Fromme Hausfrau - Newsletter - Newsletter-Archiv - Fastenzeit (02/01) 



Liebe „fromme Hausfrauen“,

ich tue mich ein wenig schwer mit der Anrede, werde aber hier nicht länger verweilen, sondern direkt losstarten, da mein zweiter Newsletter  schon mehr als überfällig ist.
Ende Februar sollte er rausgehen und das ist spätestens HEUTE.

Das Thema, mit dem ich mich diesmal und schon seit Jahren um diese Jahreszeit beschäftigt habe, ist die Fastenzeit, aber zuerst möchte ich noch ein paar Neuigkeiten loswerden:

Top eins ist, dass ich Verstärkung brauche für die Arbeit mit der Homepage und der Verlag diese nach umsichtigem Suchen in den eigenen Reihen gefunden hat in Form einer sehr liebenswerten Mitarbeiterin mit Kompetenz (Hausfrau, Mutter, Lektorin, Verlagskauffrau, Studium von Anglistik und Germanistik, Freude an neuer Technik), Zeit (arbeitet zu Hause am PC), Begeisterungsfähigkeit, Witz und Charme: Ulrike Chuchra. Sie liebt Englisch und alles, was damit zu tun hat, Land, Leute, Literatur und arbeitet heute als freiberufliche Übersetzerin bei Brockhaus, zur Zeit an einem sehr interessanten Projekt. Wir haben uns kennen gelernt und die Chemie hat auf Anhieb gestimmt und, na ja, Ihr werdet sie selbst auch noch kennen lernen! Sie kann mich auf  tolle Art ergänzen.

Top zwei: Es ist nun möglich, per email Kontakt mit Frau Chuchra und mir aufzunehmen! Ab jetzt können wir wirklich Teamarbeit machen, Sie und ich!

Und ich werde Sie immer wieder dazu auffordern! Ich weiß genau, dass ich selbst am meisten davon profitieren werde. Ich wünsche mir einen lebendigen Austausch von Frau zu Frau, bei dem wir mit unserem jeweiligen Frausein einen gemeinsamen Pool bilden, in den wir unser spezifisches Wissen, unsere ganz eigenen Erfahrungen kippen und aus dem sich jede Ermutigung, Horizonterweiterung und Anregung holen kann.

Wir werden dafür eine bundesweite Anfrage in Zeitschriften starten und ich freue mich jetzt schon auf diese geballte „Frauenpower“. Sie gehören jedenfalls zu den ersten, die daran teilnehmen können.

Die E-Mailadresse lautet: frommehausfrau@brockhaus-verlag.com

Top drei: Starten wir doch gleich mit einer kleinen Umfrage: Ich bin noch ganz am Anfang mit meiner Homepage, habe so was noch nie gemacht und mich interessieren nun brennend Ihre Eindrücke, Bedürfnisse, Hoffnungen. Was gefällt Ihnen, was finden Sie eher misslungen? Wo können wir voneinander profitieren, uns Gutes tun? Wo wollen Sie helfen, das Begonnene auszubauen?

Zum Beispiel die Kochecke: Das mit den Rezepten habe ich nicht angefangen, weil ich Köchin aus Leidenschaft bin, sondern in der leidenschaftlichen Hoffnung, dass sich daraufhin ein Segen über mich ergießt von überaus praktischen, köstlichen, einfachen, preiswerten, zeitsparenden Rezepten für den Hausgebrauch. Da ich keine Hausfrau aus Berufung bin und mir die Begabung dafür auch nicht im Blut liegt, halte ich immer Ausschau nach den Gewohnheiten routinierterer Berufshäsinnen und versuche, von ihnen zu lernen. Ich bin also wirklich noch für fast jeden Tipp dankbar und meine Hoffnung ist, dass hier ganz erfreuliche Schätze zutage treten werden, die unser aller Leben auf irgend eine Art leichter machen könnten.

