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Anzahl Nachrichten: 20 - Seiten (2): [1] 2
Autor:
Erstellt: 16. Mär 2004 - 12:07
Betreff: Finanzielle Notlagen
Immer mehr begegnen mir in der letzten Zeit in meinem Umfeld Familien bzw. auch Alleinerziehende, die finanziell z.B. durch Arbeitslosigkeit oder geringen Verdienst echt an die Grenze ihrer Belastbarkeit kommen und damit immer mehr aus dem "normalen Leben" ausgegrenzt werden.

Mich macht das sehr betroffen und traurig und ich frage mich : Wo liegt hier unsere Verantworung als Christen? Müssten wir nicht viel mehr bereit sein Arbeit oder Geld zu teilen und damit ein Stück Solidarität zeigen?
Wie kann es sein, dass es einigen Christen "saugut" geht finanziell gesehen (siehe Schuller-Gemeinde oder auch innerhalb Deutschlands) und andere an das Existenzminimum geraten?
Mich bewegt das sehr und ich habe auch selber ein schlechtes Gewissen obwohl wir auch sehr rechnen müssen.

Gibt es in eueren Gemeinden Projekte oder Ideen zu diesem Thema?
Was tut ihr konkret füreinander in diesem Punkt in eueren Gemeinden?

Bin da sehr fragend.
Lene



Bearbeitet von - Lene am 16/03/2004 12:08:23
Autor:
Erstellt: 16. Mär 2004 - 13:18
Betreff: Finanzielle Notlagen
Beten!!! Beten, dass unsere Politiker die Solidarität wiederentdecken und die Umverteilung stoppen.

Ich habe begonnen mich sehr mit diesem Thema auseinanderzusetzen, mich darüber zu informieren, was nicht in Medien erzählt wird und forsche nach, was die Bibel dazu sagt. Dabei beruhigt mich nur eines: dass ich auch all diese Sorgen auf Gott werfen darf, kann und soll. Deshalb habe ich begonnen, einen gesellschaftspolitischen Gebetskreis zu gründen.

Susanne

"Sucht der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für Sie zum Herrn. Denn so spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: Lasst euch durch die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrügen und hört nicht auf die Träume, die sie träumen! Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der Herr."
Jeremia 29, 7-9

Autor:
Erstellt: 16. Mär 2004 - 13:24
Betreff: Finanzielle Notlagen
Als *Betroffene* möchte ich ganz kurz etwas dazu sagen:

Als wir in Not gerieten und gewaltige Schulden hatten (zum teil noch haben), bot uns ein Glaubensbruder (nicht aus unserer Heimatgemeinde!) an, sofort ein Stück Land, das er noch besaß, zu verkaufen und so unsere Schulden zu decken. Wir waren so sprachlos und einfach *baff* von dieser Liebe...

Wir haben es aber nachher anders regeln können und somit diesen Verkauf sparen können.
Aber er hat uns so oft finanziell unter die Arme gegriffen - es ist einfach unvorstellbar.
Das war wirklich die Liebe Gottes, die aus seinem Handeln sprach.
Und er ist wirklich so: er und seine Familie haben ein gutes Auskommen, aber sie sind jederzeit bereit, zu teilen. Er sagte: das ist alles nur von oben geliehen...

Innerhalb der Gemeinde wurde uns auch hie und da ein wenig geholfen, aber richtiges Interesse bestand nicht.

Im Familienkreis haben wir auch viel Hilfe erfahren - aber dies ist ja doch dann ein Stück *Normalität*, obwohl wir natürlich dafür sehr, sehr dankbar sind.

Der Idealfall wäre für *notleidende Leute*, wenn sich die Ältesten der Gemeinde zusammensetzen und einen Spendenaufruf machen würden, um konkret zu helfen, dieses Geld (wenn Schulden bestehen) oder eben andere Hilfe mobil zu machen.
Was wäre dabei, über ein Jahr einen kleinen Teil der Spenden für die betroffenen Leute zurückzulegen und damit ihnen zu helfen, bis die Schuld getilgt ist?
Müßte eine Gemeinde nicht so reagieren und funktionieren?
Oder wäre das zu viel verlangt? Meiner Meinung nach an Hand der Bibel gesehen nicht.

