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Alle Kategorien > Treffpunkte > Treffpunkt S - Sonstiges > Die Neujahrsbrezel ...
Anzahl Nachrichten: 64 - Seiten (7): 1 2 3 [4] 5 6 7
Autor: Duchesse
Erstellt: 01. Jan 2021 - 14:37
Betreff: re: Die Neujahrsbrezel ...
Für mich sind Traditionen nicht so wichtig. Das hat sich als gut herausgestellt, als mein Mann starb. Es gab nichts, wo wir hinterhertrauern mussten: "Das haben wir immer so und so gemacht" und das war gut, gibt noch genug was fehlt und ein Grund zur Trauer ist.
Weihnachtsbaum oder nicht, Lichterkette oder keine... es wird jedes Jahr neu entschieden. Ich schmücke gerne Fenster, Türe, Haus, aber wenn was dazwischenkommt, dann eben nicht. Letztes Jahr hatte ich gar keine Kraft, außer einer LED- Kerze brannte nichts. Ich hätte Angst gehabt, einen Unfall mit echten Kerzen zu haben, mit dem Infu hätte ich mich nicht mal selbst retten können. Der einzige Schmuck in der Adventszeit war ein kleiner blauer Perlenstern, er hing im KH vom Galgen. Trotzdem kam Jesus auf die Welt. Ich habe das Schmücken dies Jahr genossen, aber es muss auch nicht sein. Bin die erste, die Traditionen hinterfragt.

Meine Schwiemu hatte angefangen, dass es Hl Abend Fisch gibt. Mag jeder, geht schnell... dies Jahr gabs Würstchen und Kartoffelsalat. Konnte ich besser vorbereiten. Egal oder?
Neujahrsbrezeln sah ich beim Bäcker liegen, ich wüßte nicht wann wir die essen sollten. Stattdessen haben wir kleine Hefeteigschweinchen von meiner Freundin bekommen. Vielleicht eine neue Tradition?
Benutzerbild Autor: Quicke
Erstellt: 01. Jan 2021 - 14:46
Betreff: re: re: Die Neujahrsbrezel ...
carola schrieb:

Neujahrsbrezel hat bei uns hier in der Gegend auch große Tradition. Man kann sie bei allen Bäckern kaufen, auch bei uns im Bioladen. Viele backen sie auch selbst und verschenken welche. Habe ich auch schon gemacht. Ich dachte, das hat gerade in Ba-Wü. schon immer Tradition, Quicke? Kennst Du es echt nicht? Genau wie Fasnetsküchle.

Es gibt hier traditionelles Gebäck. Fastenbrezeln und Schützenkrapfen, aber eben keine Neujahrsbrezeln. Baden-Württemberg ist groß und sicher gibt es Gegenden, in denen die Tradition mit den Neujahrsbrezeln alt und bekannt ist. Hier nicht.

Zum Schenken: Ich frage immer, was gewünscht wird, und versuche das zu besorgen. Zum einen weiß ich oft wirklich nicht, mit was ich eine Freude machen könnte, zum anderen gibt es teilweise sehr spezielle Wünsche, da würde ich nur einen Fehler machen, wenn ich etwas anderes besorge. Außerdem haben meine Schwiegereltern nie gefragt, was die Kinder sich wünschen oder was ich mir wünsche, mit dem Resultat, dass man sich für Sachen bedanken musste, mit denen man wenig anfangen konnte. Dann frage ich lieber, auch wenn es keine Überraschung mehr ist.
An Heiligabend bekommt immer zuerst einer ein Geschenk. Wenn das ausgepackt und gewürdigt ist, holt der Beschenkte das nächste Päckchen unter dem Baum und gibt es der Person, für die es gedacht ist. Das ist ganz gemütlich so.
Letztes Jahr war unsere zweieinhalbjährige Enkelin dabei, die konnte natürlich nicht warten, bis jemand fertig ausgepackt hatte, sondern sauste als kleine Postbotin zwischen Baum und uns hin und her und stellte erbarmungslos alles in großer Geschwindigkeit zu.
Benutzerbild Autor: koala
Erstellt: 01. Jan 2021 - 15:03
Betreff: re: Die Neujahrsbrezel ...
Wir hatten jahrelang, als die Kinder noch zuhause wohnten, das Weihnachtsgeschenkeauspackspiel.
6 Farben auf dem Würfel, jede Farbe eine andere Bedeutung.
- Du darfst ein Geschenk auspacken
- Du gibst einem anderen ein Geschenk zum auspacken
- Alle packen ein Geschenk aus ( nacheinander)
- Wir singen ein Lied
- Du darfst nochmal würfeln
- Du darfst den Baum (auf dem Spielfeld) schmücken

