Bei uns gab es immer so Blaupapier, damit haben meine Mitschülerinnen für mich mitgeschrieben, wenn ich 6 Wochen zur Kur war.

Diese vervielfältigten Zettel in der Grundschule hatten immer einen leichten lila-Stich und rochen total nach...Alkohol?

Und wir hatten so einen Vehrkehrserziehungssteckkasten, da konnte man mit kleinen Figuren, Fahrzeugen und Schildern verschiedene Szenen zusammen stecken. Erinnert sich noch jemand?
Und diese schwarzen Hemdchen und Höschen zum turnen... hatten die eigentlich nur die Mädchen? Ich erinnere mich nicht mehr, was die Jungs zum Turnen getragen haben.
Ich liebte diese bunten Kugeln han den Zopfgummis.

Oh ja, an die Rabattmarken erinnere ich mich, Nela. Natürlich auch an den Kassettenrekorder, Liv, das war ein dolles Ding und wir waren so stolz darauf.

Anfangs hatte ich (das muss so Ende der 70er gewesen sein) noch ein Tonbandgerät von meinem Vater, mit dem dann bestimmte Sendungen aufgenommen wurden. Freitag Abend, Bayern 3 (hieß das top ten?, weiß das noch jemand?) saß ich vorm Radio und habe alles (wahrscheinlich mit einem Mikro) mitgeschnitten. Wehe wenn dann jemand zur Tür rein kam und irgendwie sprach, das war dann alles mit auf Band .

70er Jahre heißt für mich auch "Rüstzeiten" - mit 9 Jahren war ich das erste mal für eine Woche in Johanngeorgenstadt mit unserer Jugendwartin, dann jedes Jahr wieder bis zur Wende. Und für jede Rüstzeit gab es ein "Rüstzeitenheft/-tagebuch", so ein A5 Schulheft, dort haben wir ganz liebevoll jeden Tag dokumentiert, die Bibelarbeiten, den Tagesablauf, was es zu essen gab und natürlich - ganz besonders wichtig - die Unterschriftenseite, wo alle Teilnehmer mit möglichst bunten Filzstiften unterschrieben haben.

Noch ein paar Schlagworte aus der Zeit:
-Jesuslatschen, Parka, lange Haare mit Mittelscheitel
-breite Stielkämme in der "Arschtasche" der Jeans
- Delikat Läden, Intershop (war ich nie drin aber war immer das Ziel meiner Träume) und Kleider, die bei der Schneiderin genäht wurden (zur Jugendweihe und zur Konfirmation)
-Bob Dylan, Nil Young, ACDC, Smokie, Queen
- Kleider nähen aus alten Spitzenunterröcken meiner Großmutter und in Mutters Waschmaschine mit Färbetabletten färben
- Schwerter zu Pflugscharen und "Verhöre" dazu vor der gesamten Klasse und FDJ-Leitung
- Jugendweihe (musste ich mitmachen,aus Angst meiner Eltern, sie waren ja schon enteignet, Opa saß in Bautzen) und Konfirmation
- eine super tolle Konfirmandenzeit mit unserem neuen, jungen Pfarrer, der ein Jesus-Begeisterer war
- Führerschein machen und mit der S50 zu allen möglichen Jugendtreffen fahren, sogar über die Autobahn in den Röhrsdorfer Park
- Jugendgottesdienste mit Theo Lehmann in Chemnitz
- Tanzen gehen im Nachbardorf, immer den Bus um kurz vor Mitternacht nehmen, um noch nach Hause zu kommen
- Pfeffilikör und Mokka Edel (am besten beim Tanzen spendiert von einem Verehrer an der Bar)
- jeden Freitag Abend die Küche bohnern mit Bohnerwachs und anschließend mit der Bohnerbürste glänzend machen
- jeden Freitag ein frisches 3Pfund-Brot vom Bäcker holen, dass dann die ganze Woche reichte und vom Fleischer gab es immer freitags Gehacktes
- freitags wurde auch gebadet - dazu wurde der Badkessel angeheizt mit Kohlen und wenn das Wasser heiß war, ging es in die Wanne (oft mit einem Buch, zum Leidwesen meiner Mutter, ich war dann nicht mehr raus zu kriegen)
- FDJ und GST-Veranstaltungen in der Schule, Apelle, Weitwerfen mit Handgranaten üben, Schießübungen im Wald (habe ich mich immer verweigert), "Mannöver Schneeflocke" - ich habe es gehasst...
- Auswendiglernen von Sirenensignalen - durchgehender Ton war Atomalarm, dann mussten sich alle unter den Schulbänken verstecken und die Bank über den Kopf machen

So jetzt höre ich auf ....