Das klingt zwar jetzt alles bissel blöd, weil wir selber betroffen sind - nehme aber wirklich weit Abstand davon, meine Gemeinde *anzuklagen* oder mir zum Vorteil zu reden!
Ich hab mir nur mal überlegt, wenn ich könnte wie ich wöllte, wie ich das dann organisieren würde.

Zur Zeit *brennt* es bei uns auch wieder.
Durch unvorhergesehene Ausgaben (nach nicht selbstverschuldeten Unfall neues Auto - Kosten sind doch mehr als gedacht) hängen wir am Limit und der Angstschweiß fängt an, zu perlen.
Aber wir wollen doch vertrauen...habe gerade erst in Matthäus davon gelesen, das uns Jesus versorgen will.

Es wäre trotzdem schön, wenn jemand mit beten würde...(Gehört zwar ins Gebetsforum, aber ich denke, das tut nichts. Danke.)

Gogi.

Autor:
Erstellt: 16. Mär 2004 - 13:46
Betreff: Finanzielle Notlagen
Liebe Lene,
in unserer Gemeinde gibt so eine Art Sparstrumpf für Notfälle. Ich weiß dass mit diesem Geld einzelnen Menschen aus unserer Gemeinde geholfen wird wenn sie sehr in Not sind. So wurden zum Beispiel für einen Nachbarn von uns Lebensmittel gekauft als das eigene Geld nicht mal mehr für Brot reichte.Vor zwei Wochen ist dieser Mensch gestorben, total verschuldet, einsam und schwer krank. Zwei seiner erwachsenen Kinder haben die Beerdigung ausgerichtet obwohl es für sie schwer ist die Kosten zu tragen, das Sozialamt war nicht bereit zu helfen. Unsere Gemeinde hat den Kindern Geld aus besagten Sparstrumpf gegeben. Wieviel weiß ich nicht. Sicher nicht genug aber immer hin eine Hilfe. Auch wenn es sich bei diesem Geld um kleine Summen handelt so denke ich doch dass es eine Hilfe ist.
Liebe Gogi,
ich kenne deine Sorgen leider aus eigener Erfahrung und kann dich gut verstehen.Wir haben einen landwirtschaftlichen Betrieb und "kämpfen " immer wieder gegen die roten Zahlen an. Ich denke an Dich und bete für Euch.
Seid lieb gegrüßt Maren

Autor:
Erstellt: 16. Mär 2004 - 13:59
Betreff: Finanzielle Notlagen
Liebe Maren,
welch ein Trost! Ich danke Dir von ganzem Herzen.
Ich selber bin eigentlich sehr getröstet, weil ich schon so oft das Wirken und Helfen unseres Herrn erfahren durfte (war selbstständig - Buchladen - mußte aufgegeben werden - daher noch Schulden).
Aber wie das so bei Männern ist: mein lieber Mann bricht jedesmal förmlich zusammen, wenn der Kontoausdruck so schreckliche Zahlen aufweist.
Ich denke, für Männer ist es viel schlimmer, Niederlagen hinzunehmen. Sie fühlen sich minderwertig, obwohl mein Mann das jetzt nicht so sagt, aber ich kann es mir gut denken.
Er als Mann, nicht mehr ganz der Allerjüngste, steht mit so viel Schulden da - obwohl er ein einfacher Mann ist und nicht viel zum Leben braucht (er ist mit so wenigen zufrieden.)
Ich würde es ihm so gönnen, daß wir *schwarze* Zahlen schrieben...
Und deshalb freue ich mich über Dein Interesse und Dein Gebet!

Liebe Grüße von Gogi.

PS.: Mein Mann ist ein tiefgläubiger Mensch und traut seinem Herrn alles zu - dennoch ist auch er den Anfechtungen des Feindes ausgesetzt...ganz besonders in letzter Zeit.