Also große Einladung: Bringen Sie sich mit Ihren Ideen ein! Ich will Ihre Haushaltstipps für Chaotenhausfrauen und die für Fortgeschrittene, Ihre Lieblingsrezepte, Tipps zur Erhaltung von Gesundheit, Schönheit und der Harmonie der Partnerschaft, über gute Streitkultur und über das Feiern von Kindergeburtstagen und großen Festen, Erziehungsratschläge, ultimative Geheimtipps über familienfreundliche Urlaubsorte und Ratschläge zur Zeitgestaltung und Haushaltsplanung. Welche Bücher lesen Sie mit Gewinn? Schreiben Sie uns über Ihre Lieblingsbücher kurze Besprechungen. Völlig egal, ob das nun ein Roman ist, ein Erziehungsratgeber, ein Buch übers Töpfern – keine ist je allein mit ihren Neigungen und Problemen. Welche CD liegt bei Ihnen zur Zeit meistens drin? Was hat sich im Leben bewährt und wurde ins Repertoire übernommen? Wo hat sich warum ein Leidensdruck gemildert? Durch welche Rituale ist Freude in die Häuser eingekehrt?

Schreiben Sie es auf und ab mit der E-Mailadresse, wir werden es integrieren in den Wissenspool der frommen Hausfrauen.

Nutzen Sie auch das Forum auf der Homepage für diesen Zweck, um direkt Anfragen reinzuschreiben, über die Sie sich schon seit Tagen/Wochen/Monaten Gedanken machen und zu keinem Ergebnis kommen. Ich werde heute auch damit beginnen, mit einer sehr spezifischen Frage und der Hoffnung auf wenigstens einen genialen Vorschlag. Sehen Sie mal nach! Vielleicht erweist sich das eine oder andere Gebiet als besonders ergiebig, dann werde ich es komprimieren und in einem eigenen Newsletter zusammenfassen.

Und nun zum aktuellen Thema: Wie gestalten Sie die Fastenzeit?

Sie beginnt genau heute. Wie kann man diese Zeit von Aschermittwoch bis Ostersonntag in der Familie miteinander begehen? Ich muss gestehen, dass wir nicht so eine Familie sind, die eingebettet ist in gute Rituale für diese Zeiten des Kirchenjahres. Ich glaube, das geht nicht mit dieser Familie ...

Ulrike Chuchra sagt dazu: „Es muss aber auch gar nicht immer um Familie gehen. Im Grunde finde ich es sogar sehr wichtig, dass die Frauen auch einmal etwas für sich tun oder über sich selbst nachdenken und sich nicht immer nur in ihren familiären Aufgaben sehen.“

Nun, ich möchte Sie gern teilhaben lassen an einen Versuch, diese Zeit zu gestalten. Hier ist ein Tagebuchauszug:

15.3.2000

Seit Wochen mache ich mich mental stark auf die Fastenzeit. Vor zwei Jahren habe ich zum ersten Mal im FAMILY darüber gelesen, welche Erfahrungen Menschen mit  Verzicht in diesen vierzig Tagen gemacht haben. Letztes Jahr scheiterte mein Versuch nach fünf Tagen. Ich möchte ein Opfer bringen, das ruhig weh tun darf (nicht aus Masochismus, sondern um mich daran zu erinnern, in welch einem Luxus ich lebe im Vergleich zu einem Großteil der Weltbevölkerung) und das jemandem nutzt.
Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, ab 19 Uhr nichts mehr zu essen (großer Schmerz), auf Wein und Süßes zu verzichten und das gesparte Geld an ein christliches Projekt der dritten Welt zu spenden. Ich stelle ein Fastenkässchen auf, in das jeder, der möchte, während der Fastenzeit Geld legen kann und kündige an, den Betrag am Ende zu verdoppeln. Gleichzeitig möchte ich etwas für meine Seele tun, ich lese "Gesprengte Mauern" von Adrian Plass, ein Andachtsbuch konzipiert für die Zeit von Gründonnerstag bis Ostersonntag. Lena hat sich sofort angeschlossen. Sie will auch keine Süßigkeiten essen und schließt einen Friedensvertrag mit Jan. Sie will bis Ostern nicht mehr mit ihm streiten. Jan: Bis Weihnachten! Ermutigt durch diesen Vorstoß habe ich mir überlegt, ob ich nicht auch einen Vorsatz verfolgen könnte, an einem Punkt von mir zu arbeiten. Und nehme mir vor, vierzig Tage lang nicht mehr über andere zu richten, mich nicht ständig über sie zu stellen im Reflex.
Tage später merke ich, dass es mir gelingt, auf Wein und Süßes zu verzichten, aber dass der einzige Erfolg bei meinem Vorsatz der ist, dass ich erst einmal merke, wie ich auf diesem Gebiet versage. Ist es der heilige Geist, der mich da überführt? Vielleicht kann ich es nicht machen und muss Jesus bitten, mich zu ändern.

