Mein Sohn (frischer 5er aufm Gymi) brachte heute einen Infozettel mit heim, in dem eine Projektwoche angekündigt wird. Medienbasiskurs. Mitzubringen: Ein Smartphone/Handy ...

Auf seine Frage, was er machen soll, weil er ein H. weder hat noch braucht, bekam er wohl die Antwort, dass das mitzubringen ist. Und von allen Mitschülern kam die entsetzte Frage, warum er denn keins hätte ...

Mal ehrlich - ich schwanke zwischen Entsetzen und Fassungslosigkeit. Wie gehts euch, wenn ihr das lest?

Hallo Tifanny
Ist die Schule von deinem Sohn am Ort?
All unsere Kinder haben erst ein Handy in der 5.Klasse bekommen .
Und auch nur weil die Schule nicht am Ort war.
Ich finde diesen "Zwang " der Lehrerkraft nicht gut.
Und wie du an Hand der Reaktionen seiner Mitschüler siehst,auch nicht gerade dem Zusammenhalt der Klasse dienlich.
LG Susi

Er muss ab diesem Schuljahr mit dem Bus fahren. Hat den Fahrplan von allen möglichen Bussen in der Tasche und kommt bis jetzt (die fahren dauernd anders - andere Haltestellen und Zeiten) aber super zurecht ...

Es fährt so oft ein Bus - wenn er den ersten verpasst, nimmt er halt den nächsten ... Wr sagt selber, dass er doch auch fragen kann, wenn was ist. Find ich eigentlich echt stark ...

Liebe Tifanny, mein Reizthema...
Meine Söhne sind 14 und 12 und haben kein Handy. Sie fahren beide mit dem Bus in eine weiter entfernte Schule und haben bis jetzt überlebt . Einmal hatte ich etwas Angst, als mein Ältester sich verspätete. Der Bus, sie müssen mehrmals umsteigen, kam nicht, so liefen sie ein Stück zur Firma der Eltern eines Mitschülers, die sie heim fuhren sogar mit Proviant.
Als er kürzlich eine Woche in London weilte, hatten wir einmal kurz Kontakt, dass es ihm gut geht und das war es. Wir haben früher auch alles so gemacht. Dieses im Notfall Argument ist oft eine Ausrede. Man kann sich auch anders helfen. Wenn Ausfall ist oder so etwas, gibt es ein Sekretariat.
Aber mein Ältester erzählt, dass zunehmend auch die Lehrer darauf verweisen, was sie mit dem Smartphone alles machen sollten. Nun fragee ich mich, wollen sie die Handynutzung so pädagogisch lenken oder sagen sie es gedankenlos, weil ja jeder eines hat? Habe schon überlegt einmal nachzufragen...
Im gleichen Atemzug wird man eingeladen zu Vorträgen über Prävention von Cybermobbing...echt, da geht mir die Hutschnur hoch. Wenn nicht jeder alles mitmachte, könnte man so viel vermeiden.
Wir sehen viele Probleme die andere durch die Handynutzung haben, die wir nicht haben. Dennoch mache ich mir manchmal Sorgen, ob wir ihnen schaden, weil doch Ausgrenzung geschieht. Sie haben ihre Freunde und wir haben Gespräche darüber...sie betteln nicht darum.
Kürzlich waren wir auf dem Geburtstag meines Patenkindes. Mein Sohn bemerkte, wie blöd es sei, dass alle Jugendlichen nur auf das Handy starren...
Leider kennen wir nur noch eine Familie, die es so handhabt wie wir und diese Kinder besuchen eine andere Schule.

Rate mal, wie schnell ich bei der Lehrkraft auf der Matte stehen würde?
Mir ging es damals ähnlich, als eine Lehrkraft den Schülern mitteilte, sie würde die >Hausaufgaben ab sofort ausschließlich per Mail mitteilen. Meine Tochter hatte damals keinen Laptop, wie auch keines meiner anderen Kinder. Ich hatte damals den ersten internetfähigen Uralt PC, der in meinem Zimmer stand und nicht allegemein zugänglich war und der oft Macken und Mucken hatte und ausfiel.
Als ich der Lehrerin sagte, dass ich das ein Unding finde und es doch wohl kein Ding sei, die Hausaufgaben bei Stundenschlußß an die Tafel zu schreiben, meinte sie, sie mache das aber so und ich ,müsse dann eben dafür sorge tragen, dass Tochter sowohl Zugang zu einem PC hat als auch eine eigene Emailadresse.
10 Minuten später hatte ich einen Termin beim Direktor!
Auch dort habe ich deutlich gemacht, dass ich weder willens noch in der (finanziellen ) Lage bin, diese Voraussetzungen zu schaffen und erwarte, dass bevor so etwas angedacht wird, eine Grundschulung für die Schüler stattfindet - wie eght Internet usw. Der Direktor war "überrascht" über die Email Hausaufgaben und es war nie wieder ein Thema.

