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Alle Kategorien > Treffpunkte > Treffpunkt M - Medien > Kinderbücher in der Kritik
Anzahl Nachrichten: 186 - Seiten (19): 1 2 [3] 4 5 6 ... 19
Autor: suppenhuhn
Erstellt: 09. Aug 2020 - 14:18
Betreff: re: re: re: Kinderbücher in der Kritik
esther h. schrieb:
suppenhuhn schrieb:
Wenn sich z.B. eine ältere Frau an der Supermarktkasse über einen Kinderwagen beugt und entzückt ausruft: "Mei! Is des süüüüüß! Ein kleines Negerle!" und dem Kind vielleicht noch in die Haare fasst, so meint sie das bestimmt auch nicht rassistisch, aber das ist trotzdem Rassismus.

Und möglicherweise ist das weniger rassistisch als ein politisch korrektes 'People of Color', das man so betonen kann, dass jeder weiß, was man von diesen Begriffen hält.

Das ist so genannter "positiver Rassismus", Esther. Wenn man scheinbare Vorzüge, die nur POC, Spanier, Russen etc. haben hervorhebt. Trotzdem ist es Rassismus.
Autor: suppenhuhn
Erstellt: 09. Aug 2020 - 14:24
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Gummibärchen, ich habe gerade diesen Artikel als Erklärung für die ambivalenten Meinungen zu "Jim Knopf" gefunden.

https://www.ndr.de/kultur/buch/Michael-Endes-Jim-Knopf-und-die-Rassismusdiskussion,jimknopf122.html
Benutzerbild Autor: Rotkäppchen
Erstellt: 09. Aug 2020 - 14:52
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Das ist eine interessante Außereinandersetzung: Ich bin persönlich wieder in der Frage, was ein klassisches deutsches Kinder- oder Bilderbuch ist, weil es für für die Kinderbetreuung im Verein benötigt wird.

Und kam für mich zu der Überzeugung: Das Verhalten der Katze im Katzentatzentanz ist richtig. Sie schaut, prüft und findet schließlich den für sie passenden Tanzpartner. Das hat jetzt eher Züge von Feminismus als von Rassismus ... *find

Jim Knopf ist klasse (obwohl ich ein ausgewieseneer Nicht-Fan von Michael Ende bin). Man kann "überlebte" Ansichten doch ohne weiteres thematisieren, auch sehr kindgerecht.

In diese Kategorie fällt für mich auch Karl May. Liest man die Bücher heute, strotzt es nur so von Deutschtümelei und "Rassen"klischees. Er war allerdings einer der ersten Schriftsteller in Deutschland überhaupt, der Menschen aus "unzivilisierten" Völkern in der Unterhaltungsliteratur einen ehrehhaften Charakter zuschrieb.

Geht-gar-nicht-mehr befand ich aus den Büchern, die wir immer wieder gespendet bekommen, den Struwwelpeter oder Zehn kleine Negerlein, welche ich beide als Kind (natürlich!) hatte.
Benutzerbild Autor: carola
Erstellt: 09. Aug 2020 - 15:56
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Das stimmt Rotkäppchen.
An den Struwwelpeter dachte ich sofort. Der geht wirklich nicht mehr. Meine Kinder bekamen das Buch immer mal wieder von meiner Schwiegermutter vorgelesen, da sträubten sich mir auch die Haare. Das Buch befindet sich aber trotzdem noch in unseren Bücherregalen (ist ja doch ein Klassiker). 10 kleine Negerlein ist natürlich auch nicht mehr gut, das gibt es ja aber inzwischen in unzähligen Varianten.
Karl May habe ich geliebt - und vorallem die Winnetou-Bücher. Mein Studentensohn sammelt die heute mit Leidenschaft. Und er ist - wie schon geschrieben - ein absoluter Rassismus-Gegner.
Meine Schwiegermutter sang den Kindern auch immer das Lied "Maikäfer flieg" vor. Fürchterlich! Aber das hat sie nie verstanden, warum das ein Tabu ist.
Autor: Irmi1
Erstellt: 09. Aug 2020 - 18:04
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Ein total interessantes Thema. Danke Teresa!