Erstes Telefon - natürlich mit Schnur! Und wohl so teuer, dass man nur im absoluten Notfall damit telefonieren durfte.
Farbfernsehen löste Schwarz-Weiß ab. Es gab 3 Programme, ARD und ZDF - außer Wochenende ging es aber erst am späteren Nachmittag los. Im dritten kam irgenwelcher Schuluntericht "Telekolleg?". Kassetten mit ständigem Bandsalat wurden dann in den 80ern durch die ersten CD-Player ersetzt. Dann bald auch die Walkmans.
Orangene Schlaghosen, grasgrüne Kunstlederjacken - und etwas später dann die ganz engen Wrangler-Jeans, in die man sich quetschte und luftanhaltend und auf dem Rücken liegend irgendwie zu bekam.
Die Mädels saßen in der Schulpause oder beim Sport im Kreis und sangen lautstark "Am Tag, als Conny Kramer starb" oder tanzten mit den Köpfen.
Die Mundorgel (kleines, rotes Liederbüchlein) war unser ständiger Begleiter bei Klassenausflügen oder Wandertagen.
Im Fernsehen, die erste deutsche Hitparade mit Dieter Thomas Heck, oder Disco mit Ilia Richter.
Samstag Abend gab es eine Familienshow.
Milch vom Bauern holen, Butter, Käse und Joghurt gab es im Milchhäusle, wir hatten einen Metzger, mehrere Bäcker und einen kleinen, super engen Gemischtwarenhändler. Einkaufen war Sache von uns Kindern.
Die Musik der 70er und 80er liebe ich bis heute!

Mir fällt bestimmt noch mehr ein.

Karel Gott...."Tauselnd Farben wünsch ich mir"
Frank Schöbel "Komm wir malen eine Sonne" "Ich geh vom Nordpol..."
Gerhard Schöne
Reinhard Lakomy TRAUMZAUBERBAUM!
Reinhard May...Über den Wolken

-wir standen in der großen Pause auf dem Schulhof Schlange um bei SDR3 anzurufen und uns einen Musiktitel zu wünschen. Abends wurde dann am Radio gesessen und mit dem Finger auf dem Aufnahmeknof gewartet, ob UNSER Lied heute kommt...
- bei uns gab es nur einen kleinen Fernseher mit den 3 Programmen, vor der Tagesschau wurde er nie eingeschalten. Und dann kam immer nur Erwachsenenprogramm
Am Sonntag nach der Kinderkirche durften wr Sendung mit der Maus gucken
Ich erinnere mich an meine Rollerskates blau mit neongelb...
Die Zeit als der Aktenkoffer (im Streichholzschachteldesign) den Schulranzen ersetzte...

Später dann das erste Telefon im Haus..
Meine erste LP die ich mir 1986 (das war also später) von meinem ersten Gehalt kaufte war von "Stephanie" (Fürstentochter aus Monaco
Samstags WETTEN Dass.. damit man in der Schule am Montag mitreden konnte..war nicht immer erlaubt...

Oh Mann.. hier kann man ja völlig abdriften...

Übrigens: Habt ihr das Buch GENERATION GOLF gelesen... das ist genau das

Wir spielten auf der Straße "Goldne Brücke" und später Völker- und Brennball. Und im Winter war die Straße am Hang die tollste Schlittenbahn - ganz nah am Haus.
Wir verbrachten den ganzen Nachmittag draußen und unsere Eltern wussten nicht, wo wir waren.
Wir durften im Sommer ein Vesperbrot mit nach draußen nehmen.
Die heißen Tage verbrachten wir im Freibad - natürlich unbeheizt. Dahin fuhren wir mit dem Bus.
Kennt ihr noch die ganzen Hüpfspiele? Und Gummitwist in jeder Pause.
Die "neue deutsche Welle" in den frühen 80ern mit Da-Da-Da und Skandal im Sperrbezirk?
Oder die Reihen-Pockenimpfung in der Schule?
Ich erinnere mich an ein hellblaues Handarbeitskörbchen, das ich zuerst stolz und dann frustriert in die Schule trug.
Die schulfreien Tage am ersten Samstag im Monat?

Sonntags machten die Eltern ein Mittagschläfchen, Fernsehzeit für uns Kinder. "Till der Junge von nebenan", "3 Jungen und 3 Mädchen", "Catwiesel (wie auch immer das geschrieben wurde)", "Rappelkiste" - oder war das später schon bei unseren eigenen Kindern?
Ja, und dann kam der obligatorische Familienspaziergang in den Wald und danach geb es Tee mit Hefegebäck.

Catweezle ..da hatte ich immer Angst, weil ich immer dachte jetzt weden alle Vogelschuchen auf unsren Äckern lebendig
Rappelkiste mit ratz und Rübe.. ja das kenn ich auch noch..
Und wie hieß denn der Typ mit Propeller auf dem Rücken....?

Karlsson vom Dach

- Jeden Mittwoch 13.00 Uhr heulten alle Sirenen der Stadt zum Test.

- Eine Tüte Kuchenränder beim Bäcker für die Kinder.