Nach der Fastenzeit

„Echter Friede ist die überwältigende Erfahrung jener, die den Weg des Verzichts gehen.“ (Richard Foster) Davon bin ich noch weit entfernt, aber auch weit davon entfernt, schon aufzugeben. Auf Festen, im Hauskreis, beim Ausgehen mit Freunden ist mir das Verzichten extrem schwer gefallen und v.a. in den letzten Tagen im Urlaub vor Ostern. Werner dachte, ich spinne und ich war irgendwie einsam darin, aber ich wollte es auch wissen, ob ich es kann.

Es war eine gute Erfahrung und ich werde sie dieses Jahr versuchen, zu wiederholen.

Dann fand ich noch diese mich sehr beschämende Geschichte, sie beeindruckt heute noch meine beiden Mädchen, während Jan nie mehr davon redete:

Samstag, 6.5.00

Jan hat es geschafft! Seit Jahr und Tag spart er und wenn man ihn neugierig fragte, worauf, sagt er: "Auf hundert Mark!" Jan spart darauf, hundert Deutsche Mark zu besitzen, eine unvorstellbare Summe für ihn. Bis er sie in den Händen hat. Immer hat er beobachtet, wie das Geld zunimmt und hat es sich in höhere Scheine wechseln lassen. Jetzt sitzt er da und kann es kaum fassen. Bin gespannt, was er als nächstes tun wird.

Sonntag, 7.5.00

Jan am Frühstückstisch: "Mama, du musst mir noch meine Markfünfzig geben Taschengeld!" Ich geb sie ihm. Er nimmt die fünfzig Pfennig in seine geschlossene Faust. "Für die Armen!" Ich bin beeindruckt. Immerhin ein Drittel seines Wochengehaltes. Plötzlich nimmt er die Mark und legt sie dazu. "Auch für die Armen!"  Ich staune über seine Großzügigkeit, bisher hat er eher Pfennig- und Zehnpfennigstücke geopfert.  Da spielt sich auf seinem Gesichtchen ein Kampf ab, er greift in sein Scheinfach, holt den Hundertmarkschein heraus und sagt entschlossen: "Auch für die Armen! Ich geb die ganzen hundert Mark den Armen, Mama!" und er beginnt zu strahlen. Ich starre ihn an, alle starren ihn an, Werner, Anna und Lena lassen ihre Löffel auf ihre Frühstückseier sinken und stammeln aus einem Munde: "Die ganzen hundert Mark, Jan???" Ich bekomme einen Schweißausbruch, wechsle einen Blick mit Werner. Sollen wir das jetzt laufen lassen? Kann Jan überhaupt einschätzen, wie viel er da hergibt? Darf er das? Müssen wir einschreiten? Jan meint fragend: "Da können sich die armen Kinder aber arg viel zu essen kaufen, gell?" Ich denke an die armen Kinder und an die Säcke voller Reis, die sie für hundert Mark kaufen können. Ja, Jan, ganz arg  viel. Von so viel Geld wird eine Familie wie wir einen ganzen Monat lang pappsatt. Ich denke an die vielen Süßigkeiten, die er sich davon hätte kaufen können. Hat Jan ein Verhältnis zu dieser Summe? Aber wenn er es nicht hat, wer dann. Wer hat denn Woche für Woche gespart und alles zusammengehalten über so lange Zeit? Ja, Jan weiß, was er tut, Jan hat einen Impuls, keine Ahnung woher, Jan macht es richtig, wenn er es so will. Ich fange an, mich zu freuen. Klatschnassgeschwitzt. "Jan, weißt du, wer sich da ganz arg freut?" "Ja! Jesus!", ruft er wie selbstverständlich und ich bin tief beschämt.

Letztes Jahr hatte ich nicht den Mut, Leute zu fragen, ob jemand mit mir zusammen auf etwas verzichten möchte während der Fastenzeit. Ich glaube, dass es mir helfen würde, wenn ich wüsste, dass ich das nicht allein mache.

