Ich glaub ich bin ein Spielverderber, ich bringe jede Tradition zum Wanken... das ist für mich oft so nah an Konvention (weils so sein muss wie es immer war und erwartet wird) und das ist gar nix für mich.

Schwester im Geiste

Necky zwei Fragen.
Dann schenkst Du nichts zu Festen wie Geburtstag oder Weihnachten? Gratulierst auch niemanden z.B. zur Hochzeit oder zum Geburtstag?

Ich kenne auch jemanden der niemanden zum Geburtstag gratuliert und auch nicht gratuliert werden will.

Für mich sind persönliche Feste tatsächlich was anderes als 'allgemeine' Feste.
Und ich mag mich auch an Weihnachten nicht verweigern.
Ich stelle (für mich) nur fest, dass es vieles gibt, was alle machen, weil es halt alle machen.
Und manchmal merkt man, dass es jedes hauptsächlich für die anderen macht.
Gerade an diesem Weihnachten, wo so vieles anders ist als 'normal'.

Ich denke es gibt Sachen, da kann man sich schwer entziehen. Oder wer würde dem Kind zur Einschulung keine Schultüte geben?
Vielleicht haben wir viel mehr Traditionen, als wir denken?

Es kann ja auch eine Tradition sein, mit einer lieben Freundin regelmäßig Kaffee trinken zu gehen in einem bestimmten Cafe. Dass würde ich für mich nicht als zwanghafte Traditon empfinden.
Aber wahrscheinlich hat dass mit Erlebtem oder eben wie man dass empfindet zu tun.

Ich finde dass ein sehr interessantes Thema.

Ich glaube, ich lebe in einer Kultur (evangelische Landeskirche), in der jede Tradition eine gute Begründung und damit einen tiefen Sinn hat. Ich liebe es, sinnstiftende Dinge zu tun !!

Wenn wir jetzt schon bei den kirchlichen Traditionen sind - ganz sicher haben viele eine gute Begründung. Wobei ich anzweifle, dass die gute Begründung von vor X Jahren heute noch ausreicht, um eine Tradition mit Leben zu füllen.
Und natürlich kann man sich nicht allen Traditionen und (auch regionalen) Gepflogenheiten entziehen.
Aber muss man deshalb alle mitmachen, auch wenn man sie gar nicht mag?

Man kann das nicht ganz verallgemeinern. Ich schenke extrem gerne. Aber nicht unter Druck.
Und ganz sicher nicht an Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Namenstag, Babyparty usw.

Natürlich schenke ich was zur Hochzeit, je nachdem, wie nahe mir die Personen stehen.

Ich hab jahrelang jedem Gemeindemitglied gratuliert u oft auch was kl. geschenkt bis ich mir mal überlegt habe, wer mir gratuliert... das war heilsam. Seither bin ich frei wie ein Vogel.

Und icv bin prinzipiell hslt ein Konventionensprenger, weil ich vieles als sehr ungesund ansehe. Es eröffnen sich dann oft ganz andere Möglichkeiten. Da bin ich gern kreativ

Ich habe immer geglaubt, wir als Familie haben wenig Weihnachtstraditionen, bzw. haben wir sie alle auf den Prüfstand stellen lassen, als die Jungs pubertierten. In den Jahren hat sich dann eine Tradition entwickelt, die alle lieben. Zum Beispiel gibt es immer Semmelknödel. Der Rest kann variieren, Semmelknödel müssen sein.
Und die Geschenke werden nicht einfach überreicht, es wird ein Spiel daraus gemacht, oder ein Quiz. Auf jeden Fall etwas, dass lange dauert und lustig ist.

Unsere Gemeinde würde sich wahrscheinlich als sehr untraditionell bezeichnen. Dabei sehe ich dort ganz viel, das JEDEN Sonntag genau SO sein muss. Die Frage ist, ob ich das brauche, damit es ein „schöner“ Gottesdienst ist. Ich brauche das nicht.

In unserer Gegend laufen an Heilig Abend die sog. Rollenbuben. Für mich ganz klar ein heidnischer Brauch, was so gar nicht zu Weihnachten passt. Die Gesichter geschwärzt und mit viel Geschrei wird an den Türen geklingelt und Geld und Süßes verlangt. Der Brauch wird sehr hochgehalten, z.T. auch in den freikirchlichen Gemeinden. Klar, für die 12 bis 14 jährigen ist das der Event und finanziell springt auch was dabei raus. Wir haben irgendwann dann die Klingel abgeschaltet an Hl. Abend. Man wird dann halt gleich zur Spaßbremse abgestempelt.
Als Christ tue ich mit gewissen Bräuchen halt schwer.