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Anzahl Nachrichten: 34 - Seiten (4): [1] 2 3 4
Autor:
Erstellt: 29. Apr 2003 - 09:56
Betreff: Leiden aushalten
Liebe fhf,

ich stehe grad in der leider völlig praktischen Übung "Leiden auszuhalten". Viele von Euch soweit ich das zahlreichen Beiträgen schon entnommen haben, haben ja viel Erfahrung schon damit gesammelt.

Vom Kopf her ist es klar, "dass denen die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken", aber bewähren muss es sich dann wenn man drinsteckt. Und das gelingt mir nicht immer... Gerade versuche ich wieder krampfhaft daran festzuhalten.

Mein Dauerproblem Bandscheiben/Gleitwirbel in der Lendenwirbelsäule begleitet mich jetzt seit einer Woche äusserst schmerzhaft. Ich bin eigentlich nur dann schmerzfrei wenn ich liege, habe leichten Druckschmerz wenn ich laufe/stehe, aber bei jeder Bewegung oder gar Beuge schießen die Schmerzen unkontrolliert hin und her. Sitzen ist am Schlimmsten, das ist ein Gefühl wie "aufgestaucht, Nerven eingeklemmt" Wenn ich das Kinn auf die Brust ziehe, schmerzt es im LWS-Bereich. Ich nehme seit Freitag Schmerzmittel und Entzündungsmittel, die meinem Kreislauf nicht so toll bekommen und leidlich wirken. Neue Röntgenbilder haben einen schlechten Befund gebracht. Nun will der Arzt einfach anstreben, dass ich schmerzfrei werde, notfalls nächste Woche dann mit Infusionen, damit ich in meiner Kur (Reha-Klinik ab 12.Mai) ordentlich therapiert werden kann.

Tja, und das ist nun mein Kampf. Eigentlich ist grad jetzt noch so viel zu tun und zu organisieren, aber ich kann so wenig tun und bin sooo viel langsamer (und wer mich kennt weiss, dass ich sonst immer im Laufschritt unterwegs bin und ein sehr ungeduldiger Mensch bin... ;-(...) In den letzten Tagen habe ich soviel gebetet und es tut sich momentan so wenig. Ich merke, dass ich mürbe werde, aber ich will nicht anfangen zu zweifeln, aber ich habe auch Angst, dass es jeden Moment vorbei sein kann und ich fange doch an zu hadern. Ich fühle mich da momentan geistlich sehr schwach.

Kennt Ihr das Gefühl????

Ein Stück weit ist es auch eine Anfechtung denke ich, denn gerade am Sonntag hatte ich den Eindruck, dass Gott will dass ich dennoch in die Gemeinde gehe weil we mich segnen will und der Schmerz war so stark. Ich habe wirklich zu Gott geschrien, dass er mir hilft und bin einfach davon ausgegangen, dass der Teufel mich abhalten will. Ich bin unter Schmerzen hingefahren, aber wie durch ein Wunder konnte ich dann dort besser sitzen als erwartet und es war gut. Doch hernach zu Hause waren die Schmerzen gleich wieder da. Ich habe momentan den Eindruck, dass Gott "um jede schmerzerträgliche Stunde gebeten werden möchte". Ein Dauerkampf. Und ich habe Angst dass ich schlapp mache.

Wie geht ihr damit um?

