Liebe fHfs,
habe da eine oder mehrere Fragen an euch.
Mir geht es gerade in letzter Zeit oft so, daß Leute (meist Frauen) mir von ihren Problemen verschiedenster Art (Finanziell, Ehe, Gesundheit, Kinder, psychisch) erzählen - und ich stehe dann da und weiß nicht, wie ich ihnen helfen kann, welchen Rat ich ihnen geben sollte. Das Einzige, was ich tun kann, ist zuhören und von eigenen Erfahrungen, Gelesenem und GEhörtem zu erzählen - und für die Leute beten!
Ich weiß, daß ich nicht für alles zuständig bin, daß manche sich sowieso nichts sagen lassen etc. - und doch wünsche ich mir bei solchen Anlässen oft, ich hätte die Gelegenheit, BTS-Kurse zu besuchen o.Ä..
Nun meine Fragen: Kennt ihr diese Momente auch? Wie geht ihr damit um?
Sollte es nicht so sein, daß Christen andere ermutigen und ihnen helfen können (Stichwort: allgemeines Priestertum)? Soll ich solche Leute zu "Profis" schicken?
Macht eine von euch so eine BTS-Ausbildung - und hilft es ihr bei GEsprächen?

Bin gespannt auf eure Antworten!
Liebe Grüße
Elke

Liebe Borweelke,

ich empfinde es ähnlich wie Du. In unserer Gemeinde brechen gerade so viele Probleme auf, dass wir sehr wahrscheinlich bis Ende des Jahres unsere vor 2 - 3 J. begonnene misssionarische Arbeit hier am Ort einstellen um uns besser um die Probleme in der "Muttergemeinde" kümmern zu können. - Auch mir geht es so, dass ich mich oft überfordert fühle und nur von eigenen Erfahrungen, Gelesenem oder Gehörtem erzählen kann. Und auch ich wünsche mir dann, eine solche Grundlage zu haben, wo ich Menschen nachhaltig helfen kann. Ich kann zwar Dinge aufgrund des Wortes Gottes beurteilen, gehe damit aber auch die Gefahr ein, andere zu verurteilen, weil es oft so hart rauskommt, obwohl es nicht so gemeint ist. Ich denke, bei uns in der Gemeinde ist es auf jeden Fall dran, dass Leute solche Kurse belegen.

Franziska

Bei uns gibt es zur Zeit im Umfeld von Freunden und Familien viele Probleme. Ich habe festgestellt, oft genügt zu hören schon. Wenn ich nicht weiß was ich sagen soll, bete ich ganz viel für diese Problemfälle.
Gruß
Sonne

Hallo,

ich habe einen Tipp für Euch.

Dadurch hat man zwar immer noch nicht auf alles eine Antwort, aber .... mir hat es schon geholfen.

Allerdings weiß ich auch nicht, wie weit das von Euch weg ist.

In Langenburg, Baden Württemberg, Kreis Schwäbisch Hall, gibt es ein christliches Lebenszentrum.
Sie halten Seminare, u. a. auch Seelsorgeseminare für Menschen, die sich in diesem Bereich Schulen lassen wollen und dann wieder zurück in ihre Gemeinde gehen.

Die Seminare sind meist über ein verlängertes Wochenende.

Ich gebe Euch mal die Website, dann könnt Ihr Euch nähers informieren, wenn Ihr möchtet.

Was ich noch dazu sagen möchte. Der Einführungskurs ist u. a. auch da, um sich zu orientieren. Ist dies meins oder nicht. Ich glaube er geht über 3 Wochenende, nicht nacheinander. Man könnte auch nach dem ersten Wochenende wieder abspringen, wenn man merkt, es ist doch nicht das richtige.

Ich kann dies sehr empfehlen. Margarete, die die Leiterin für Seelsorge ist, hat eine Ausbildung als christlicher Beraterin von Ignis, falls das jemand was sagt.

Ich könnte noch mehr dazu schreiben, auch was sie sonst noch so anbieten, aber schaut einfach selber mal auf die Website.
Falls Ihr dann noch fragen habt, bin ich gerne bereit für Auskunft.

www.lebenszentrum-langenburg.de

Liebe Grüße

Muesli

Ich kenne diese Hilflosigkeit auch. Vor allem denke ich häufig, dass ich etwas sagen sollte und mir kommen einfach nicht die richtigen Worte. Innerlich habe ich so manches Mal zu Gott gefleht und keine Antwort erhalten. Mir sagte daraufhin mal eine Freundin aus der Gemeinde, das das dann wohl auch nicht meine Aufgabe sei.
Ich habe trotzdem meine Probleme damit. Ich denke so manches Mal, dass nur Zuhören und Beten nicht reicht, weil ich auch nicht gleich Ergebnisse meines Bittens "sehe". Aber
vielleicht hat Gott einen ganz anderen (Zeit-)Plan mit diesen Menschen und mit mir. Corrie ten Boom hat einmal gesgat: "Das Wichtigste, was wir für unseren Nächsten tun können ist Beten."
Aber ich habe trotzdem Zweifel, das das reicht ..........