Wenn jemand von Ihnen sich mir anschließen möchte, würde mich das in meinen schwachen Versuchen moralisch unterstützen, ähnlich wie bei den Anonymen Alkoholikern ...

Wir könnten uns dann ja anschließend noch einmal im Forum darüber austauschen, wie es lief, wo die Schwierigkeiten sind, wo die Gewinne und Freuden.

Büchertipps
Adrian Plass: Gesprengte Mauern – Andachten bis zur Auferstehung
Mein Begleiter für die Fastenzeit seit drei Jahren, ein Andachtsbuch meines Lieblingsautors mit vierzig Andachten für die Passionszeit. Darin begegne ich Adrian, mir selbst in meinen Ängsten und Schwächen, den Jüngern um Jesus als ein Haufen verängstigter Männer mit seltsam unheiligen Eigenschaften, wie ich sie habe oder kenne und – Jesus. Ich begegne darin Jesus so persönlich, dass ich dabei nicht selten weinend auf die Knie gesunken bin. Dicht  neben  Adrians humoristischer Seite leben seine Ängste, Sorgen, Verschrobenheiten, seine Zweifel, Anfragen an Gott und sein ehrliches Bemühen um Authentizität. Adrian Plass ist erschreckend ehrlich! „Jeder Tag beginnt von nun an mit einem Blick auf die Wahrheit, wie sie uns von Gott in der Bibel übermittelt wird. Sodann werde ich so ehrlich, wie ich kann, auf den Abschnitt reagieren, und hoffen, dass so viele Leser wie möglich sich mit meinem irren Gerede identifizieren können!“
Zum Schluss folgt ein Gebet. Nur hiervon ein Beispiel: „Beten Sie mit mir: Vater, wir kommen jetzt, um zu dienen Füßen zu sitzen, ein verwahrloster, wilder Haufen von Männern, Frauen und Kindern, die nicht anders können, als sich selbst als ziemlich armselige Jünger  zu sehen, nicht nur in den Augen der Welt, sondern auch in deinen Augen ... Warum lächelst du, Vater? Wir schaffen es einfach nicht, weißt du. Wir schaffen es nicht, die strahlende Truppe lichterfüllter Geister zu sein, die wir für dich sein wollten. Kleine Dinge haben manche von uns zustande gebracht, kleine Erfolge – halbe Erfolge, hier und da ein Versuch, oder auch gar nicht ... Warum lächelst du uns so an, Vater?Wir haben uns gefragt, ob es nicht etwas gibt, das wir gemeinsam als Gruppe tun könnten statt allein. Allein sind wir ein wenig ängstlich. Wenn wir alles, was wir haben, zusammen legen, kommt vielleicht etwas einigermaßen Wertvolles dabei heraus, oder? Schlechter als bisher können wir es nicht machen ... Warum streckst du uns deine Arme entgegen, Vater?Es tut uns wirklich leid, dass wir so nutzlos waren. Wir sind uns alle einig, dass wir eigentlich gar nicht das Zeug zum Christsein haben ... Warum lächelst und weinst du gleichzeitig, Vater?“

Vom Ernst Kaufmann Verlag gibt es für DM 22,00 Kalender zur Gestaltung der Passions- und Osterzeit, in denen die biblischen Geschehnisse rund um Ostern auf lebendige, kindgemäße Weise vermittelt werden:

Schindelin: Ostern und das Geheimnis des Lebens
In 22 Geschichten wird von dem jungen Träumer Johannes erzählt, der auszieht, um das Geheimnis des Lebens zu entdecken. In den Jahren der Wanderschaft, in denen er vieles über die Geheimnisse des Lebens lernt, manches Schlimme erlebt, aber auch immer wieder unverhofft menschlicher Güte begegnet, findet er für sein Leben den Sinn, nach dem er gesucht hat. Angefangen am Sonntag zwei Wochen vor Ostern bis zum Sonntag danach, wird in der Osterzeit jeden Tag eine Geschichte gelesen und ein Bild ausgeschnitten, das in das beigefügte Poster eingeklebt wird.

