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Alle Kategorien > Treffpunkte > Treffpunkt M - Medien > Kinderbücher in der Kritik
Anzahl Nachrichten: 186 - Seiten (19): [1] 2 3 4 ... 19
Autor: Teresa
Erstellt: 09. Aug 2020 - 10:13
Betreff: Kinderbücher in der Kritik
Ein Artikel der mich ratlos und kopfschüttelnd zurück lässt:

https://www.zeit.de/hamburg/2020-07/rassismus-fruehbildung-kita-vorschule-paedagogik-christiane-kassama

Was denkt ihr darüber?

Benutzerbild Autor: gummibärchen
Erstellt: 09. Aug 2020 - 10:44
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Ich finde diesen Trend total bescheuert.
Jim Knopf habe ich als Kind geliebt und auch meinen Kindern vorgelesen. Weder ich, noch meine Kinder sind deswegen Rassisten. Ich habe meinen Kindern noch aus meiner Ausgabe aus den 70ern vorgelesen, da ist LiSi tatsächlich noch die Tochter des Kaisers von China. Das wurde in den neuen Ausgaben ja schon vor Jahren geändert. Meine Söhne sind aber intelligent genug, zu wissen, dass es in China anders zugeht als in diesem Buch. Ich finde, das ist ein Stück Kulturgut, und manche Dinge kann man den Kindern auch einfach erklären.
Mein ältester Sohn hat im Kindergarten mit Begeisterung den Katzentatzentanz gesungen, ich fand das einfach nur süß und wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass durch so ein Lied die Intoleranz gefördert wird.

In der Schule kam vor Jahren das Spiel "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" in Verruf. Darüber hatte ich mir als Kind auch nie Gedanken gemacht, in meiner Vorstellung war der schwarze Mann nicht dunkelhäutig, sondern schwarz gekleidet. Trotzdem würde ich das heute nicht mehr in der Schule spielen, man kann den "schwarzen Mann " ja ganz einfach ersetzen.
Aber bei alten Kinderbüchern lässt sich das natürlich nicht so leicht ändern. Jim Knopf hat für mich immer ganz wichtige Werte vermittelt wie Mit, Freundschaft, Zusammenhalt, aber auch andere zu akzeptieren, nicht nur auf Äußerlichkeiten zu achten (Scheinriese Herr Tur Tur), den anderen eine Chance geben (selbst die Piraten der Wilden 13 werden am Schluss ja "gut"). Da steckt viel Wertvolles drin. Wenn ich mal Enkelkinder habe, würde ich denen das ohne Bedenken auch vorlesen.
Autor: Nadann
Erstellt: 09. Aug 2020 - 10:55
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Den Katzentanz hätte ich jetzt auch nicht in die Kategorie eingestuft.
Benutzerbild Autor: suse52
Erstellt: 09. Aug 2020 - 11:01
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik

Auch ich habe Jim Knopf und LiSi usw. geliebt. Gern habe ich sie auch meinen Kindern vorgelesen. Bin ich rassistisch geworden, sind meine Kinder dadurch zu Rassisten geworden?
Wir haben eine entzückende chinesische Schwiegertochter, drei chinesisch-deutsche Enkelkinder mit eindeutig auch asiatischem Aussehen, dazu kommen zwei Eskimo-Adoptiv-Enkelkinder und zwei Eskimo-Pflegekinder-Enkel in Alaska.
Rassismus entsteht meiner Meinung nach ganz woanders, jedenfalls nicht beim Lesen bzw. Vorgelesenbekommen von Kinderbüchern.
Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 09. Aug 2020 - 11:07
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Ach du liebe Zeit.
Bei Pippi Langstrumpf hab ich schon drauf gewartet, dass die als nicht ganz korrekt eingestuft wird.
Und beim Katzentatzentanz war mein bisheriges Fazit, dass jedes Töpfchen sein Deckelchen findet.
Am besten, das Liedgut beschränkt sich auf LaLaLa.
Autor: Teresa
Erstellt: 09. Aug 2020 - 11:30
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Das dürfen wir nicht zulassen, dass es sich darauf beschränkt!
Da ist jemand gewaltig von der anderen Seite vom Pferd gefallen....
Ich hoffe, dass sich dieser Trend nicht fortsetzt.