Schön, daß ich nicht ganz alleine diese Schwierigkeiten habe. Mir scheint es auch, als ob es z. Zt. überall krieselt, vielleicht liegt es am 'Mittelalter' in dem ja auch die meisten unserer Bekannten jetzt sind.
Gerne würde ich solche Seminare besuchen, liebe Müsli, ich weiß, daß auch in unserer Nähe welche angeboten werden, aber ich kann es leider z. Zt. nicht - hauptsächlich wegen meines behinderten Sohnes. Vielleicht gibt es ja auch ein Seminar, das man zu Hause am Computer machen kann? Oder gute Bücher? Ich kann allerdings schlecht über jedes Thema etwas lesen (von Mißbrauch über Scheidung bis Drogen). Es ist auch sehr schwer für mich herauszufinden, was hinter dem vordergründigen Problem liegt. Heilung heißt, glaub ich, das Stichwort für vieles. Kennt ihr da ein gutes Buch, daß man jemand weitergeben kann, das also nicht zu theoretisch ist?
Gruß
Elke

Ja, liebe Elke,
so etwas suche ich auch.
Ein Buch für Ratlose und Suchende, welches diese auffängt und ihnen liebevoll das Vaterherz Gottes näherbringt ohne gleich die "Keule" zu schwingen.
Hanna Ahrens Bücher habe ich schon verschenkt. Bin aber nicht so ganz glücklich damit.
"Die fünf Sprachen der Liebe" ist ein schönes Buch, was von einem Seelsorger geschrieben ist und erläutert, wie man Beziehungsprobleme eher lösen kann, indem man die Liebessprache des Gegenüber spricht. Aber das Buch kennen bestimmt schon viele von Euch!
Ansonsten würde ich - wie gesagt- gerne DAS ultimative Buch für Problembeladene finden.
Eigentlich bleibt da ja nur DAS BUCH DER BÜCHER; aber davor haben viele Ungläubige Berührungsängste ...
LG
eine ratlose
Wiebke

Ihr Lieben,
früher habe ich mich auch sehr hilflos gefühlt, wenn ich "nur" zuhörte und betete.
Heute weiß ich, dass Zuhören sehr hilfreich ist, Ratschläge oft als Schläge empfunden werden und bei allem Mühen die Leute trotzdem das tun, was ihnen am nächsten liegt.
Heute empfehle ich durchaus eher professionelle Hilfe, da ich selbst damit gute Erfahrungen gemacht habe und dann ist es trotzdem gut, diese Menschen zu begleiten in der Zeit, in der sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: durch Zuhören, Nachfragen, Erzählen von eigenen Erfahrungen.
Ich gebe auch sehr gerne Bücher weiter, allerdings gibt es Viele, die eher mit gesagten als mit geschriebenen Worten umgehen können.


Conni

Diese Hilflosigkeit kenn ich auch. Aber zuhören, sich für jemanden Zeit nehmen, einfach da zu sein, das hilft dem Betroffenen. Und Beten hilft dann auch mir, weil ich etwas von dem, was ich gehört habe, sozusagen weitergeben kann. Das muß ich nicht allein tragen.
Schwerwiegende "Fälle" wie sexueller Mißbrauch brauchen allerdings zusätzlich eine professionelle Beratung oder Therapie.

Gunild

Hallo!

Mir ging es auch oft so, dass mir Probleme erzählt wurden. Darum habe ich vor zwei Jahren einen Seelsorgerkurs gemacht und bin eigentlich immer noch am "Üben". Das Allererste, was wir gelernt hatten, war, dass wir keine (!) Ratschläge geben sollen, sondern den Betroffenden durch entsprechendes Nachfragen selbst eine Lösung finden lassen sollten. Außerdem stellen wir jedes seelsorgerliche Gespräch unter Gottes Segen. Es kann sein, dass ein Klient das im Moment nicht möchte, daher fragen wir immer wieder nach, ob er möchte, dass mit ihm gebetet wird. Aber wie gesagt, je mehr ich gelernt habe, desto vorsichtiger bin ich mit gut gemeinten Ratschlägen.

Liebe Grüße
Blabla