mamita schrieb:
....kommen ja einige nicht so gut weg.
wenn eine frau kinderlos bleibt....es sind immer die frauen,die keine kinder empfangen können.dann sind es die frauen,die ihren männern-in absprache und wahrscheinlich den sitten entsprechend-die mägde ins bett legen,um kinder zu haben.....es sind die frauen,die ungehorsam sind,eva,sara,lots frau.
was sagt mir das?
ich bin keine feministin,aber es piekst ein bisserl
.
Hallo mamita,
ob das vielleicht an unserer Lesart liegt?
Es ist nicht nur Eva ungehorsam, sondern auch Adam. Gott zieht ihn im übrigen zuerst zur Rechenschaft, nicht Eva.
Umgekehrt gelesen kann man sagen, für die Versuchung der Eva brauchte man den Versucher, bei Adam "genügte" eie Frau.
Im übrigen war es Adam, der nicht alleine klar kam und deshalb eine "Gehilfin" brauchte, nicht umgekehrt. (Interessant: Was hier ein geschenk Gottes ist, nämlich dass es jemanden gibt, den Adam BRAUCHT, wird für die Frau zum Fluch: Dass sie an dem "Manne hangen wird", ist erst eine Folge des Sündenfalls, au weia)
Ach so, ging die Reihenfolge der Erschaffungen nicht von niedrig zu kompliziert und am Schluss kam die Krone? Wer wurde da noch zuletzt erschaffen? Neeein, nicht Adam!
So herum kann man das mit gutem Recht auch lesen!!
Und weiter:
Kain schlug Abel eins auf den Schnabel, Abraham verlieh seine Frau als seine angebliche Schwester an den ägyptischen Gastgeber, um keinen Ärger zu kriegen, Onan weigert sich, für seinen Bruder mit dessen verwitweter Frau ein Kind zu zeugen(was in unseren Augen doch auch nicht wesentlich würdiger ist als die Magdausleihe, aber jüdisches Gesetz war
). Kommen diese Männer gut weg?
Dann sind da die aufrechten Hebammen, ohne die es keinen Moses gegeben hätte, die Hure Rahab, die dem Volk Gottes den Einzug ins gelobte Land erst ermöglicht ...
Ich finde auch, dass im AT Frauen oft klüger wegkommen als ihre Männer, denke doch mal an Isaak (döselig) und Rebekka (intrigant).
Ich will jetzt keine Gegenrechnung aufmachen.
Für mich bedeuten die 5 Bücher Moses:
- Die Menschen werden schonungslos mit allen dunklen und hellen Seiten dargestellt. Männer wie Frauen.
- Sehr viele Sitten und Gesetze haben das Ziel, das Volk Israels zu erhalten. Unsere individualistische Sicht der Dinge kann da nicht vorkommen, weil es dieses Denken einfach noch nicht gab. So z.B. als das Erbrecht für Töchter eingeführt wird: Es gilt nur, wenn keine Brüder da sind, und dient dazu, den Namen des Vaters zu erhalten. Wenn Söhne erben, ist das Ziel aber genau dasselbe. Oder dass Dina von ihren Brüdern so gnadenlos gerächt wird, liegt wohl daran, dass ein Glied des Volkes Israel geschändet wurde. Freilich hätten sich das später manchem Ehemänner und männliche Verwandte von Vergewaltigungsopfern mal vor Augen führen können; Dina ist nämlich nicht sozial "entehrt".
Dass eine kinderlose Ehe auch mal durch den Mann kinderlos sein kann, ist auch eine eher neue Erkenntis und selbst in D noch nicht überall gängig (weiß ich von meiner FÄ). Was erwartet man da vor 3000 Jahren?
Fazit: Vieles liegt wirklich an der Lesart und man kann bibeltreu auch eine andere Seite sehen.
Frauen kommen nicht gut weg, Männer aber auch nicht.
Nur die Situation der Frauen, die ist echt nicht gut. Ein frommer Jude betete ja täglich: "Herr, ich danke dir, dass ich nicht als Frau zur Welt gekommen bin"...