Vielleicht bin ich da mittlerweile etwas zu harmoniebedürftig - fliegende Fetzen bekommen mir nicht so gut und ich möchte nirgendwo mehr „durch müssen“, wenn es mir nicht sinnvoll erscheint. Ich muss mir nirgendwo herabwürdigende Kommentare oder persönliche Angriffe bieten lassen, ich darf mir ein deutliches „Stop!“ erlauben. Oder mich umdrehen und die Situation verlassen.
Es geht in einer Diskussion auch anders, Kommunizieren kann auch im Netz trotz aller unterschiedlicher und gar konträrer Standpunkte wertschätzend sein. Natürlich habe ich eine andere Sichtweise zu Dingen als jemand, der ganz anders aufgewachsen ist, ganz andere Alltagssorgen, Gesundheitssorgen, eine ganz andere Familiensituation hat als ich.
Mein Wunsch ist es nicht unbedingt, den Rest der Welt von meiner persönlichen Meinung zu überzeugen, sondern mich auszutauschen. Meine Standpunkte darzulegen, das eine oder andere nachzufragen - gerne auch mal kritisch - und versuchen, andere Sichtweisen zu verstehen. Das bekomme ich nicht immer hin, aber ich möchte mir Mühe geben.
Mich stört, wenn meine Diskussionspartner einen Absolutheitsanspruch für ihre Argumente durchzusetzen versuchen. An dem Punkt steige ich aus.