Wenn mir jemand vorschreiben würde, dass ich das Kind mit einem Smartphone auszustatten habe, dann wäre ich aber sehr schnell in der Schule!
Ja, der Umgang mit Medien will gelernt sein, ja so ein Workshop erscheint mir sinnvoll, aber: niemand kann von euch verlangen für teures Geld so ein Ding anzuschaffen nur für einen Workshop. Da sehe ich die Lehrerin in der Pflicht vor so einer Aktion zu klären, ob so ein Workshop überhaupt in der Form durchführbar ist und sich Plan B zu überlegen, wenn es Kinder gibt die kein Smartphone haben zumal gar von Eltern, die sich das auch gar nicht leisten könnten.....
Abgesehen davon: hat sie schon mal daran gedacht, dass die Tatsache, dass sich nun der eine oder anderen outen muss, dass er kein Smartphone hat zu Mobbing führen kann? Hat sie dafür auch einen Plan?
Ganz ehrlich tiffy? Ich wäre sauer!
LG Anna

PS: übrigens, meine Kinder bekamen zum 14. Geburtstag das Recht geschenkt, sich ein Handy vom eigenen Geld kaufen zu dürfen!
Abegesehen davon frage ich mich manchmal wie ich meine Kindheit und Jugend so ganz ohne Telefon und ähnliches überlebt habe (auch fernab der Stadt)

Ich denke, dass es heutzutage ganz normal ist, dass jedes Kind ein Handy hat. Ich persönlich finde das auch nicht gut, aber die Zeiten ändern sich und ich möchte nicht, dass mein Sohn irgendwie ausgeschlossen ist, also wird er spätestens in der fünften Klasse auch eines bekommen. Und damit er bis dahin üben kann, mit modernen Medien zurecht zu kommen, hat er jetzt schon mal ein eigenes Tablet, eine E-Mail-Adresse, eine Mobilnummer und schreibt vom Tablet aus (Spaß-)WhatsApp mit mir, meinem Mann, seinem Onkel und Tante. Ich sehe nichts, was dagegen spricht.

Ich finde, dass man in der heutigen Zeit mit den Möglichkeiten des Smartphones vertraut sein sollte. Und wie soll man es lernen, wenn man keines hat? Das ist wie mit dem Autofahren.
Meine Schwägerin war letztens in der nächsten größeren Stadt unterwegs und musste zu einem sehr wichtigen Termin. Dort sind zur Zeit viele Baustellen und die Straßenbahnen fahren jeden Tag anders. Ihr Mann hat vergessen, ihr den Fahrplan für diesen Tag auszudrucken. Sie hetzte 45 Minuten zu Fuß durch die Stadt und kam in der letzten Minuten fix und fertig an. Sie hat ein Smartphone, kann damit aber nicht umgehen. Auch Medikamente für ihre Mutter kann sie nicht selbst in der Online-Apotheke bestellen, das macht immer ihr Mann. Sie ist erst 52 Jahre alt! So etwas kann ich nicht verstehen. Es gibt so tolle Möglichkeiten mit dem Smartphone! Warum sollen die Kinder nicht lernen, damit umzugehen? Und die Entwicklung geht so schnell, da muss man schauen, dass man hinterher kommt.
LG Sonnenblume

Da stimme ich euch absolut zu, sonnenblume und suppenhuhn!
Man wird das Rad der Zeit nicht zurückdrehen können und es ist viel besser wenn die Kinder in der Schule lernen mit diesen Medien umzugehen.

Sie sind mit den Möglichkeiten eines Smartphones vertraut, glaube mir!
Sie dürfen unsere für Hausaufgaben nutzen und das Tablet, Laptop. Es ist alles vorhanden und mein Sohn stellt Funktionen am Handy ein, da kann ich nur staunen.
Leider kann ich das nicht nur positiv sehen, wenn es einmal für immer in der Hand ist, kann man nicht mehr zurück. Bei uns gibt es dann jüngere Geschwister, die auch mit schauen und sich interessieren. Es wird so viel Mist damit geschrieben und vor allem geschaut. Da kann man die Kinder noch bisschen länger schützen, sie bekommen eh viel zu viel von Klassenkameraden mit. Da muss die Polizei in die Schule kommen, wegen Mobbing usw.
Sinnlose WhatsApp Nachrichten geschrieben usw.
Zu einem Fest schenken, möchten wir auch keines, weil es den Wert dieses Dings überhöht. Aber den Vorschlag des " Rechtes" sich eines zu kaufen, gefällt mir gut. Hat eine befreundete Familie auch so gemacht, im Juni, das Kind hat bis heute keines, weil es Vorgaben hatte, die es erfüllen muss, selbst aussuchen, für Schutz sorgen usw.
Wir könnten es uns materiell leisten, wollen aber nicht. Deshalb würde es mich auch massiv aufregen, wenn es zur Vorgabe wird.
Übrigens liest mein Ältester noch Bücher, seine Patentante, Gymnasiallehrerin in Niedersachsen, war darüber sehr erfreut. Das wäre eine Seltenheit und sie fand es gut, dass er ( noch) kein Handy hat. Sie beschrieb es als Plage bei Jugendlichen.