Ich zähle auch wieder.

Das finde ich so schön, dass Ihr auch zählt.
Noch bis 20. kann man die Ergebnisse abgeben.

Ich guck noch ein bisschen...

aaaaah...bis 20.?
Dann kann ich ja noch abgeben, was ich gezählt habe.

kantate

Ich hab nicht gezählt, aber ich sorge mich um die Vögel auf dem Gelände.
Wir haben einige Fuutterstellen, die rege besucht werden.
Unsere Katze habe ich dahingehend konditioniert, dass sie weiß: Tabuzone.
Natürlich ist eine Katze eine Katze, das heißt, ich kann nicht für ihr Fernbleiben von den Futterstellen garantieren, wenn ich nicht zugegen bin.
Was mich aber mehr beunruhigt als Selma, ist ein Sperber, (oder mehrere?) der immer öfter im Futterstellenbereich jagt. Gestern war er einige Male dort.
Leider ist der Sperber nur auf Vögel aus, er jagt nicht wie der Bussard auch Mäuse. Letztes Jahr hatten wir viele Bunt- und/oder Mittelspechte hier, jetzt sehe ich nur gelegentlich einen dieser schönen Vögel. Ich habe gelesen, dass der Sperber sie u.a. bevorzugt jagt.
Das Teichhuhn sah ich seit längerem nicht.
Neulich habe ich mitbekommen, wie der Sperber nur wenige Meter von mir entfernt Jagd auf eine Kohlmeise machte, die er zwar nicht kriegte, sie starb später allerdings trotzdem, weil sie auf der Flucht gegen ein Fenster prallte.
Manchmal ist die Futterstelle plötzlich verlassen, vielleicht sitzt der Sperber ja irgendwo.
Er versteckt sich tatsächlich auch im Rhododendron, den die Vogelschar ebenfalls gerne bevölkert.
Klar, der Sperber hat eben auch Hunger, aber mir tun meine kleinen Vögel leid...
Ich las jetzt, dass Futterstellen ein "Hotspot" für Greifvögel sein können.
Habt ihr ebenfalls solche Erfahrungen?

Das hab ich direkt hier noch nicht mitbekommen. Im Frühjahr haben wir aber oft Turmfalken, die sich mit Sicherheit auch unter den Gartenvögeln bedienen. Eichhörnchen, Marder, Fuchs, Ratten und andere (Eier-)Diebe desgleichen.

Es ist natürlich, wenn auch für uns Kleine-Vögel-Liebhaber schwer auszuhalten, dass sich der Sperber im Garten auf die Lauer legt. Das würde ich an seiner Stelle auch tun. So wie sich unter "den Kleinen" herumzwitschert, wo lecker Fressi leicht und regelmäßig zu haben ist, so bekommen das auch die Räuber mit.

Viel dagegen tun kann man nicht, genaugenommen ist ja schon das Füttern ein Eingriff in die natürlichen Abläufe: Vögel, die den Winter aufgrund ihrer physischen Konstitution normalerweise nicht überleben würden, können hier noch ohne Anstrengung Futter finden. Der Sperber erwischt sie am ehesten, weil sie nicht so schnell im Gebüsch sind wie die fitteren. Das ist vielleicht noch ein "gnädigerer Tod" als langsames Verhungern oder Eingehen an irgendeiner Infektion.
Und die Kleinvögel sind auch sehr gewitzt, die merken schnell, dass da jemand auf sie lauert und werden vorsichtiger.

Der Sperber wird jedenfalls die Bestände nicht grundlegend gefährden. Ebenso wenig wie die Fütterung gegen das Artensterben hilft, es kommt ja nur ein kleiner Teil der Vögel zum Häuschen. Gegen das Artensterben tust Du schon längst viel mehr durch die naturnahe Gestaltung Deines Gartens, so dass auch solche (Vogel-)Arten dort einen Lebensraum finden, für die er anderswo knapp geworden oder ganz verschwunden ist. Das Futterhäuschen ist gewissermaßen nur ein Sahnehäubchen. Den Rest regelt die Natur selbst, auch wenn sie das leider nicht immer auf vegetarische Weise tut.

