wirklich?“, sagt einer der Sanitäter. „Hören Sie, wir sind professionelle Sanitäter. Wir wissen genau, wann jemand tot ist. Und dieser Mann ist so tot, wie man es nur sein kann!“
„Aber ich sage Ihnen die Wahrheit!“, versucht es Rick weiter. „Er hat mit mir gesungen!“ Doch der Sanitäter weigert sich, mit ihm zum Auto zu kommen.
Rick rennt zum Fahrer eines Rettungswagens. „Bitte, schauen Sie sich den Mann an! Er lebt!“ Der Fahrer versucht, ihn zu berühigen, als sei er irre: „Entschuldigen Sie, aber wir machen das hier nicht zum ersten Mal. Wir kennen uns aus! Dieser Mann ist ...“ „Hören Sie mir zu!“, unterbricht ihn Rick. „Ich werde mich jetzt auf diese Brücke legen. Wenn Sie nicht zum roten Auto gehen, dann müssen Sie mich überfahren! Tun Sie mir doch den Gefallen. Fühlen Sie nur noch einmal seinen Puls!“
Endlich gibt der Sanitäter nach und geht zum Auto. Er prüft noch einmal Dons Puls und spürt ihn! Auf einmal gerät alles in Aktion. Endlich kommt der Wagen mit den Spezialgeräten, mit denen man den Verunglückten aus dem Wrack befreien kann. Don selbst spürt fast nichts: „Mein Körper stand unter Schock. Ich spürte keinen Schmerz - noch nicht.
Der Schmerz kam später. Sie legten mich auf eine Trage und rollten mich zum Krankenwagen. Leichter Nieselregen sprühte auf mein Gesicht, und ich sah nichts außer der Stahlstruktur der Brücke über mir. Ich konnte meinen Kopf nicht bewegen. Ich hörte, wie die Leute um mich herum liefen und das Glas unter ihren Füßen knirschte. Sie sprachen leise, so dass ich kaum verstehen konnte, was sie sagten. Doch ich dachte bei mir: „Irgendwas Schreckliches ist hier passiert, und ich glaube, es ist mir passiert!“
Don hat keine Erklärung, warum Gott ihn zurückgeschickt hat. Er wäre lieber im Himmel geblieben, doch die Sicherheit, eines Tages wieder dorthin zu kommen, trägt ihn und gibt ihm Frieden.
Die Ärzte hatten wenig Hoffnung für Don Piper, aber er überlebte. Unzählige Male musste er operiert werden und viele Therapien über sich ergehen lassen. Bis heute lebt er mit körperlichen Schmerzen; doch konnte er viele Menschen mit seiner Geschichte ermutigen: Kranke, Sterbende und Trauernde.
Seine Lebensbotschaft lautet: Christen brauchen den Tod nicht zu fürchten! Der Himmel ist ein wunderbarer Ort.
Erst jetzt hat Pastor Piper die Geschichte seines Unfalls 1989 in Texas und dessen Folgen ausführlich aufgeschrieben. Im Februar 2007 erscheint sein Buch: „90 Minuten In Heaven“ im Velag Gerth Medien, Asslar, auf Deutsch (www.gerth.de).
Pastor Onerecker ist inzwischen dauerhaft im Himmel zu Hause.