Ich finde diesen Trend total bescheuert.
Jim Knopf habe ich als Kind geliebt und auch meinen Kindern vorgelesen. Weder ich, noch meine Kinder sind deswegen Rassisten. Ich habe meinen Kindern noch aus meiner Ausgabe aus den 70ern vorgelesen, da ist LiSi tatsächlich noch die Tochter des Kaisers von China. Das wurde in den neuen Ausgaben ja schon vor Jahren geändert. Meine Söhne sind aber intelligent genug, zu wissen, dass es in China anders zugeht als in diesem Buch. Ich finde, das ist ein Stück Kulturgut, und manche Dinge kann man den Kindern auch einfach erklären.
Mein ältester Sohn hat im Kindergarten mit Begeisterung den Katzentatzentanz gesungen, ich fand das einfach nur süß und wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass durch so ein Lied die Intoleranz gefördert wird.
In der Schule kam vor Jahren das Spiel "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" in Verruf. Darüber hatte ich mir als Kind auch nie Gedanken gemacht, in meiner Vorstellung war der schwarze Mann nicht dunkelhäutig, sondern schwarz gekleidet. Trotzdem würde ich das heute nicht mehr in der Schule spielen, man kann den "schwarzen Mann " ja ganz einfach ersetzen.
Aber bei alten Kinderbüchern lässt sich das natürlich nicht so leicht ändern. Jim Knopf hat für mich immer ganz wichtige Werte vermittelt wie Mit, Freundschaft, Zusammenhalt, aber auch andere zu akzeptieren, nicht nur auf Äußerlichkeiten zu achten (Scheinriese Herr Tur Tur), den anderen eine Chance geben (selbst die Piraten der Wilden 13 werden am Schluss ja "gut"). Da steckt viel Wertvolles drin. Wenn ich mal Enkelkinder habe, würde ich denen das ohne Bedenken auch vorlesen.