Manche rücken die Futterstellen noch näher an Hecken oder ähnliche Fluchtorte, damit die Beutevögel schneller entkommen können. Andererseits kann sich dort natürlich (vor allem, wenn dichtes Laub vorhanden ist) auch wieder ein Greifer drin verstecken.

Es gibt auch eine Art Schutzgitter für Futterstellen, die nur für kleinere Vögel durchgängig sind und innerhalb derer sie zumindest beim Futtern vor Beutegreifern sicher sind. Ich persönlich habe sowas noch nicht ausprobiert, hab erstens zu viel Sorge, dass sich da ein größerer doch mal drin verklemmt und jämmerlich eingeht, weil ich ihn nicht rechtzeitig finde. Zweitens finde ich es ungerecht, das Futter sichtbar auszulegen, aber nicht alle Appetithaber dranzulassen. Und drittens - ich kann das nur sehr schwer aushalten, muss aber versuchen es sachlich zu sehen - in der Natur leben viele Tiere eben davon, dass sie andere fressen. Und das hat auch seinen sehr sinnvollen Hintergrund für das gesamte Ökosystem.
Manche Leute schützen die Kleinvögel vordergründig, indem sie auch die Sperber füttern. Ein Stück Fleisch in Sichtweite seines Ansitzes soll ihn vom "Lebendfutter" fernhalten. Aber was soll das ändern? Dieses Stück Fleisch ist ja letztlich auch mal ein lebendes Wesen gewesen, das sterben musste, damit ein anderes Wesen das Fleisch essen kann.

Dass Deine Spechte derzeit nicht kommen, kann auch einen anderen Grund haben: den bisher zu milden Winter.
Sie finden derzeit einfach leichter ihre Hauptnahrung: vielfältigstes Krabbel- und Raupengetier. Nüsse und Saaten interessieren sie eher, wenn sie an das Lebendfutter nicht so gut drankommen, weil alles hart gefroren ist oder weil es einfach nicht so viel davon gibt, im kalten Winter eben.

Deine Überlegungen sind mir nicht fremd.
Auch ich weiß um die Kreisläufe in der Natur, die unserem menschlichen Gefühl oft zuwiderlaufen.
Isso.
Aber es tut mir halt leid um die hübschen Kleinen.
Wenn ich dann das Rotkehlchen und den kleinen Zaunkönig einen Tag nicht mehr sichte, denke ich, ob sie einem Raubzug zum OPfer gefallen sind.
Von den aufgehängten Fleischstücken hab ich auch schon gelesen, aber es scheint mir unsinnig.
Wahrscheinlich liegt das Jagen an sich auch in den Greifvögeln drin.
Ich hatte mir schon überlegt, ob ich die Fütterung eine Weile einstelle, damit der Sperber keinen gedeckten Tisch mehr vorfindet.

Ich weiß, dass Du weißt, entschuldige bitte, falls das irgendwie belehrend rüberkam, so war es nicht gemeint.
Nichts liegt mir ferner, als klugscheißen zu wollen. Ich denke so oft schreibend und hab mir das meiste oben wahrscheinlich einfach selbst vergegenwärtigen müssen.

Mir geht es genauso wie Dir.
Die niedlichen Rotkehlchen, wenn sie so zutraulich näher kommen, leise aber unaufhörlich zwitschernd - sie hüpfen jedesmal unweigerlich mitten in mein Herz und ich meine immer, sie lächeln zu sehen.
Als letztes Jahr ein Buchfinkenpaar gegen eine Scheibe flog, die ich schon mit etlichen Vogelaufklebern gespickt hatte, um solche Unfälle zu vermeiden, hätte ich am liebsten bitterlich geweint. Beide hatten das Genick gebrochen. Ich hab sie zum Komposthaufen getragen, wo in der folgenden Nacht einer der Jäger leichte Beute hatte und dafür hoffentlich zwei andere Piepser einen Tag länger leben ließ.


Wenn Du das ausprobiert hast, dann interessiert mich sehr, wie es wirkt!
Ich füttere auch eher unregelmäßig. Zum einen, weil ich nicht täglich dazu komme, zum anderen um die Tiere nicht von meinem Häuschen abhängig zu machen. Und zur Zeit finden sie ja auch allerlei anderes, hier ist weit und breit kein Dauerfrost oder gar Schnee in Sicht.