Wobei "wir singen ein Lied" oft abgewandelt wurde in "du darfst ein Plätzchen essen" oder "wir bauen die Krippe auf".
Dadurch hat die Bescherung stundenlang gedauert

Und im Baum sind IMMER echte Kerzen und Lichterkette. Auch bei unseren verheirateten Kindern. Die Lichterkette brennt oft den ganzen Tag, die echten Kerzen leuchten in schönen, geselligen Momenten und stehen unter Beobachtung
Benutzerbild Autor: twinmom
Erstellt: 01. Jan 2021 - 15:20
Betreff: re: Die Neujahrsbrezel ...
Wir haben auch unsere eigenen Traditione entwickelt.
Während es bei mir in der Familie am Heiligabend mehr oder weniger immer eine Geschenkeschlacht gab (alle packten auf einmal aus), war es bei der Familie meines Mannes gesitteter.
Als unsere Kinder alt genug waren, haben wir begonnen zu würfeln oder zu quizzeln. Der die richtige Antwort hat, hot ein Geschenk und übergibt es an den, dessen Name darauf steht.

Weihnachtsbaum gibt es schon immer mit elekrtrischen Kerzen. Bei meiner Familie früher mit Glaskugeln, bei der Schwiegerfamilie mit ergebirgischem Holzschmuck. Das haben wir nun auch übernommen und inzwischen viele gesammelte Figuren und Ornamente und Sterne am Christbaum hängen, der frühestens am 23.12. aufgestellt wird.

Tradition ist: Kartoffelsalat und Würstchen am Heiligabend.
Autor: helena
Erstellt: 01. Jan 2021 - 15:46
Betreff: re: Die Neujahrsbrezel ...
Kinder brauchen sie auch, diese Rituale und Traditionen, sie helfen ihnen, sich in der Welt zu orientieren. Dabei können die ganz individuell und verschieden sein aber eben irgendwie "typisch" für diese jeweilige Familie. Ich weiß, wie hart wir im Team oft daran arbeiten, in strukturlosen Familien wenigstens ein paar wenige Rituale zu installieren. Und da geht es noch lange nicht um Weihnachten und Co. Für mich/uns ist es oft ein Indiz für Stabilität und Resilienz eines Familiensystems, ob es dort haltgebende Abläufe gibt, die sich wiederholen.

Und klar, irgendwann in der Pubertät und später in der eigenen Familie stellen die Kinder die Rituale auf den Prüfstand und entwickeln eigene ( z.B. ich mache erstmal gar nichts mehr so wie zu Hause).

Ich erlebe auch immer wieder, welche Kraft oft in kleinen Gesten steckt und wie sie noch lange nachwirken (vermutlich auch je nach Person verschieden).

Würde ich mich mit einem Ritual nicht wohlfühlen, dann würde ich es auch über Bord werfen. Aber bestimmte Dinge geben mir einfach viel, z.B. fühle ich mich, wenn ich unser traditionelles ( und modernisiertes) erzgebirgisches Weihnachtsessen koche, sehr mit meiner Herkunftsfamilie verbunden, ich bin stolz auf ihre Lebensleistung und dass ich (auch wenn ich jetzt dort nicht mehr lebe) Teil dieser Familie sein darf. Mir stärkt das den Rücken und ich kann dann auch gut weiter gehen.

So ist das bei jedem anders ...
Benutzerbild Autor: magga
Erstellt: 01. Jan 2021 - 16:33
Betreff: re: Die Neujahrsbrezel ...
Als mein Mann und ich unser erstes gemeinsames Weihnachten feierten, war mir ein Baum sehr wichtig. Er hatte keine Lust zu schmücken, ich war enttäuscht und machte es alleine. Der Baum sah schön aus, traditionell in rot und ein bisschen Gold. Als ich ihn meinem Mann präsentierte, sagte er: Hhmmm, irgendwie langweilig, so´n bisschen Gold...
Ich hatte nicht bedacht, dass er die roten Kugeln, Holzfigürchen und Kerzen im grünen Baum (dank Farbenblindheit) nicht sehen kann.
War nicht so harmonisch, unser 1. Weihnachten.

