Hallo ihr Mailfreundinnen,

heute schreibe ich über ein Thema, das mich schon jahrelang begleitet und das mich
regelrecht fesselt.

In meiner Jugend habe ich gerne aus Heften zuerst Rezepte dann andere Artikel gesammelt
und mit der Zeit abgeheftet, also es hat mich schon viel Zeit gekostet und dazu viel Frust und Streß wenn ich immer wieder an die vielen Blätter dachte, die ich nicht nutzen konnte und die irgendwie abgeheftet werden sollten. Mit der Zeit sortierte ich sie in
immer mehr Rupriken ein.Als dann das Internet dazu kam drang mich meine Wissbegier zu immer mehr Papierflut.Nun manchmal denke ich mich einfach von allem rigoros zu trennen wäre das Allerbeste.Flylady schreibt auch von weggeworfenem Clutterdas dein Lebenfreier
macht. Ich habe schon ein paar Mal Anlauf gefunden und einiges ausgemistet. Und doch denke ich ich sollte mich von viel mehr trennen und kann das seltsamerweise nicht obwohl ichaufder anderen Seite spüre, es wäre gut für mein inneren Frieden.

Wer kann mir helfen, mich von dieser Sucht nach Wissen zu heilen. Mir geht es auch mit
allem Schriftlichen so, lese ich einen interessanten Buchtitel würde ich ihn, wenn es die Zeit und das Geld erlauben würden, alles bestellen und lesen.

Gruß Marimau

Also mir hat häufiges umziehen und die letzten Jahren das Renovieren unseres alten Hauses geholfen, wenn man ständig Kisten ein und auspackt, fängt gründlich an zu überlegen, was gebraucht und nicht gebraucht wird.
Gruß
Sonne

Hallo marimau!

Könnte es sein, dass sich Deine "Sammelleidenschaft" zu einem zwanghaften Verhalten entwickelt hat? Gehst Du immer wieder die gesammelten Artikel und Papiere durch? Wenn nicht, dann wäre es ratsam, sie zu entsorgen, auch wenn es schwer fällt. Warum fällt es eigentlich schwer? Aus dem Internet kann man sich die Informationen ja speichern, das erspart doch Papierkram. Wenn ich einen interessanten Buchtitel sehe, kann ich auch schwer widerstehen. Aber ich muß mich disziplinieren und das Für und Wider gründlich abwägen.

Gönn' Dir viel Ruhe und versuche zwischendurch mal bewußt auf neues Wissen zu verzichten. Wenn man das Wissen nicht nutzen kann, dann ist es nicht so wichtig. Ich meine damit, solange es Spaß macht und nicht belastet, soll man sich ruhig informieren können und dürfen, wenn das Ganze aber zu einer Belastung wird, dann soll man sich ab und zu "Informationsverbot" verordnen und stattdessen etwas anderes tun, als Ablenkung sozusagen.
Hoffentlich habe ich Dich nicht mißverstanden und konnte Dir ein wenig helfen?

Liebe marimau,
ich glaube nicht, dass das Wissensdurst ist, was dich plagt.
Du kannst dich einfach schlecht trennen.
Menschen, bei denen das extrem ist, werden Messis genannt. Hast du bestimmt schon gehört.

Ein paar praktische Tips:

* fange in einer Ecke der Wohnung an und kämpfe dich Fach für Fach durch. Wirf weg, was du nicht wirklich brauchst

* wenn du dich von etwas nur ganz schwer trennen kannst (deine Sammlungen z.B.) dann gib das Zeug in einen Karton. Verschließ ihn gut und stell ihn auf den Boden.Wenn du ein halbes Jahr lang nicht reingesehen hast, weißt du wahrscheinlich schon gar nicht mehr, was drin ist. Schmeiß es weg!

* Mach dir klar, dass man alles, was man später vielleicht doch vermisst, meist leicht wieder ersetzen kann.

Meine Erfahrung ist: wir haben in aller Regel von allem zu viel: zu viel Geschirr, Tortenheber, Soßenkellen, Siebe, Zeitschriften, Schuhe, T-Shirts- die nicht mehr gefallen oder nicht mehr passen, Spiele, Tortenplatten, Schüsseln, Blumenvasen, Tischdecken, Bettwäsche...