Wir sind ja bekennende Europaparkgänger ,da gibt es eine relativ neue Attraktion zum Thema Jim Knopf:

https://www.youtube.com/watch?v=e8zMsFdDCsQ

So liebevoll gemacht!Zwar vor allem für Kinder aber wir fahren die auch jedesmal, auch wenn wir kein Kind dabei haben.

Ich hoffe , die müssen das jetzt nicht abbauen wegen Rassismusvorwürfen...
Autor: Rahela
Erstellt: 09. Aug 2020 - 12:35
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Es geht nicht darum ob Ihr die betreffenden Texte als rassistisch empfindet, es geht um das Empfinden der betroffenden POC.
Wenn diese diese Textstellen als rassistisch empfinden dann sollten wir auf ihre Gefühle Rücksicht nehmen.
Bei der Einschulung meiner Söhne war immer ein schon älterer Schornsteinfeger, der eine Geschichte von den schwarzen N..kind erzählte. Wie genau diese Geschichte ging weiß ich nicht mehr, ich kann mich nur an die Tränen einer schwarzen Schülerin erinnern, die völlig aufgelöst war.
Es geht um die Gefühle der betroffenden Menschen, nicht um unsere.
Autor: Rahela
Erstellt: 09. Aug 2020 - 12:51
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Wie sähe Eure Reaktion aus wenn es keine rassistische Stereotypen wären sondern antisemitisch?
Ich habe früher als Begleitperson bei Schulbusfahrten für geistig behinderte Kinder und Jugendliche gearbeitet, mein Kollege, der Fahrer des Kleinbusses und er liebte es seine alten Kinderlieder im Bus laut zu singen. Sie waren durchgehend antisemitsch und verherrlichsten den Krieg.
Auf meine Einwände meinte er in der Regel nur das wären doch nur Kinderlieder und nicht schlimm.
Benutzerbild Autor: Sydänmaa
Erstellt: 09. Aug 2020 - 13:01
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Ich wurde bereits vor Jahren mit diesem Thema konfrontiert, als meine Nichte im Studium eine Arbeit über konforme und nicht konforme Kinderbücher schrieb.
Michel aus Lönneberga gehörte zu den damals bereits "in Acht" genommenen Kinderbüchern.
"Was soll denn ein Kind für ein Vaterbild bekommen bei so einem Vater!" etc.
Ich finde, diese Rassismusdebatte ist dermaßen ausgeufert, dass man eigentlich alles aus früheren Zeiten wegfegen müsste.
Kein Denkmal würde mehr stehen bleiben, denn die Menschen dahinter haben alle irgendeinen Fehler oder ein Fehlverhalten aufzuweisen.
Alles weg, eine saubere, geschichtlose Gegenwartslandschaft, die wir Heutigen als gewissenhafte, fehlerlose Saubergesellschaft bevölkern...???
Wir dürften dann eigentlich als Großeltern auch nicht erzählen, "wie es früher war", weil die damaligen gesellschaftlichen Parameter ja gar nicht mehr akzeptabel zu sein scheinen.

...à propos Denkmal: Ein Denkmal kann und sollte zu einem Denk-mal! werden. Nennt sich auch "Lernen aus der Vergangenheit".
Autor: Teresa
Erstellt: 09. Aug 2020 - 13:08
Betreff: re: Kinderbücher in der Kritik
Naja, den Denkmälern gings ja erst kürzlich auch an den Kragen....

Was eigentlich bedeutet POC?

Da wird immer die Vielfalt und Toleranz beschworen, aber scheinbar gehts da immer nur in die eine Richtung.
Warum sollte es nicht auch um unsere Gefühle gehen, die wir diese Kinderbücher lieben? Zählt das nicht?
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