Jetzt an Weihnachten haben die Schwiegertöchter erzählt, wie Weihnachten in ihren Familien gefeiert wird und gerade das "Zelebrieren mit der Geschenke-Auspackerei" (so nannte es unsere Schwieto) sei besonders schön.
Und in der Familie der anderen Schwieto ist Weihnachten eher eine alkohollastige Party (sie ist Britin, ich weiß nicht, ob da die Traditionen anders sind )
Sie hat sich hinterher noch mal bei mir bedankt für das schöne Weihnachten.

Benutzerbild Autor: mondschein15
Erstellt: 01. Jan 2021 - 18:59
Betreff: re: Die Neujahrsbrezel ...
Konnte nicht alles lesen, mache ich aber die Tage noch.

Ich LIEBE Traditionen. Sie geben mir halt, teilweise erinnern sie mich an früher.

Und es gibt auch Traditionen, die ich erst als Erwachsene kennen gelernt habe: z. B. Mutscheln, da das Hauskreis-Mutscheln dieses Jahr ausfallen muss, werde ich selbst backen, jawohl und meine Familie damit beglücken, falls sie sich damit beglücken lässt.

Ich glaube es schmeckt ziemlich ähnlich wie die Neujahrsbrezel. Aber sieht doch ganz anders aus.
Autor: necky
Erstellt: 01. Jan 2021 - 19:09
Betreff: re: Die Neujahrsbrezel ...
ach ja genau, Mutscheln heissen diese Sterne.
Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 01. Jan 2021 - 19:12
Betreff: re: Die Neujahrsbrezel ...
Genau - eigene Traditionen entwickeln.
Eigene Geschichte schreiben.
Autor: sonnenblume
Erstellt: 01. Jan 2021 - 19:47
Betreff: re: re: Die Neujahrsbrezel ...
carola schrieb:
Jetzt ist mein Geschriebenes von grad weg. Mist. Was habe ich geschrieben?
Ich finde dieses obligatorische Neujahrwünschen sehr anstrengend. Meine Mutter und auch meine Schwiegereltern legen da sehr großen Wert drauf und wehe man meldet sich nicht bis spätestens Mittag.
Ich habe mir fest vorgenommen, da keine Erwartungen an Kinder und Schwiegerkinder und schon gar nicht an Enkelkinder aufzubauen und Druck zu machen. Wobei die Wünscherei mit WhatsApp auch einfacher und unkomplizierter geworden ist. Aber vielleicht auch noch abgedroschener. Ich stelle bei mir schon fest, dass ich das meistens nur mache, weil "man" es eben so macht und die anderen das erwarten. Bei manchen lieben Freunden und Bekannten fällt es mir nicht schwer, aber ohne Erwartungen zu schüren.
Neujahrsbrezel hat bei uns hier in der Gegend auch große Tradition. Man kann sie bei allen Bäckern kaufen, auch bei uns im Bioladen. Viele backen sie auch selbst und verschenken welche. Habe ich auch schon gemacht. Ich dachte, das hat gerade in Ba-Wü. schon immer Tradition, Quicke? Kennst Du es echt nicht? Genau wie Fasnetsküchle.

Carola, mit diesen obligatorischen Neujahrswünschen auf die großen Wert gelegt wird begleiten mich auch schon mein ganzes Leben. Früher mussten alle Omas und Opas abgereist werden. Eine
Woche nachdem man an Weihnachten alle besuchen musste. Seit 21 Jahren hat nun mein Sohn am 1. Januar Geburtstag und die ganze Sippe trifft sich bei uns und die herumreiserei entfällt. Dieses Jahr konnten wir seinen Geburtstag ja wegen Corona nicht feiern. Um 17 Uhr hat meine Mutter angerufen, um ihm zu gratulieren - meinen Vater hörte er wütend im Hintergrund, dass er den ganzen Tag auf einen Anruf von ihm gewartet hätte. Muss ich das verstehen? Eigentlich hatte ich mit einem kurzen Geburtstagsbesuch meiner Eltern gerechnet - auch wenn wir nicht offiziell gefeiert haben. Aber das Verhältnis zwischen uns und meinem Vater ist derzeit etwas angespannt. Schade für meinen Vater, der so sicher nichts für eine gute Beziehung zu seinem Enkel getan hat. Aber das ist ein Thema für die schwierigen Familienbeziehungen.
LG Sonnenblume
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