Ich habe Jim Knopf und den Räuber Hotzenplotz geliebt und liebe diese Bücher heute auch noch. Ich werde sie meinen Enkelkindern vorlesen wenn das Alter dafür da ist . Und Pippi Langstrumpf natürlich auch.

Das Spiel Wer hat Angst vorm schwarzen Mann das haben wir auch gespielt aber niemals habe ich einen Schwarzen damit in Verbindung gebracht das habe ich hier erst gelesen. Für mich war das ein "böser" Mann mit dunkler Kleidung so in der Arzt wie Zorro gekleidet ist.

Das Buch Struwelpeter das fand ich ganz schrecklich und ich habe vor den Geschichten Angst gehabt.
Ich habe es im Laufe des Lebens immer mal wieder auf dem Trödelmarkt gesehen eigentlich gehört dieses Buch verboten.
Und Max und Moritz war ja nun auch nicht prickelnd das finde ich könnte auch getrost verschwinden.

Mir fiel jetzt durch dieses Thema hier ein ich habe als Kind eine Ne...Puppe also eine schwarze Puppe geschenkt bekommen. Die mochte ich übehaupt nicht sie gefiel mir nicht weil sie so dunkel war. Ich habe nie mit ihr gespielt und sie saß immer irgendwo ganz hinten im Regal oder unten in einer Kiste ich wollte sie nicht sehen.
Meine Mutter hat sie dann irgendwann verschenkt und ich habe das gar nicht bedauert. Jetzt mal ehrlich war das Rassismus eines 4-5 jährigen Kindes?? Das frage ich mich jetzt ernsthaft.
Benutzerbild Autor: Quicke
Erstellt: 09. Aug 2020 - 18:32
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Hallo Irmi,
ich dagegen wollte immer so eine dunkelhäutige Puppe. Eine entfernte ältere Verwandte hatte eine, den Sarotti-Mohr, ganz toll gekleidet, genau wie das Bild auf der Schokolade. Bei meinen Besuchen hab ich diese Puppe geliebt, aber nie bekommen.
Liebe Grüße
Quicke
Benutzerbild Autor: gummibärchen
Erstellt: 09. Aug 2020 - 19:19
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Den Struwwelpeter würde ich niemals kleinen Kindern vorlesen (ich hatte als Kind furchtbare Angst vor dem Schneider mit der großen Scher', weil ich viel am Daumen gelutscht habe). Aber älteren Kindern kann man es durchaus zumuten, finde ich, weil es doch auch eine Art historische Quelle über Kindererziehung früher darstellt. Auch das ist Literaturgeschichte, die man ja auch kritisch lesen kann.
Kennt ihr "Nesthäkchen im Krieg"? Else Ury hat dieses Buch kurz nach dem 1. Weltkrieg verfasst, es wurde dann aber aus der Nesthäkchen-Reihe herausgenommen, weil es zu nationalistisch erschien (Else Ury starb übrigens im Konzentrationslager, weil sie Jüdin war). Ich habe als Kind die Nedthäkchen-Reihe sehr geliebt. Den Band über den Krieg habe ich aber erst vor ein paar Jahren gelesen. Der ist auch wirklich nichts für Kinder, aber auch ein historisches Zeugnis.
Autor: suppenhuhn
Erstellt: 09. Aug 2020 - 19:25
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Ich bekam als Kind sowohl den "Struwwelpeter" als auch den "Anti-Struwwelpeter" von meinen Eltern. Das finde ich heute noch gut!
Autor: Kirchenmaus
Erstellt: 09. Aug 2020 - 19:33
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Im Struwwelpeter ist aber auch die Geschichte vom "Schwarzen Mohren"
Die Sprechweise dort geht auch gar nicht. Das kann ich nicht gut finden.
Wie das ganze Buch überhaupt ich finde es schrecklich.



Autor: suppenhuhn
Erstellt: 09. Aug 2020 - 19:40
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Da hast du Recht, aber in Verbindung mit dem "Anti-Struwwelpeter" bekommen all diese Geschichten plötzlich eine ganz andere Bedeutung.
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