Es ist schwer zu verstehen, zumal das nächste Kind aus dieser verbotenen Beziehung Salomo war, der dann König wurde.

Schwieriges Thema...

Innerlich sträube ich mich, zu sagen, dass Gott Davids Sünde an diesem Kind straft... Aber eine gute Erklärung hab ich auch nicht. Das Kind war ja nicht schuld, also geht es hier um David. Gott will ihm zeigen, dass es so nicht geht, dass er nicht einfach machen kann, was er will... Er hatte ja den Tod Urias verschuldet, der auch eine Mutter hatte und einen Vater, oder andere Kinder und Geschwister...

Ich weiß nicht, ob folgendes Beispiel hinkt: Wenn ich betrunken Auto fahre oder viel zu schnell fahre und ich verursache einen Unfall, bei dem ein anderer Mensch getötet wird, wurde er dann für meine Sünde bestraft? Oder tragen einfach manchmal Unschuldige die Konsequenzen für unsere Schuld?

Ich sehe das auch so - Gott hat David durch den Tod seines Kindes bestraft. Das sagt er ihm ja auch. David tat Buße, und Gott hat ihn danach sehr reich gesegnet.

Es geht gar nicht primär darum, dass Unschuldige bestraft werden, sondern es zeigt, dass wir für unsere Sünden gradestehen müssen - auch, wenn wir Kinder Gottes sind. Wenn wir etwas getan haben, dann müssen wir auch die Konsequenzen dafür tragen. Und die können sehr dramatisch sein. Das kann bei jedem individuell ganz anders aussehen. Der Eine muss sich vielleicht bei jemandem entschuldigen, der Andere muss etwas gutmachen oder zurückgeben, und manchmal geht das vielleicht gar nicht mehr, dann muss man mit der Schuld leben.

Aber wir sind deshalb von Gott nicht verstoßen, sondern wir dürfen Buße tun und für Gott ist unsere Sünde danach ausgelöscht und vergeben und es geht mit Gott für uns weiter.

Ich würde das den Kindern schon sagen, denn es ist die Wahrheit. Aber ich würde auch dazu sagen, dass David so sehr bereut hat, auch wenn er nichts mehr gutmachen konnte. Und dass Gott dann nicht mehr böse war. Er ist nicht nachtragend. Gott liebt uns trotzdem, wenn wir seine Kinder sind, auch wenn wir ganz krass danebenhauen.

Ich denke, Kinder können das schon verstehen - im täglichen Leben mit den Eltern ist es ja auch nicht anders. Wenn sie etwas angestellt haben, dann müssen sie die Konsequenzen halt auch zu spüren bekommen. Aber wenn es ihnen ehrlich leid tut, und sie sich entschuldigt haben (oder was auch immer), dann ist die Sache vergeben und vergessen.

Als ich die Überschrift las, hatte ich schon etwas Bauchweh. Aber Liv & Rita haben es gut erklärt, wie ich finde. So in der Art sehe ich es auch.

Wie immer sieht Gott die Dinge, auch die für uns so schmerzlichen, aus einem anderen Blickwinkel - aus der Ewigkeitsperspektive.

Gerade mit diesem Text hat mich Gott einmal sehr getröstet, als ich während der Schwangerschaft ein Kind verloren habe:

David erwiderte: "Solange mein Sohn lebte, habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Vielleicht hat der Herr Erbarmen mit mir und lässt ihn am Leben.
Doch nun ist er gestorben - warum soll ich jetzt noch fasten? Kann ich ihn damit etwa zurückholen? Nein, er kehrt nicht mehr zu mir zurück, ich aber werde eines Tages zu ihm gehen!"
2.Sam.12/22+23

Dieser Sohn ist nicht verloren, er ist bereits bei Gott - geborgen und in Sicherheit - und David weiß das. Er wird ihn wiedersehen.

Sünde - und hier handelt es sich um Ehebruch und Mord! - hat Folgen, das ist ein geistliches Prinzip. Wir öffnen damit Türen, die besser zubleiben. Aber Gott macht auch daraus am Ende etwas Gutes und schenkt Gnade.

Hier heißt die Gnade Salomon