Es ist herrlich, wenn man sich befreit hat!
Marlei

Hallo Gissi,

es ist schon etwas leidenschaftliches dabei,
die ganzen Papiere zu sammeln das darf ich Dir eingestehen, vielleicht steckt auch dahinter den einsamen und manchmal öden Job des Hausfrauendaseins etwas interessanter zu gestalten. (Seid Flylady ist dieEinstellung zum Haudfrauendasein erheblich besser. Viele Dinge die ich ausdrucke sind
Rezepte, Kindererziehung, Kommunikation mit
Leuten. Es hat mir auch schon viel Freude bereitet weil ich mein Leben daurch interessanter gestalten kann, durch gute Rezepte usw.
Bin ein etwas schüchterner Zeitgenosse worunter ich immer etwas leide
wenn ich andere so vergnügt miteinander reden höre, das liegt mir nicht so und so
kommt es mir manchmal vor, daß ich durch
die vielen Informationen Trost suche weil
ich dadurch viel weiß.

Der viele Papierclutter ist von der Anfangsinternetzeit und von Zeiten, wo
ich gerne Artikel aus Heften sammelte.
Anhäufen tue ich nicht mehr, nur die Alt-
bestände sind da.

Mal schaun, wies wird, vielleicht werfe ich alles Mal gnadenlos fort.

Gruß

Marimau

Liebe Marimau,
ich kann dich sooo gut verstehen. Ich sammle auch gerne Geschriebenes und ich finde, ich kann nie genug lernen. Das Leben und seine Vielfalt sind so spannend und ich komme immer mehr dazu es mit Sokrates zu halten, der gesagt hat: "Ich weiss, dass ich nichts weiss."
Liebe Grüße
Joyce

Liebe Joyce,
das ist einer meiner Lieblingssätze geworden...schon ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man weiß, dass man nichts weiß, oder!?
Marlei

Diesen Satz hab ich mal in der Schule zu meinem Staatsbürgerlehrer gesagt und eine 5 bekommen!
Ich kann mich auch nicht trennen und liebe Marlei,sagen kann ich mir das auch alles,hab es schon x mal versucht,durch die ganze Wohnung zu sortieren.Aber in Wirklichkeit wird alles bloß neu geordnet.Das hat was von Messie,der ich bestimmt bin.Also der Geist ist willig,aber die Hand schmeißt nichts wirklich weg.So ist das und was nun?
Martina

Ach seufz, gut daß es noch mehr gibt, denen es wie mir geht...

Mein Vorschlag: Wir besuchen uns gegenseitig und gehen zu zweit die Wohnung durch: "Was, den alten Kram willst du wirklich noch aufheben?" Könnte ganz heilsam sein und auch Spaß machen, oder?

Da gibt es nur eine Gefahr: Was die eine aussortiert, fehlt der anderen in ihrer Sammlung- am Ende findet nur ein Tausch statt!

Gruß April

Ich kann Dich auch sehr gut verstehen, Marimau! Ich habe lange Listen mit Büchern die ich gern mal irgendwann bestellen würde ... Noch bin ich selbst nicht so weit etwas von meinen "wertvollen" Sachen wie alte Schulhefte etc. auszumisten, aber was meinem Mann bei einer radikalen Säuberungsaktion sehr geholfen hat ist das Buch "Simplify your life". Da sind so Tips drin wie das schon zitierte "Alles in eine Kiste packen und nach einem halben oder ganzen Jahr kucken was man überhaupt vermisst/gebraucht hat". Und noch so einiges zum Thema loslassen und entscheiden was wichtig ist und was nicht.

Aber vielleicht hilft es wirklich auch schon wenn eine Freundin mit Dir die alten Papiere durchkuckt und hilft die "Highlights" rauszufiltern und den übrigen Ballast loszuwerden, denn bestimmt sind da auch wertvolle Dinge dabei, die man aber in all den Ordnern gar nicht mehr finden kann.

Viel Erfolg wünscht Dir
Diane