Laubi, Werner: Wie die Osterbotschaft zu uns kam
Osterkalender mit 20 Geschichten aus der Zeit des öffentlichen Auftretens von Jesus, wie der Evangelist Lukas sie überliefert hat. Von der Taufe im Jordan bis zu Tod, Auferstehung und Himmelfahrt ist das Wirken Jesu für Kinder ab 5 nacherzählt. Zu jeder Geschichte gehört eine kleine Abbildung, die ausgeschnitten und in ein Poster geklebt wird, auf dem das Land Israel zur Zeit Jesu dargestellt ist. So entsteht ein anschauliches Bild des Weges, den Jesus gegangen ist.

Haupt, Malte: Mit Jesus auf dem Weg, DM 12,90
Diese Buch begleitet Jesus auf seinem Weg zum Kreuz und zur Auferstehung. Mit großer Unmittelbarkeit und einer schönen, farbigen Sprache zeichnet es das Wirken Jesu nach. Die einprägsamen Texte nicht nur für die Passions- und Osterzeit geben auch Anregungen für Andachten in der Gemeinde.

Letzter Tipp: Wieder bei Räubers von Ursula Marc, der Nachfolgeband von Nicht wie bei Räubers
Kein Buch speziell für die Passionszeit, aber ein Buch, das sich eignet, gemeinsam mit den (schon etwas größeren) Kindern darin zu lesen.
Bei Räubers gilt das Recht des Stärkeren. Tom wird wegen seiner Schwäche verachtet und misshandelt. Als er völlig am Ende ist, bezahlt der Königssohn einen hohen Preis für ihn und bringt ihn ins Schloss des Königs. Hier beginnt für ihn ein neues, wundervolles Leben und Tom, der nun ein Königskind ist, muss gewaltig umlernen. Fassungslos darüber, wie ihm hier geschieht, lernt er allmählich, das tief in ihm sitzende Misstrauen zu überwinden und diesem guten König zu vertrauen, den er Vater nennen darf und der ihm immer wieder eine neue Chance gibt. Durch neue ungewöhnliche Erfahrungen heilen allmählich alte Wunden, ändern sich eingefahrene Verhaltensmuster.
Ein Textauszug, an den ich dachte für die Vorosterzeit:
Als Tom immer wieder über die vermeintliche Ungerechtigkeit so vieler Dinge klagt, zeigt ihm der König seine ganz andere Gerechtigkeit. Schon lange nicht mehr war mir Gottes Liebe am Kreuz so begreifbar. "Tom, du findest so vieles ungerecht. Deshalb will ich euch jetzt zeigen, wie meine Gerechtigkeit aussieht!", sagte er fast flüsternd. Die beiden blickten ihn unwillkürlich an und sahen solch einen abgrundtiefen Schmerz in seinem Gesicht, wie sie das noch nie gesehen hatten. Was war los? Wer hatte dem König, ihrem liebevollen Vater, etwas Schlimmes angetan? Tief getroffen folgten sie seinem Blick. Und was sie sahen, ließ beide in die Knie sinken und bitterlich weinen.
Sie sehen, wie der Königssohn gefoltert, bespuckt, gehasst wird.
Ganz verzweifelt schauten Jenny und Tom zu ihm auf. "Warum? Warum?", riefen sie. "Damit die Menschen glauben, dass ich sie liebe!", stöhnte der Vater.
Noch fassungsloser sind die beiden, als sie sich selbst in der johlenden Menge sehen.
„Mein Sohn hat alles Böse auf sich genommen. Auch das eure." – Tom erschauerte vor dem, was sich ihm hier auftat. "Du lässt dich strafen, schlagen, zerfetzen – für mich! Das ist deine Lösung!", schrie er ins Bild hinein. Tom stand schweigend da, tief betroffen. Nie mehr wollte er anderen wehtun, wenn das seinem Herrn und seinem Vater solchen Schmerz bereitete! "Das ist meine Gerechtigkeit", sagte der König nachdrücklich und doch voller Liebe.

Vergebung – ungerecht, aber die einzige Alternative zum Überleben.

Ich grüße Sie heute schon mit diesem österlichen Gruß und freue mich darauf, von Ihnen zu hören!

Die Auferstehung Jesu hat alle Dinge möglich gemacht, und der Heilige Geist arbeitet in unserem Leben mit all dem Erfindungsreichtum, den wir von einem Schöpfergott erwarten dürfen.