Aus ähnlichen Gründen haben damals meine Eltern keinen Fernseher im Haus haben wollen, weil wir Kinder angeblich nur noch davor sitzen würden...Und was war? Wir haben jede erdenkliche Möglichkeit genutzt und wahllos und bei jeder Gelegenheit bei Freunden fernsehen geguckt.
Als wir dann später einen Fernseher hatten, haben vor allem meine Eltern geguckt....
Ich kann mich auch noch sehr gut an das Gefühl erinnern wenn auf dem Schulhof über die Sendungen des vergangenen Tages geredet wurde und ich stand da und es fühlte sich ziemlich doof an.
Indem man ein Handy verbietet oder zu einem Fest das Recht schenkt eines zu kaufen, damit erhöht man ja den Wert eines Handys so sehr, wie es mehr kaum möglich wäre!
Wenn man gar kein großes Trara drum macht sondern es als notwendigen Gebrauchsgegenstand der heutigen Zeit ansieht, dann wird es bald diesen Status verlieren, der ihm von manchen zugeschrieben wird.
Das ist wie mit Süßigkeiten, sobald sie rationiert, verboten oder in kleinen Portionen zugeteilt werden, haben die Kinder Heißhunger drauf. Aber wenn sie jederzeit Zugriff haben werden sie uninteressant...
In der Schule meiner Tochter wurde das Thema Handy, Internet...sehr gut thematisiert, extra Unterrichtseinheiten dafür gestaltet, auch Themen wie Mobbing u.ä. angesprochen, das ist viel besser als einfach nur zu verbieten.

Ich bin froh, dass ich keine so kleinen Kinder mehr habe.
Natürlich wollte ich auch nicht, dass meine Kinder ausgeschlossen sind, und natürlich kann man das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, aber es dreht sich halt auch immer schneller. Das baut schon einen großen Druck auf. Auch finanziellen Druck auf Eltern, die mehrere Kinder oder nicht viel Geld (oder beides) haben. Zumal es ja auch noch andere Ausgaben gibt, die die Schule so mit sich bringt - Klassenfahrten z.B.
Ich kenne das Gefühl, etwas nicht zu haben, übrigens auch ganz gut. So nach dem Motto 'Wir brauchen das nicht'. Ich war auch 'wir' und ich hätte schon gern gewollt...
@ Sonnenblume: Ich bin zwischenzeitlich 55 Jahre alt und hab erst seit einem guten halben Jahr ein Smartphone (und meine Kinder haben's mir erklärt ). Vorher tat's ein simples Handy. Und wenn das nicht den Geist aufgegeben hätte, täte es das auch heute noch. Wieso muss man Medikamente in einer Online-Apotheke bestellen, solange es noch eine Apotheke vor Ort gibt? Und wieso sterben die Apotheken vor Ort aus? Ich find's schon ein bissel gefährlich, wenn man sich komplett von dieser Technik abhängig macht.

Bei einer Online Apotheke (Doc morris z.B.) muss ich nur die Hälfte der Zuzahlungen zahlen, da kann man schon enorm sparen, wenn man viele Medikamente braucht. Und in einer Online Apotheke kann man ja auch am Laptop...bestellen, da braucht man ja nicht zwangsläufig ein Smartphone.

Bzw. braucht man auch gar kein Smartphone u.ä. dazu, wenn man da einmal angemeldet ist, steckt man seine Rezepte in einen Briefumschlag und schickt sie hin, bekommt dann ein Päckchen ins Haus geliefert und das Geld wird vom Konto abgebucht. Einfacher gehts nicht.
Ich hatte sogar bei meinem Arzt Briefumschläge (die sind auch noch portofrei) hinterlegt und wenn ich ein neues Rezept brauchte hab ich einfach angerufen und die haben das Rezept dann weggeschickt.
Keinerlei Rumfahrerei mehr....

Und die Online-Apotheken machen die Apotheken vor Ort kaputt.
Weil die keine Rabatte geben dürfen. Ist grad echt ein großes Thema.