Autor:
Erstellt: 16. Mär 2004 - 14:32
Betreff: Finanzielle Notlagen
Liebe Gogi,
schön gleich von Dir zu hören.
Bei uns ist es eher umgekehrt.Für meinen Mann ist es völlig normal dass es auf landwirtschaftlichen Betrieben Schulden berge gibt. Für mich war das am Anfang ganz schlimm, ich war gerade 21 als wir geheiratet hatten und habe von zu Hause aus mit auf den Weg bekommen dass man nur das ausgeben kann was man auf dem Konto hat u.s.w.. Ich ´mußte erst lernen mich auch in diesem Punkt voll auf Gott zu verlassen. Und gerade jetzt wo wir Kinder haben un die roten Zahlen nicht weniger sind spüre wir oft wie Gott für uns sorgt.Manchmal ist das ein Karton Kinderkleidung den Freunde uns schenken, oder ein altes Dreirad, Kinderbücher und und und.Wir haben schon so viel geschenkt bekommen von dem was wir für die Kinder brauchen dass ich mir sicher bin Gott sorgt für uns und für anonym und für Dich. Das ist doch riesig oder ?
Sei lieb gegrüßt Maren

Autor:
Erstellt: 16. Mär 2004 - 16:20
Betreff: Finanzielle Notlagen
Ich zitiere:
Liebe Gogi,
schön gleich von Dir zu hören.
Bei uns ist es eher umgekehrt.Für meinen Mann ist es völlig normal dass es auf landwirtschaftlichen Betrieben Schulden berge gibt. Für mich war das am Anfang ganz schlimm, ich war gerade 21 als wir geheiratet hatten und habe von zu Hause aus mit auf den Weg bekommen dass man nur das ausgeben kann was man auf dem Konto hat u.s.w.. Ich ´mußte erst lernen mich auch in diesem Punkt voll auf Gott zu verlassen. Und gerade jetzt wo wir Kinder haben un die roten Zahlen nicht weniger sind spüre wir oft wie Gott für uns sorgt.Manchmal ist das ein Karton Kinderkleidung den Freunde uns schenken, oder ein altes Dreirad, Kinderbücher und und und.Wir haben schon so viel geschenkt bekommen von dem was wir für die Kinder brauchen dass ich mir sicher bin Gott sorgt für uns und für anonym und für Dich. Das ist doch riesig oder ?
Sei lieb gegrüßt Maren




Autor:
Erstellt: 16. Mär 2004 - 17:10
Betreff: Finanzielle Notlagen
Nee...tut mir leid....das wollte ich niiiiicht. Zu blöd aber auch. Also nochmal.

Liebe Gogi,

ein dicke Umarmung von mir....Du weißt, dass ich Dich verstehe.

Liebe Lene,

ich finde es echt klasse, dass Du Dir über die ärmeren Familien Gedanken machst. Aber Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben. Als vor 2 Jahren rings um uns alles in den Elbefluten versank, fühlte ich mich richtig Elend. Schließlich waren wir nur bewahrt worden, weil Andere Haus und Hof verloren haben. Da schrieb mir die fhf Angela. Freu Dich darüber....alles andere ist Gottes Sache. Ich hoffe, du verstehst wie ich das meine. Leider fehlen mir oft die richtigen Worte.

Aber helfen kannst Du doch. Dazu muß man aber erst ein Stück weit begreifen, was es heißt mit wenig oder zu wenig Geld auszukommen. Es sind nicht nur die Dinge, die einem spontan einfallen. Da fehlt z.Bsp. auch das Geld für einen Familien Schwimmbadbesuch, für Busfahrkarten, für Musikschule, für Kino, für private Schulen, für Vereine, überhaupt für Freizeitgestaltung, für Kindergeburtstage und da meine ich nicht nur die Geschenke, für Geschenke wenn die eigenen Kinder eingeladen sind, für die zusätzlichen Lebensmittel, damit man mal jemanden einladen kann, usw. usw. usw. Da helfen oft einfach Kleinigkeiten, man muß nur mal drüber nachdenken. Und manche Hilfe fordert nicht einmal das eigene Portemonai. Ich denke da an Luises Taschenrechner Geschichte.
Oder die schon erwähnten Kinderklamotten. Schöne Sachen in Liebe weiterzugeben ist echt genial.

