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Anzahl Nachrichten: 109 - Seiten (11): [1] 2 3 4 ... 11
Autor: Franziska
Erstellt: 26. Dez 2016 - 13:13
Betreff: Bann einer Stadt
Hallo, Ihr Lieben,

z. Zt. lese ich gerade im AT (4. Mose 21) und stieß am Anfang des Kapitels (V. 2 + 3), dass dass Israel versprach, wenn Gott diese Städte in ihre Hand geben würde, sie diese Städte mit dem Bann belegen bzw. den Bann an ihnen vollstrecken würden.

Nun meine Frage: Was bedeutet das genau? Mein Mann meinte, dass diese Städte zerstört werden. Aber wieso schreibt man dann nicht "zerstört"?

Und ich wage es ja kaum zu fragen, tu's aber trotzdem: Gibt es vielleicht sogar eine praktische Anwendung dieser Verse für unser heutiges Leben? Einen übertragenen Sinn sozusagen?

Auf Eure Antworten bin ich gespannt.
Autor: Rohrspatz
Erstellt: 26. Dez 2016 - 13:44
Betreff: re: Bann einer Stadt
Spontan, aber ich würde das noch mal nachlesen:
Den Bann an einer Stadt vollstrecken heißt, alle umbringen. Männer, Frauen, Kinder, Tiere. Alle.
Sinn war, damit nicht der fremde Glaube sich in Israel einschleicht.
Klingt brutal, aber man müsste mal ansehen, wie die damals miteinander umgingen. "Auge um Auge" etc. klingt auch erstmal brutal, war aber eine starke Abmilderung der Gebräuche damals. Da gab es Blutrache, Leben für Schaden, darausfolgend gegenseitige Morde und das über Generationen hinweg. Da war es schon fast revolutionär zu sagen, dass man nur das nimmt, was einem auch genommen wurde, aber nicht mehr.

Praktische Anwendung heute ... naja. Eher schwierig.

Meine Antwort ist auf den Alltag heute bezogen:
"Lächle, du kannst sie nicht alle töten."
Autor: LandEi
Erstellt: 26. Dez 2016 - 14:20
Betreff: re: Bann einer Stadt
Liebe Franziska,
stimmt: "den Bann vollstrecken" bedeutet ausgrenzen, absondern, und in diesem Fall wohl ausmerzen, auslöschen, komplett vernichten.
Vermutlich steht da nicht "zerstören", weil das nicht ausreicht. Wie Rohrspatz schrieb, heißt das hier:
Alles platt machen. Auch alles Leben.
Mit solchen Stellen habe ich ehrlich Mühe, denn auf der einen Seite heißt es "du sollst/wirst nicht töten", auf der anderen Seiten dann sowas... Hm.

Der Begriff "Bann" hat sich im Laufe der Jahrhunderte in seiner Bedeutung geändert. Wenn du heute den Bann über etwas oder jemanden aussprichst, bedeutet es schon auch noch, dass du es oder ihn/sie aus deinem Leben, deiner Umgebung abgesondert wissen willst, du verbannst es halt. Irgendwohin, wo es nicht mehr stören kann. Nur zerstörst oder tötest du es dadurch nicht, du willst es dir auf diese Weise nur vom Leib halten.

Über das Übertragen dieser Verse ins "heute" denke ich nochmal nach, da wabert was durch mein Hirn, das ich aber noch nicht ganz greifen kann.

Spannende Sache, die du da anregst, findet
das LandEi






Benutzerbild Autor: anna-wehra
Erstellt: 26. Dez 2016 - 16:13
Betreff: re: Bann einer Stadt
ganz spontan aus dem Bauch ohne nachzudenken und gar irgendwas zu lesen und zu studieren.....

Kann man alles aus dem AT heraus in die heutige Zeit einfach übertragen? Ich glaube nicht .... aber es ist wichtig umd das NT und die gesamte Schrift zu verstehen.

Damals ging es nur und ausschließlich um das Volk Gottes - heute geht es um alle Nationen
Damals Zeit des Gesetzes - heute Zeit der Gnade......
Damals Auge um Auge - Zahn um Zahn - heute wenn dich einer auf die eine Wange schlägt......

Damals: es ging um Gottes Volk und darum es frei zu halten von fremden Göttern, siehe Rohrspatz: alles was falsch ist weg tun, ausmerzen, bannen, töten
Sinn war, damit nicht der fremde Glaube sich in Israel einschleicht.

Heute: Jesus ist geboren und gestorben um neu zu machen, nicht mehr nur Volk Gottes, sondern alle Völker - das beinhaltet, dass auch fremde Religionen da sind und die "zu Kindern Gottes zu machen" (Missionsauftrag) aber nicht auszumerzen, oder zu bannen

Soweit meine nachmittäglichen Gedanken
Autor: liv
Erstellt: 26. Dez 2016 - 16:20
Betreff: re: Bann einer Stadt
Ja, Franziska, meine Vorschreiberinnen haben das schon geschrieben, was ich auch weiss. Ausrottung (Vernichtungsweihe), die die Einzigartigkeit der Isrealiten bewahren sollte. Ethnische Vermischung und fremde Kulturen waren tabu.