Doppelt

Teresa, wir verbieten es nicht, wir begründen, warum jetzt noch nicht. Wir überlegen,beobachten, tauschen uns aus.
Viele, in unserem Umfeld, die nachgegeben haben und das Handy viel früher als geplant einführten, bereuen es. Weil in diesem Fall das Interesse eben nicht nachlässt und es täglich Streit und Diskussionen gibt. Dann muss das Handy abgegeben, weggenommen usw. werden. Das macht es auf jeden Fall wichtig. So haben sie Medienzugang müssen aber fragen, was ist daran verkehrt?
Deine Erfahrungen mit deinen Eltern prägen dich,ich durfte früher auch nicht alles, aber es macht einen auch stark und reif, wenn man nicht nur dem Mainstream nachgibt.
Wenn eine Frau im mittleren Lebensalter keine Sachen per Smartphone bestellen kann, finde ich das ehrlich gesagt, nicht schlimm. Es gibt Wichtigeres.

Sehr zwiespältig.
Bei Dingen, die man begreift, warum sie nicht gehen, stimmt das.
Bei Dingen, die man einfach nicht darf, weil's die Eltern nicht wollen, ist das nochmal anders.
Und wenn man später Kinder hat, sieht die Welt ja nochmal anders aus...

Da das Thema Onlineapotheke / Onlinekäufe ein wenig den Rahmen sprengt, habe ich dazu unter Politik /Kultur und Gesellschaft einen Extrathread aufgemacht.
Würde mich interessieren wie ihr es seht und handhabt.

Ja, jeder macht halt wie er/sie es für richtig hält.Das ist ja auch alles völlig okay.
Aber wenn dann halt die Schule fordert, dass die Kinder ein Handy mitbringen sollen, dann hat man halt ein Problem.
Und da kann man wohl nicht viel machen.Die Schule wird sich da nicht von Entsetzen und Fassungslosigkeit einer Mutter beeindrucken lassen, die Lehrer haben ihren Lehrplan, in tifannys Fall einen Medienbasiskurs (super dass die Schule das anbietet!) und dafür brauchts nun halt ein Handy.
Wenn ein Kind aufs Gymnasium geht sollte es schon mit den modernen Medien umgehen können.

Ich hatte und durfte als Kind auch alles mögliche nicht, was für andere Kinder selbstverständlich war. Mich hat das nicht "stark und reif" gemacht, sondern es hat Hass und Frust gesät und ich war immer der Außenseiter.

Ab einem gewissen Alter verabreden sich die Kinder doch nur noch über WhatsApp, gründen WhatsApp-Gruppen etc, Geburtstagseinladungen bekommt man teilweise per WhatsApp - genau wie in der Erwachsenenwelt. Ich habe genau eine Freundin/Bekannte, die sich bis heute standhaft weigert, WhatsApp zu benutzen - ja, dann erfährt sie halt nicht alles. Alle Mütter aus der Klasse meines Kleinen sind in einer WhatsApp-Gruppe bis auf eine, die möchte das nicht. Naja, sie bekommt dann halt nicht mit, wenn andere sich treffen oder was wir über die Klassensituation, die Lehrerin etc. schreiben. Ist so. Wie gesagt, ich finde das alles auch nicht super toll, aber man kann eben die Zeit nicht anhalten und die Uhr nicht zurück drehen. Heutzutage ist es doch auch eher ungewöhnlich, dass einen jemand auf dem Festnetz anruft (außer alte Menschen, Behörden etc.) - ich zumindest zucke regelrecht zusammen, wenn unser Telefon doch mal klingelt, das bin ich gar nicht mehr gewohnt. Dafür bekomme und schreibe ich fast täglich mehrere WhatsApp-Nachrichten. Viele Menschen haben nicht mal mehr einen Festnetzanschluss. So ist das eben jetzt. Das hätte man vor zehn oder zwanzig Jahren noch nicht für möglich gehalten.