Liebe Grüße , rrftbd

Autor:
Erstellt: 29. Apr 2003 - 10:12
Betreff: Leiden aushalten
Mir hat in dieser Situation (hatte schon zweimal eine äußerst schmerzhäfte Nierenentzündung, das eine Mal 14 Tage lang mit hohem Fieber und wahnsinnigen Schmerzen) immer geholfen, dass andere für mich gebetet haben, wenn ich es selber nicht mehr konnte.
Habe bewußt die Ältesten der Gemeinde kommen lassen, die gebetet und mich beim zweiten mal sogar gesalbt haben. Da war es dann nach einer Woche wirklich ausgestanden. Also, ich bete schon mal für dich, okay? Ansonsten habe ich mich, wenn ich alleine war wirklich manchmal gehen lassen, geweint, geschrien, Gott angeklagt. Und ich wußte, er hört und versteht das alles, denn er ist ganz nah bei mir, auch wenn ich es nicht fühle. Das hab ich mir einfach solange theoretisch gasagt, bis es irgendwann ins Herz gerutscht war. Dann hatte ich zumindest inneren Frieden, manchmal sogar weniger Schmerzen, manchmal auch nicht.
Alles Gute vom Herrn für dich. Ulrike
Autor:
Erstellt: 29. Apr 2003 - 10:17
Betreff: Leiden aushalten
Liebe Ricarda,
von Herzen: gute Besserung und Schmerzfreiheit!!!
Haben dieser Tage eine Mail erhalten, die sich auf den von Dir zitierten Bibelvers bezieht:
In der Informationsschrift der DIM (Deutsche Inland-Mission) las ich vor kurzem einen sehr guten Artikel über Römer 8,28. Die Gedanken von Bruder Wolfgang Klöckner halte ich für so wertvoll, dass ich ihn euch einfach schreiben muss.

"Wir wissen, dass bei denen, die Gott lieben, alles zum Guten führt" - Römer 8,28

>"Ich liebe diesen Vers, aber ich kann ihn bald nicht mehr hören!" klagte einmal eine Bekannte, deren Tagesablauf davon bestimmt war ihr todkrankes Kind zu pflegen. Tatsächlich ist dieses Wort des Paulus für viele Christen ein Lieblingsvers, doch andererseits scheint er mir auch einer der am meisten missbrauchten Verse der Bibel zu sein. Missbraucht nämlich als billiges, unsensibles Trostpflaster für alle Schwierigkeiten und Nöte im Leben als Christ. Doch möchte Paulus wirklich sagen: "Keine Angst, es wird alles wieder gut?" Was ist das Gute (oder sogar das "Beste", wie Luther übersetzt), von dem hier die Rede ist? Liest man den Römerbrief weiter, dann wird es deutlich: "Dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein" (Vers 29) - das ist das Gute, zu dem Gott uns führen will; ja, es ist das Beste, was uns passieren kann! Hierein erreicht der Plan Gottes mit unserem Leben seinen Höhepunkt und jedes Detail unseres Lebens fügt sich hier ein; Schönes wie Schweres. Dieser Blick auf das Ziel, zu dem unser Gott und Vater uns berufen hat und bringen wird, lässt auch die weniger angenehmen Momente unseres Alltags in einem neuen Licht aufleuchten. Und noch eine Frage: "... die ihn lieben" - Ist das eine Bedingung, die zu erfüllen ist? Uns was ist, wenn wir diese Liebe zu unserem Gott und Herrn nicht oder nicht mehr empfinden? Gerade dann ist es wichtig, den ganzen Vers zu lesen: "... die nach Vorsatz berufen sind." Hier ist Gott selber der Handelnde; er hat uns berufen. Und so, wie er den Anfang gemacht hat, wird er uns auch zum Ziel bringen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, haben wir hier keinen billigen Trost, sondern eine kostbare, tragfähige Verheißung unseres Herrn!
Alles Liebe und gaaaaaaaanz viel Zuversicht wünscht Dir

Shopperlady
Autor:
Erstellt: 29. Apr 2003 - 11:23
Betreff: Leiden aushalten
Liebe Ulrike, danke und liebe Shopperlady, danke für die MÜhe alles abzuschreiben. Danke.

Autor:
Erstellt: 29. Apr 2003 - 11:53
Betreff: Leiden aushalten
Oh, ich kenne das auch: dieses Ohnmachtsgefühl, dieses Hin- und Herschwanken zwischen Glauben, Vertrauen und Resonieren.

Ich habe oft Nervenschmerzen in der rechten Schulter, die sich dann in den rechten Gesichtsbereich ziehen und wahnsinnig machen können und dann habe ich noch...
Ach so einiges.

Wie oft habe ich auch geschrien, gebeten und geweint.
Ich kann an dieser Stelle dem oben gesagten beipflichten, daß mir sehr gut getan hat, wenn ich wußte, da betet jemand für mich.
Das ist wie eine Wolke, auf der man gebettet ist.

Als es mir so übel ging, daß ich das Bett eine weile hüten mußte, kamen mir verschiedene schriftliche Sachen in die Hände (Zeitschriften, Artikel, Bücher, sowieso die Bibel).

