Hallo Ihr Lieben,
wir wollen uns mal schnell als Quark- und Leinöl-Esser outen !!!
Dass ich dieses Thema erst jetzt gefunden habe *schade,schade*.
In der Lausitz, wo wir wohnen (mein GöGa hängt neben mir vorm PC), ist dies ein Nationalgericht. Wir lieben es !!!!

Als wir noch in Niedersachsen gewohnt haben, war es wirklich schwierig, frisches Leinöl einzukaufen. Ich kann mich noch an das entsetzte Gesicht der Verkäuferin vom "extra" erinnern, als ich nach Leinöl fragte. So ungefähr, wie Mannoman beim Schreiben seines Postings .

Aber selbst unsere Kinder essen inzwischen Quark mit Leinöl. Normalerweise ißt man dazu frische Pellkartoffeln, aber mein GöGa mag Salzkartoffeln lieber, und so habe ich mich eben darauf eingestellt. Was tut frau nicht alles aus Liebe.



Nur noch zur Erklärung: Leinölfirnis ist ein Holzschutzmittel und hat mit dem Öl aus gepreßtem Leinsamen NICHTS zu tun. (Anmerkung meines Mannes).

Schöne Grüße aus der "Perle der Lausitz"
susiwu

Liebe Susiwu,

ich habe mich auch aufgeschlaut über die verschiedenen Öle und Fette - das ist ein recht interessantes Gebiet!

Leinölfirnis hat schon was mit Leinöl zu tun, denn dieser traditionelle Holzanstrich wird sehr wohl aus Leinöl hergestellt. Aber natürlich nicht aus dem besten kaltgepreßten Leinöl für Lebensmittelzwecke, sondern aus dem Ölkuchen, der bei der Heißpressung des Öls übrigbleibt.

Dieser Ölkuchen wird mit Lösemitteln versetzt, meistens ist das Terpentin, erhitzt und dann noch mal gepreßt. Und zwar solange, bis nichts an Öl mehr drin ist. Dieses Öl hat dann einen recht hohen Anteil an Wasser und anderen Beimengungen von den Schalen, weshalb es für den Verzehr nicht mehr geeignet ist. Natürlich auch wegen des Lösemittels. Die Wasserbeimengungen werden durch Erhitzen des Öls auf etwa 120 Grad entfernt, das nennt man "das Öl blasen", die festen Beimengungen werden herausgefiltert, und das ganze wird mit einem Zusatz von Sikkativ versehen, damit der Leinölfirnis schneller trocknet. Zum Streichen wird der Firnis mit etwa 30% richtigem Terpentin (das ist Kiefernöl aus trockener Destillation) versetzt

Das ganze riecht ziemlich ranzig, bis es trocken ist, eben wie ranzigen Leinöl. Andrereseits ist es ein Holzschutz aus weitgehend natürlichen Substanzen.

Mannomann

Liebe susiwu,

aber wie servierst du denn nun den Quark?
Pur, so wie er aus dem Kühlregal kommt, oder doch mit ein bisschen Geschmack? Kräutern?

Natürlich wird das Angebot im Lebensmittelbereich auch hier in Niedersachsen breiter, aber Leinöl hole ich im Bioladen, weil im Supermarkt schon Rapsöl eine sensationelle Neuheit ist, nahmen doch bisher alle das gebleichte und geschmacksneutrale Salatöl, das ausser rutschig machen keinen Effekt hat.

@ Hadsel: Seit wir ein paar Jahre in Sachsen gelebt haben, sind auch wir Bautzener-Senf-Esser. Der ist noch besser als Löwensenf. Einfach lecker. Ende der 90-er Jahre haben wir den Bautzener Senf noch "importieren" müssen, inzwischen gibt es ihn bei "minimal".

Jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf....ääääh Öl dazugeben.
Wir essen Pellkartoffeln mit lecker angemachtem Kräuterquark (Magerquark mit allem was Küche und Kräuterblumenkasten hergibt). Das Leinöl wird von jedem individuell dazugetan. Wahlweise nur auf den Quark oder die Kartoffeln oder auf beides. Aber ob das nun die allgemeingültige, im Spreewald übliche Essweise ist, oder nur unsere berliner......keine Ahnung!!!
Guten Appetit und schöne Grüße
Birgit

Bei uns gibt’s den Leinölquark aufs Brot, das mag mein Mann und er rührt das Ganze auch selbst an. Er nimmt einen Becher Magerquark, ca. 50 ml kaltgepresstes Leinöl, mindestens 1 Zwiebel, Pfeffer und Salz.

Hallo Ihr Quarkesser,

@ mannomann: danke für die Aufklärung! Wenn wir dich nicht hätten, würden wir fHf manchmal ganz schön alt aussehen

@ margret:
Also ich kaufe meistens Magerquark, in den ich dann einen Becher saure Sahne einrühre. Dann schmeckt er echt lecker. Magerquark deshalb, weil der die meisten gesunden Inhaltsstoffe noch enthält, im Gegensatz zu 40%igem Sahnequark. (vielleicht kann mannomann uns mal aufkären darüber, welche das sind? )
Den Quark würze ich mit Salz, Pfeffer, Knoblauchpulver, gebe etwas Milch hinzu, damit er sämiger wird. Dann kommen frische (oder getrocknete) Kräuter rein, natürlich klein gehackt und zum Schluß das frische Leinöl. Gibts bei uns im Gemüseladen zu kaufen frisch aus der Mühle. Mein GöGa macht sich immer noch mehr Leinöl über die Kartoffeln, was mir aber zu bitter schmeckt.

Dieses Lausitzer Nationalgericht ist halt echt Geschmackssache. Gesund ist es auf jeden Fall. Es mag für einige ein arme Leute essen sein, aus der Nachkriegs- oder sogar Kriegszeit, genau weiß ich es nicht. Ich hatte mal ein Buch verschenkt, in dem Lausitzer Nationalgerichte aufgeführt waren. Leider habe ich es nicht für mich gekauft, sonst würde ich für dich glatt nachschauen .

Liebe Grüße aus der "Perle der Lausitz"
susiwu