Wir kennen diesen Ausdruck aus dem aaronitischen Segen…. gestern ist mir das auch in Psalm 67 begegnet und ich frage mich, was bedeutet das für meine Beziehung zu Gott? Oder anders gefragt: wie ist der Unterschied zwischen einem leuchtenden und nicht leuchtenden Angesicht Gottes? Das ist ja Teil eines Segens…. es ist also ein Segen, wenn Gott mit leuchtendem Angesicht auf mich/ uns schaut…. kann Gott ohne Leuchten auf uns schauen?

Ja…. das frage ich mich grade…. das treibt mich um. Vielleicht hat sich ja schon mal jemand von Euch ähnliche Gedanken gemacht und hat eine Idee dazu. Ich bin gespannt

Spontan denke ich an die Sonne, die über mir leuchtet.
Wird natürlich schwierig, wenn man sich fragt, was dann nachts ist.

Die Sonne ist ja immer da auch wenn man sie nicht sieht.

Hm, ich denke, du siehst das mit dem Segen schon richtig. Wenn Gott uns also mit einem leuchtenden Angesicht anschaut, dann segnet er uns mit dem, was wir brauchen.

Ganz menschlich denke ich da an Beziehungen zwischen Menschen, die sich lieben. Wenn mein Mann mich anschaut, dann sehe ich dieses liebevolle Gesicht des Menschen, der mich liebt und den ich liebe. Für mich leuchtet dieses Gesicht und strahlt eine unendliche Liebe aus.
Auch die Gesichter von besonderen Freundinnen haben diese leuchtende Ausstrahlung.

Und wenn ich bedenke, mit welch einer Liebe Gott uns ansieht, dann kann sein Angesicht für uns nur leuchten, wenn auch wir uns ihm zuwenden.
Welch eine Liebe bringt er uns doch entgegen und wie sehr möchte er uns doch segnen.

Soweit meine spontanen unrasierten Gedanken dazu.

dann bin ich ja mal gespannt, wenn die Pfarrerstöchter da hin kommen

Ich hab irgendwo mal ne Auslegung daz gehört und stelle mir seither immer vor, dass er mich angrinst mit strahlenden Augen so nach dem Motto : "Ja, ich kenn dich ganz genau, aber ich hab dich ganz arg lieb"

Mir kommt das leuchtende Angesicht voll Gnade und Barmherzigkeit vor.
Aber ansonsten hat seine Gegenwart eher die richtende, mahnende Seite.

Ps 67 lautet:

"Gott lasse über uns Dein Angesicht leuchten, damit auf Erden Dein Weg erkannt wird und unter allen Völkern Dein Heil.
Die Nationen sollen sich freuen und jubeln, denn Du richtest den Erdkreis gerecht. Du richtest die Völker nach Recht und regierst die Nationen auf Erden." Ps 67,2 - 5

Daraus ziehe ich den Schluss
Wenn das Angesicht Gottes über uns Gläubige leuchtet, dann sollte/müssten alle Völker und Nationen Gottes Licht und Führung und dadurch auch Seinen vollen Segen haben, oder?



"...Gott ist Licht und keine Finsternis ist in Ihm." 1 Joh 1,5
Auch von Moses wissen wir, dass Gottes Angesicht immer leuchtet, und dass der Abglanz Seines Lichtes auf dem Angesichte Moses' blieb, darum er sich verhüllte, weil das Volk das Leuchten nicht ertrug.



Wenn das Angesicht Gottes immer leuchtet (wie die Sonne unserer Erde, so dass stets auf der einen Hälfte Tag ist), dann hängt der Unterschied vielleicht von uns Menschen ab, ob wir Gläubige hinschauen zum Licht oder ob wir uns anderem zuwenden und Gott "den Rücken kehren"... (?)

"Sie haben Mir den Rücken zugewandt und nicht das Gesicht" (Jer 31,33), beklagt Sich Gott im AT "Sie kehren Mir den Rücken zu und nicht das Gesicht; sind sie aber in Not, dann rufen sie: Erheb dich und hilf uns!" Jer 2,27

Gott bedauerte in der alten Zeit auch, dass das Volk zwar an Jerusalem gebaut habe, "...doch ihr habt nicht auf Den geblickt, Der alles bewirkt; ihr habt nicht auf Den geschaut, Der alles aus der Ferne bestimmt." (Jes 22,11)

Darum meine Hoffnung:
"Gott, richte uns wieder auf! Lass Dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen. Biete Deine gewaltige Macht auf, und komm uns zu Hilfe!" (Ps. 80,4 + 3)

Aber hier die Frage: WOHIN und auf WAS sollen wir Gläubige nun blicken, damit auf der Erde Gottes Licht allen Nationen und Völkern leuchtet wie in Ps 67 besungen, so dass Freude und Jubel aufkommt?
Und zweite Frage: Was heisst das "Gott den Rücken zukehren"? (auf dass wir als gläubiges Volk dies nicht etwa unwissentlich tun!!!)

JESUS sagte: "Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. ...es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann." (Joh 9,5 + 4) Und: "Ihr seid das Licht der Welt!" (Mth 5,14)

Wie können wir das Licht Gottes auf die Erde bringen? Durch's Hinschauen auf Gott? - Und wenn ja, WIE tun wir das, und WOHIN konkret sollen wir schauen, damit wir wirklich auf Gott schauen?

LG Friede

Das war jetzt aber schon eine BibelARBEIT.