Ich hatte dann so oft das Gefühl, daß mir Gott daraus redete, ich bekam eine Ahnung davon, wie ER's mit mir meinte.

Da muß ich mal eine kleine Begebenheit erzählen. Ganz eigenartig.
Meine Tochter schaute sich einen Kindefilm an.
Ich stand im Zimmer und haderte mit mir und der Welt (Gott?) und sagte so zum fensterblickend, bitte Gott, laß mich nicht hängen.
In dem Moment wurde im Fernsehen von einem Kind der Satz gesagt: ich las dich nicht hängen!
Ja, da kann nun jeder denken was er will. Für mich war es eine Antwort Gottes und half mir in dem Moment so viel.

Fazit: Gott ist so m i t uns. Seine Stimme ist leise. Und der Teufel trompetet oft ziemlich laut. Und will uns sicher gute Gedanken vermiesen.
Eine Hilfe ist mir da, mich wirklich auf die Worte und Sätze in den Evangelien zu stellen. Gott wirklich beim Wort nehmen: Du hast gesagt...usw.
Mir begegnet dann Gott auf eine Art und Weise, die ich so nicht erwartet hätte.
Auch ein Lieblingsspruch (aber von mir): Gottes Gedanken sind nicht meine Gedanken (frei rezitiert).

Liebe Besserungsgrüße und viele Beterinen (auch ich bete mit) für Dich, liebe Ricarda, von Gogi.

Benutzerbild Autor: shirin
Erstellt: 29. Apr 2003 - 13:13
Betreff: Leiden aushalten
Ich bin so froh für dieses Thema und alles was bisher dazu gesagt wurde!
Als wenn Gott auf meine Fragen antwortet, die ich IHM gar nicht mehr stelle, weil ich so enttäuscht bin über manches was in meinem Leben passiert, bzw. auch nicht passiert!
Und nun sehe ich wieder mal hier in den Foren, ich bin nicht alleine mit meinen Fragen und Klagen und "dem nicht verstehen können",...
Das tut einfach gut!!!
Es ist so klasse, auf diesem Wege in die Leben anderer Christen reinschauen zu können!

Liebe Grüße, shirin

Benutzerbild Autor: note
Erstellt: 29. Apr 2003 - 14:18
Betreff: Leiden aushalten
Hallo - das Thema passt ja zu meiner Ankunft bei der fHf... das Thema beschäftigte mich jetzt auch oft, als ich Lydia so leiden sah im Krankenhaus und nichts tun konnte als beten. Ich dachte manchmal, die ganzen Gebete landen bei Gott und er teilt den Segen auf alle Kinder in der Klinik auf, nur nicht auf meines... es war manchmal zum Verzweifeln... aber ich merke, dass man Geduld haben muss und manchmal erst vielleicht nach laaanger Zeit das Gute sieht. Liebe ricarda wünsche Dir auch alles Gute für Deinen Rücken und Danke für alle lieben Grüße!Bin nun vier Wochen mit Lydia im Gips zu Hause - schon besser als 6 Wochen Krankenhaus am Stück! Lydia knängelt - also will ich mal zu ihr gehen... Bis bals, Susan

Der Humor ist der Mitbruder
des Glaubens
Autor:
Erstellt: 29. Apr 2003 - 14:37
Betreff: Leiden aushalten
Liebe Ricarda,
nun bin ich derzeit keine so akute Schmerzpatientin wie du.
Aber betrachte ich mein Leben, so kann ich mich seit meiner Pubertät kaum an einen Tag ohne Schmerzen erinnern. Eine schiefe Wirbelsäule, unterschiedlich lange Beine, eine Hftdysplasie, mehrere OPs die ihre Spuren hinterlassen haben und mich wetterfühlig machen.
Und doch hat mich der Umgang mit diesen Schmerzen zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Mir ist kein Leben im Laufschritt möglich-eher ein ruhigeres mit dosiertem Sport und viel Lesen, Beten Nachdenken.
Heute kann auch ein Tag mit Schmerzen ein schöner Tag sein, weil Gott mir begegnet im Alltag.
Es gibt Tage, da ist der Schmerz zu stark, dann muss ich mich extrem schonen. Aber mit einer gewissen Dosis Schmez kann ich mittlerweilse sehr gut umgehen. Es gehört zu meinem Leben dazu.
Das wünsche ich dir-nicht dem Leben im Laufschritt nachtrauern, sondern die Chance im "Jetzt" sehen zu lernen.
Das heißt vielleicht auch, einen ungemachten Haushalt zu ertragen, dafür aber in der Sonne zu liegen und Gott im Gespräch zu suchen. Oder es heißt, ich habe Zeit und ein offenes Ohr für die Nöte anderer, weil ich zu praktischen Arbeiten derzeit nicht fähig bin.

