Was mich ehrlich gesagt irritiert, und wie wir beim allmählichen Ideensammeln merken, ist das gerade unter Christen nur allzu häufig:
Wenn jemand gerne schenkt, sich viele Gedanken macht, wie er/sie anderen Freude machen kann und sich selber nicht freut, wenn ich ihm/ihr (meistens sind das Frauen!
) jemand anderes einfach so was Gutes tut. Ich kenne diesen Impuls natürlich auch, dieses "wie kann ich mich revanchieren" oder "aber ich hab doch gar nichts für dich", vermutlich sind wir alle mit diesem inneren Zwang aufgewachsen, oder nicht? Ich glaube, das war früher viel viel strenger als heute.
Ich sehe es wie anna-wehra. Von Jesus können wir auch lernen, uns beschenken zu lassen, ohne was zurückzugeben: Er hat sich z.B. bei Zachäus einladen lassen, er hat sich von der Sünderin teuer salben lassen. Das hat diese Menschen unfassbar aufgewertet.
Sich beschenken lassen ist ja immer auch ein Akt der Demut.
Es gibt bzw. gab Völker, die sich gegeseitig in den Ruin trieben, indem sie sich gegenseitig durch überdimensionierte Geschenke in den Ruin trieben. Sie wussten: Das andere Volk ist so lange gedemütigt, bis es sich revanchiert hat. Kein Witz.
Und so sollen Geschenke gerade nicht sein, oder? Der Schenkende als der, der immer ein wenig über dem Beschenkten steht.
Menschen, die es auch mal genießen, dass ich ihnen Gutes tue, die haben mir ja eigentlich doch etwas zurück gegeben. Etwas Wichtigeres als eine Packung Mon Chéri, sie erlauben mir die Freude, sie zu beschenken.