Kennt sich jemand von Euch gut mit Brandschutzvorschriften in Kita und Pflegeheimen aus?

Vor vielen Jahren schon durfte in unserer Kita nichts gebasteltes aus Papier mehr hängen. Keine Fensterbilder, keine Mobiles - nix. Aus Brandschutzgrüden.
Bei einem Stellenwechsel ein paar km weiter hingen Bastelarbeiten von der Decke, waren Fensterbilder da, Bilder an den Wänden.

Im Pflegeheim meiner Mutter wurden schon vor Monaten sämtliche Basteleien entfernt die die Bewohner hergestellt hatten und die an ihren Türen hingen. Jetzt gibt es nur noch nackige Türen, eine wie die andere und schon öfter sprachen mich Bewohner an dass sie ihre Türe nicht finden.
Es gibt kaum noch Jahreszeiten-Basteleien. Vorher stand immer ein Strauß mit Weihnachts-Oster-Jahreszeiten Motiven im Flur. Jetzt nix. Aus Brandschutzgründen.

In anderen Heimen wird das nicht so gesehen. Dort werden die Wohnräume nach wie vor gestaltet und machen einen fröhlichen Eindruck.

Kann mir jemand weiterhelfen wie die Vorschriften sind?

Vielleicht ist das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich in Bayern in Kigas darf auf jeden Fall Sachen aufgehängt werden.

Ja, da scheint es unterschiedliche Regelungen zu geben. Im Seniorenheim in dem Freunde von uns leben gibt es viel Deko auf Fluren und an Türen.
Eigentlich müsste der Träger der jeweiligen Einrichtung ja Auskunft geben können.

Bei uns ist es in der Kita so, dass keine echten Kerzen mehr benutzt werden dürfen, schade. Es wurde nach einer BG-Begehung festgelegt.
Von Bastelarbeiten war nicht die Rede.

Natürlich wird mir die Heimleitung genaueres sagen können.
Allerdings möchte auch ich (vorher) informiert sein.

Bei uns sin in öffentlichen Gebäuden echt-brennende Kerzen verboten. Aber Dekoration aller Art ist erlaubt.

Echte Kerzen sind meines Wissens verboten und das Schnüre quer durch den Raum gespannt werden mit Deko oder Basteleien. Denn damit könnte sich Feuer ruckzuck quer durch den Raum verbreiten.

Liebe Carminaburana,
ich habe im schulischen Zusammenhang die Erfahrung gemacht, dass die Vorschriften zwar überall ähnlich sind, dass es aber sehr von der jeweiligen Person abhängt, wie ernst sie genommen werden. Bei uns in der Schule gibt es jährlich einen Ortstermin mit dem Brandschutzbeauftragten. Seit ein paar Jahren macht das ein jüngerer Mann, und dem fallen jedes Jahr neue Dinge ein, die man verbieten könnte. Wenn man ihn fragt, ob das wirklich den Vorschriften entspricht, kann er das immer belegen. Die Vorschriften sind nämlich wirklich sehr streng.
Wir durften plötzlich keine Schülergemälde mehr in den Gängen aufhängen. Unser Förderverein hat daraufhin sehr teure feuerfeste Pinnwände mit Glasscheiben angeschafft, damit die Flure nicht ganz so trist aussehen. Manche Vorschriften widersprechen sich auch gegenseitig: aus hygienischen Gründen dürfen Jacken nicht im Klassenzimmer aufgehängt werden, aus Brandschutzgründen nicht im Flur. Offene Flammen, also auch Kerzen sind verboten, aber Experimente mit Feuer sind im Bildungsplan vorgeschrieben.
Um auf eure Einrichtung zurückzukommen: ich könnte mir denken, dass die Verbote tatsächlich den Vorschriften entsprechen und dass eure Leitung das halt sehr ernst nimmt. Im Grunde muss man das auch verstehen, denn wenn etwas passiert, also wenn es z.B. brennt und zu Personenschäden kommt, dann steht man schon mit einem Fuß im Gefängnis, wenn man die Vorschriften nicht eingehalten hat.

Danke liebes Gummibärchen für die gute Erklärung. So ungefähr wird es sich verhalten.

Im Kindergarten erlebte ich auch dass keine Bilder/Arbeitsblätter etc. mehr aufgehängt werden durften. Die Räume wirkten kahl, unpersönlich und entbehrten jeglicher jahreszeitlicher Gestaltung.

Im Pflegeheim ist es so dass die Bewohner vorher ihre Türen unterschiedlich gestaltet hatten. Mal klebte ein Foto vom Enkelchen an der Türe, mal eine Blume/Schmetterling usw. Es fiel den Bewohnern somit leichter in dem langen Flur die eigene Türe zu finden. Jetzt wirkt alles nur noch anstaltsmäßig. Sehr traurig.

Solche Heimflure hab ich auch noch vor Augen, zudem waren dort auch noch die Türen grau gestrichen. Das prägt so mein inneres Bild von 'Pflegeheim'.
Wenn ich jetzt in die diversen Einrichtungen komme, sieht es dort wesentlich persönlicher aus.
Ich würde vermuten, dass es da doch einen gewissen Ermessensspielraum gibt.