Unsere Gemeinde, der wir angehören, wurde durch solch einen arbeitsunfähigen Mann, der eigentlich keine so große Lebenerwartung mehr hatte, in den 60iger Jahren mitgegründet-und was für ein Segen waren seine offenen Ohren - bis zu seinem Tod kam er noch im Rollstuhl in die Gemeinde....

Herzlichst

Silke

Autor:
Erstellt: 29. Apr 2003 - 16:50
Betreff: Leiden aushalten
Liebe Susan, wie schön von dir zu hören.
Weiterhin viel Kraft für die Pflege deiner kleinen Maus!

Liebe Silke, tja, das ist es ... einen ungemachten Haushalt mal ertragen... Zeit haben, statt im Laufschritt unterwegs sein... warum nur fällt mir das so schwer? Und ich bewundere die Frauen, die das können! Ich meine, die in gesunden Tagen einfach "Leben genießen können" trotzdem die Arbeit wartet, das fällt mir so schwer. Geschweige jetzt und gleichzeitig wünscht man sich dauernd man könne es lernen. Es ist so verzwickt manchmal! Und da steh ich mir selber oft im Weg! Lb.Gr. rrftbd

Autor:
Erstellt: 29. Apr 2003 - 17:49
Betreff: Leiden aushalten
"Denn ich bin gewiß, dass weder Tod noch Leben mich von IHM scheiden kann; ja, dass nichts und niemand je mich kann scheiden vom dem HERRN." Dieser Römer-Vers ist in den letzten Monaten zu einem meiner Lieblingsverse geworden und dass, obwohl sich bestimmte Dinge (noch?) nicht verändert haben.
Ich weiß, dass GOTT in jeder Situation meines Lebens - egal, was auch passiert - bei mir ist, dass ER es letztlich ist, der mich - und uns alle, auch Dich, liebe Ricarda - durchträgt (siehe "Spuren im Sand").
Seit nunmehr 5 Jahren ist unser Jüngster krank, immer wieder gibt es schlimme Tiefs, in denen man so wenig Hoffnungsschimmer sehen kann, und doch wissen wir - und ich muß sagen, dass es das ist, was mich durchhalten und auch wieder Freude empfinden läßt - dass GOTT nichts entglitten ist. Nein, er möchte wirklich, dass wir in SEIN Bild hineinwachsen, und dazu gehören eben auch Wüstenzeiten des Lebens.
Wobei ich Dir jetzt nicht wünschen möchte, dass Du soviel leiden mußt! Ich wünsche sehr, dass Du Linderung erfährst und dass Du Dich durch Gebete getragen wissen kannst!
Vieles, was im Leben passiert, verstehen wir nicht. Wir sind ja nicht GOTT - ER allein ist derjenige, der den vollen Durchblick hat. Oft genug wünschen wir uns, dass alles ganz schnell wieder gut wird.
Ich für mich glaube, dass Gott möchte, dass ich Dinge lerne und dass zum Lernen eben auch harte Zeiten gehören, in denen ich mich wirklich "nur" ganz auf IHN und auf SEINE Kraft verlassen kann, weil ich keinen Ausweg mehr weiß. Diese Erfahrung hat mir ein ganz besonderes Vertrauen in Gottes Liebe und seine Nähe geschenkt. Denn ich habe erlebt, dass ER mich durchgetragen hat und darüber bin ich so unendlich froh und dankbar!
Auch wenn die letzten Jahre oftmals Grenzerfahrungen waren, bin ich doch dankbar für alles, was wir da an Gottes Güte und Nähe erleben konnten.
".... denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig."
Gute Besserung und Gottes spürbare Nähe!
Brucie

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