Ich finde es auch sehr wichtig, dass wir in der Gemeinde "anständig" mit den finanziell nicht so gut gestellten Familien umgeht. Sie sollen sich zu hause fühlen und nicht als Menschen 2. Klasse. In der Gemeinde hörte ich mal den Satz: Wo der Geist ist, ist das Geld. Sehr verletzend, dumm und falsch. In der Gemeinde meiner Mutter gibt es auch diesen Notgroschen. Das ist eine tolle Idee. Darüber hinaus muß man einfach mal bei Veranstaltungen, Freizeiten u.ä. darüber nachdenken, wie man den "Betroffenen" hilfreich, still und leise Hilfe leisten kann.

Seid gegrüßt

Jutta

Autor:
Erstellt: 16. Mär 2004 - 18:17
Betreff: Finanzielle Notlagen
Auch in unserer Gemeinde gibt es Hilfe bei Not.
So haben wir einer Familie mal mehrere Monatsmieten geben können und ihnen damit den Rausschmiss kurz vor der Geburt des 4.Kindes ersparen können. Der Mann war mit seiner kleinen Firma bankrott. Sie waren keine Christen aber seither sieht man sie ab und an auf christlichen Veranstaltungen.

Auch Schwestern eines evnaglischen Konvents in unserer Nähe haben wir unter die Arme gegriffen, als sie sich von ihrem Mutterhaus getrennt haben und buchstäblich nichts mehr hatten.

Da freue ich mich dann richtig, dass das Geld, das wir in die Gemeinde geben so gut angelegt ist - besser als auf irgendeinem Sparbuch für einen eventuellen Bau im Jahre 2030 oder noch später.....

Ich denke auch, dass nicht alles direkt mit Geld zu tun hat. Wenn z.B. Familien in den Gemeinden näher zusammenrücken, dann werden Kinderkleidung, Spielzeug usw einfach weitergegeben und da spart man echt.
Was wir an einer Stelle gegeben haben kam irgenwie an anderer Stelle immer wieder zurück.
Aber das der Gürtel bei Familien enger wird nehme ich auch mit großer Sorge zur Kenntnis.
Die meisten Familien haben ja auch ohne Arbeitslosigkeit schon gespart.
Natürlich auch die ein-Elternteil Familien....

Liebe Grüße
Silke




Bearbeitet von - silke am 16/03/2004 18:20:47
Autor:
Erstellt: 16. Mär 2004 - 20:07
Betreff: Finanzielle Notlagen
Liebe enasus, das mit euerem Gebetskreis finde ich Klasse. Ich kam auch auf dieses Thema, weil wir gestern abend wieder Stadtgebet hatten (überkonfessionell) und ein Vertreter der Stadt war eingeladen. Er hat auch über so manch finazielle Sorgen der Stadt gesprochen und sich sehr über unser Enagement für die Stadt gefreut.

Liebe Gogi, ja da kann ich auch nur einfach mit dir/euch mitleiden und kenne manches auch von meinen Eltern her. Ich wünsche euch viel Kraft für diesen Weg und einen besonders lieben Gruß an deinen Mann. Was können wir für euch tun?

Die Idee mit dem Sparstrumpf für Notleidende finde ich auch sehr gut. Ist in unserer Gemeinde bisher noch keiner darauf gekommen und ich glaube bei 1500 (eher finanzschwachen) Gemeindegliedern (nominell) wäre es auch mit der Verteilung nicht so einfach. Aber ein guter Hinweis.

Im Freundeskreis und in unserer Gemeinschaft halten wir es auch so, dass wir uns mit verschiedenen Dingen aushelfen aber es ist eben auch für die "Ärmeren" dann nichht so einfach sich etwas schenken zu lassen. Da ist das mit dem Gleichgewicht eine wichtigeSache!

Aber den Gedanken mit dem "Geld und Arbeit teilen" werde ich weiter verfolgen und vor Gott bringen. Ich merke, dass ich mich da auch selber auf neue Ideen bringen lassen und meinen Lebensstil ändern muss. Nicht so leichtsinnig Geld ausgeben sondern eher überlegen wo ich mich einschränken kann oder eben auch abgeben. Sicher nicht krampfhaft und ich will mir und meiner Familie schon auch Gutes gönnen aber eben so als Grundeinstellung. Wißt ihr wie ichs meine?!

Liebe Grüße - Lene



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