Relativieren ist auch eine Art, das Problem nicht ernst zu nehmen.

Und manche nehmen für sich Rassismus "in Anspruch" und merken nicht, dass sie sich Deutschen/Weißen gegenüber rassistisch verhalten.
In einem Prozess bekamen wir Teilschuld, weil der Richter sich nicht ausländerfeindlich darstellen wollte. Es gab rechtlich keinerlei Handhabe
Es nimmt tatsächlich die Unbefangenheit, weil zwanghaft gesucht wird und wenn man sucht findet man immer.

Mein Studentensohn, der sich in einigen Seminaren viel mit Rassismus beschäftigt hat, hat mir das Buch: "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten" empfohlen. Die Autorin weiß ich aber im Moment leider nicht. Ich werde mir kaufen und dann mal berichten. Das gibt es auch als Hörbuch. Er hat es gehört.
Wir haben die letzten beiden Tage viel diskutiert und er ist absolut der Meinung, dass man die Kinderbücher lesen kann, aber sie entsprechend erklären und es für sich und für die Kinder aufarbeiten sollte.
Manche Bücher gehen natürlich gar nicht mehr, aber da waren wir uns hier ja auch einig.

Das ist dann wohl auch 'positiver Rassismus'.

Genau.

Manchmal passt's halt einfach menschlich nicht - aber das kann man auch nicht immer sagen.

Mein mittlerer Sohn ist Landschaftsgärtner. Sein Betrieb hatte vor ein paar Jahren (noch nicht so lange her) einen dunkelhäutigen Azubi. Das ging leider auch nicht gut. Bei jeder Anweisung fühlte er sich gekränkt, die Straße oder den Hof fegen empfand er als reine Schikane, nur weil er schwarz wäre müsse er diese Arbeiten verrichten. Nein, weil er Azubi sei, wurde ihm mehrfach erklärt von meinem Sohn (Kappo), den Kollegen und dem Chef. Das sah er immer anders, letztendlich wurde er entlassen, weil es nicht tragbar war. Das war natürlich seiner Meinung nach auch ungerecht und rassistisch.
So kann es natürlich auch sein und wahrscheinlich ist es kein Einzelfall.
Trotzdem müssen wir natürlich achtsam mit unseren Mitmenschen, egal welcher Hautfarbe und Herkunft achtsam und unvoreingenommen sein.