Fragt man sich nach dem WARUM, so fällt mir dazu ein, dass Elohim EINER ist und Sein Gebot und Wille gilt. Es geht um den Gehorsam ... Liebe Grüße.

PS. Zur praktischen Anwendung - auch heute gilt es, Gott/
Jesus treu in allen Dingen zu sein - ebenso dem Wort Gottes und es nicht zu verfälschen.
Autor: Rohrspatz
Erstellt: 26. Dez 2016 - 16:29
Betreff: re: Bann einer Stadt
"Du sollst nicht töten" bezog sich auf untereinander, nicht auf die Feinde Israels. Jesus hat diesen Kontext gesprengt, indem er fragt(e), was es besonders sei, wenn man nur die eigenen Leute liebt. Er fordert(e) uns auf, unsere Feinde zu lieben.

Ich stelle mir bei Stellen aus dem AT oft die Frage, inwieweit das übertragbar ist, weil wir im neuen Bund ganz andere Vorzeichen vor vielem haben. Wenn sich AT und Nt widersprechen, ist ganz klar, dass das NT den Vorrang hat.
Wobei Jesus das GEsetz ja nicht aufgehoben hat, wie er selber betonte ... sehr komplex.

Autor: LandEi
Erstellt: 26. Dez 2016 - 17:05
Betreff: re: Bann einer Stadt
Ich versuche mal, mein "Hirnwabern" in halbwegs verständliche Worte zu verwandeln:

In dem Text geht es darum, dass das Volk Israel, Gottes Volk, seine Feinde vernichten will. Und zwar so richtig alttestamentarisch niedermähen, weil die nämlich sonst einen fremden Glauben einschleppen.

So gesehen ist das ja schon erschreckend aktuell. Irgendwie.

In meinem Hirn waberte parallel auch noch Psalm 1:
"Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen...."

Aber: Mittlerweile kennen wir das Neue Testament, in dem Jesus uns sagt, dass wir unsere Feinde lieben sollen. Jetzt ist für mich nicht jede/r gleich mein Feind, der oder die einen anderen Glauben hat als ich.
Insofern mit der Situation aus dem Mosetext nicht so unbedingt vergleichbar.

Könnte aber zu einem Feind werden, wenn dieser Mensch mich aus Gründen, die ihm dieser andere Glaube vermeintlich oder tatsächlich zuflüstert, bedrohen oder gar vernichten will.
Und da wird's dann schwierig mit der Liebe, finde ich. Was nu? Lt. Mosetext darum bitten, denjenigen in meine Hand zu geben, damit ich kurzen Prozess machen kann? Nee. Geht auch nicht.
Meinen Glauben eintauschen gegen den anderen, damit Ruhe ist? Auch nicht das Mittel der Wahl. Oder einfach pfeifend die Straßenseite wechseln in der Hoffnung, dass ich Christ nicht bemerkt werde?

Jetzt schreibt der Paulus an die Römer "Lasst euch nicht vom Bösen überwinden, sondern überwindet das Böse mit Gutem."
Vielleicht könnte das ein Weg sein, wie ich vielleicht sogar im Vorgriff damit umgehen kann?

Wenn ich jetzt an diese "Bannerei" denke und das mit den Erkenntnissen des NT verknüpfe, müsste ich dann möglicherweise nicht an den "Feinden" den Bann vollstrecken sondern an allem, was sie zu ebensolchen werden lässt?

Unsortierte Gedanken vom
LandEi







Benutzerbild Autor: esther h.
Erstellt: 26. Dez 2016 - 19:38
Betreff: re: re: Bann einer Stadt
anna-wehra schrieb:
ganz spontan aus dem Bauch ohne nachzudenken und gar irgendwas zu lesen und zu studieren.....
Kann man alles aus dem AT heraus in die heutige Zeit einfach übertragen? Ich glaube nicht .... aber es ist wichtig umd das NT und die gesamte Schrift zu verstehen.

Das sind auch meine Gedanken - angelehnt an den Satz aus einer Predigt, dass man das Alte Testament nur vom Neuen Testament her lesen sollte.
Autor: Rohrspatz
Erstellt: 26. Dez 2016 - 20:27
Betreff: re: Bann einer Stadt
Kann man so pauschal auch nicht sagen. Immerhin stehen die 10 GEbote und Psalm 23 im AT.
Benutzerbild Autor: anna-wehra
Erstellt: 26. Dez 2016 - 20:43
Betreff: re: Bann einer Stadt
nee nicht pauschal Rohrspatz das ist klar, aber ich denke schon, dass man gut gucken und eben auch trennen muss.
Manche Zusagen gekten nach wie vor --> Gott derselbe gestern heute und morgen.
Andere Dinge sind durch Jesus erfüllt bzw "aufgehoben" und es gelten andere Maßstäbe
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